19.11.06

Front und Mutterfunk

Vor ein paar Woche hatte ich Hirnheimer ausgegraben und den Vergleich zu Front und Mutterfunk gezogen. Deren Musik möchte ich jetzt nachreichen:


Front kamen aus Hamburg und entstanden interessanterweise aus den Ruinen der legendären Hamburger Punkband Coroners. Sie nahmen 2 Singles auf für Alfred Hilsbergs ZickZack Schallplatten, was einen weiteren interessanten Kontrapunkt zu ihren Zeitgenossen The Buttocks und deren Hasshymne auf Hilsberg "Nein Nein Nein" setzt. Was den Gitarristen Godehard "Gode Bullshit" Buschkühl (später noch bei Mona Mur und laut www.gesellschaftsinseln.de/punkbuch heute Bauingenieur) und den Schlagzeuger Ralf Hertwig (später bei Palais Schaumburg und heute Drehbuchautor für Film und Fernsehen - er nahm auch mit Michael "Ziggy XY" Jarick von Kosmonautentraum die Maxi "Bergtraum" auf) zu dem Stilwechsel von Coroners-Punk zu Front-Funk/Dub veranlasste weiß ich nicht, vielleicht waren es die vielen komischen Rough Trade-Singles, die es im Hamburger Rip Off-Laden gab, oder auch James Chance? Die erste Single klingt noch etwas klischeehaft mit ihrem Hasstext auf Hippies, aber die zweite Single ist richtig klasse minimalistisch. Leider war es das dann auch schon außer einem Beitrag zu dem "Lieber zuviel als zuwenig"-Sampler.


"Alternativ" / "City West" (Single, Zick Zack ZZ19, 1980) / "Blech und Liebe" (vom "Lieber Zuviel Als Zuwenig - ZickZack Sommerhits 81"-Sampler, Zick Zack ZZ45, 1981) / "Polaroid" / "Chicorée" / "Manntage" / "Der Wahn" ("Georg"-EP, Zick Zack ZZ34, 1981) (download)


Mutterfunk kamen dagegen aus Düsseldorf. Das Duo, bestehend aus Axel Grube und Albert Albertini hatte seinen ersten Auftritt unter dem Namen Motherfunker auf dem "Schallmauer-Sampler" mit 2 namenlosen Stücken. Danach erschien eine Mini-LP mit ziemlich gehetzter Musik, die bereits von "Mein Walkman Ist Kaputt" gewürdigt wurde, aber dort nicht mehr zu bekommen ist . Auch hier kamen danach keine weiteren Veröffentlichungen und ich vermute mal, dass Mutterfunk auch kaum live aufgetreten sind, wie hätten sie auch als Duo diese Musik auf die Bühne bringen können? Das Beiblatt zum Schallmauer-Sampler verrät übrigens, dass Albertini früher mal bei der Düsseldorfer Gruppe "Autofirma" spielte und danach "verschiedene Experimente mit Bändern" machte, was eigentlich damals eine Art Kainsmal in Punkerkreisen war.


"-ohne Titel-" / "-ohne Titel-" (vom "Schallmauer-Sampler", Schallmauer 001, 1980) / "Jodymadreradiotelegrafo" / "Jody Mutterfunk" / "Die Deutsche Scham" / "Komm wir gehen schwimmen" / "Schlimmer Tag für Ute" / "Schwimmen Teil 2" / "Tanz Marta" (Maxisingle, Schallmauer Schall 006, 1981) (download)

Hirnheimer findet ihr übrigens hier und zusammen würden die 3 Bands eine hübsche LP ergeben.

Summary: When I posted the Hirnheimer-single a few weeks ago I compared the band to Front and Mutterfunk, so I will give you their music too. Front were founded in 1980 in Hamburg by two former members f the punk band The Coroners and released 2 singles with with very minimal and funky music with some influences from british post punk. The drummer Ralf Hertwig became a member of Palais Schaumburg, replacing F.M.Einheit there. Mutterfunk came from Düsseldorf and their music is more hectic but has the same minimal funky approach - sorry, I'm not that good at labelling music.

PS: Manchmal haben mehrere Liebhaber die gleiche Idee: Front gibt es jetzt auch bei not-rock-on.

3 Kommentare:

Jörg hat gesagt…

Gerade hab ich gesehen, dass Du auch Front gepostet hast(gibts dafür kein besseres Wort? Ich bin kein DEUTSCH Fanatiker!) Wettbewerb hiermit ausgeschrieben!

Bitte weiter verbreiten!!!

Gibts auch auf http://not-rock-on.blogspot.com/
Mein Fehler!
Toll, Great, Magnifique, magnifico thats all I can manage in foreign languages right now commenting your BLOG!

musicmatic hat gesagt…

tja, weiß net, die Mutterfunk mag ich irgendwie nicht

chunkrecords hat gesagt…

tja... wäre ein re-up der front möglich?