31.7.11

Temporäre Installation

Abstrakte Skulptur?

Arte povera?

Kinderspiel?

Sperrmüll?

26.7.11

c134

Ein einsames Foto, gefunden im öffentlichen Bücherschrank. Ich vermute, es stammt aus den 1950er Jahren, aber irgendwie wirkt es zeitlos. Auf der Rückseite steht "C134", sonst keine Hinweise auf die dargestellten Personen...

24.7.11

rough trade

Neulich hat mir der ehemalige Herausgeber einer Hannoveraner Musikzeitung angeboten, eine regelmäßige Sendung im Lokalradio zu machen. Bisher schrecke ich davor zurück, weil ich vermute, daß dann Brotbeutel austrocknet. Denn genauso ist mit dem Anfang von Brotbeutel meine Aktivität auf highdive.de ausgetrocknet. So habe ich vor 4 Jahren angefangen, eine illustrierte Diskografie von Rough Trade Records zu erstellen. Jetzt ist sie endlich fertig und hier zu betrachten.

20.7.11

Merseysides Greatest

Drüben bei Tape Attack werden neben alten Tapes auch gerne Scans von alten Fanzines gepostet, wo ich gerne ab und zu etwas beitrage. Manches passt aber nicht so recht in den Rahmen wie z.B. die Zeitschrift "Merseysides Greatest", ein Name, der denjenigen, die sich auch für deutsche Beatmusik interessieren, etwas sagen könnte, ist doch unter diesem Label auch die erste unabhängige Wiederveröffentlichung der Musik der Berliner Beatband Boots als 3-LP-Box erschienen. 4 Ausgaben habe ich, die 1979-80 in Hannover erschienen sind und zumeist Beat und Rock’n’Roll zum Thema haben.

Während die erste Nummer trotz des Untertitels noch nichts über „New Wave“ enthält findet sich in Nr. 2 eine kleine Rough Trade-Diskografie, in Nr. 3 Hinweise auf die Fanzines "The Pig Paper" und "Search & Destroy", dazu ein Artikel über Tempo aus Berlin und ein Foto der "The Physicals", wer immer das auch sein mag.

In Nr.4 tauchen dann die Pop Rivets und Hans-a-plast, die Ramones und wieder Tempo auf. Ob es weitere Ausgaben von Merseysides Greatest gab weiß ich nicht, ebenso wo der Herausgeber Werner Brennecke abgeblieben ist. Sachdienliche Hinweise bitte in den Kommentaren. An Plattenveröffentlichungen gab es glaube ich neben der Boots-Box noch eine Single von den Downliner Sect sowie eine rosafarbenen EP von Hard Stuff in Form einer Faust. Aber ich kann mich da auch irren.

Da die ersten Ausgaben eher dünn sind habe ich alle 4 Hefte als eine Zip-Datei zusammengefasst. (download)

18.7.11

Mescalero

Es ist mir schleyerhaft wieso ich da eine klammheimliche Freude empfinde. Aber mit dem Image und einen Fernsehteam im Schlepptau - ich dachte zuerst von einem dieser Unterschichten-Krawall-Sender, aber tatsächlich war es vom geriatrischen ZDF - durch Kreuzberg zu stiefeln, da kann sowas schon passieren. Und das ganze bei BILD natürlich eingerahmt von 2 Sexismen.

14.7.11

IX. Reserve-Korps

Wieder ein Fund im Bücherschrank, den ich euch nicht vorenthalten will: ein Erinnerungsbuch an den 1. Weltkrieg. Eine Sammlung von Privatfotos deutscher Soldaten an der Westfront ist natürlich kein objektives Dokument über das Kriegsgeschehen, dass hier fast überhaupt nicht auftaucht außer ein paar zerstörten Häusern und Kriegsgefangenen, dafür viel Etappenleben (Feldschlachterei und Soldaten-Zirkus). Was auffällt ist, dass die Fotosammlung offenbar 1916 endet, als es nichts mehr gab als blutigen Stellungskrieg. Einige Fotos sind offenbar retuschiert, aber auf Seite 115 findet sich das folgende interessante Bild vermutlich aus dem Winter 1915/16 mit der Bildlegende: "Wintermorgen; vom eigenen Graben aufgenommene Engländer."

Von da bis zum legendären Fußballspiel zu Weihnachten zwischen deutschen und englischen Soldaten war es nur noch ein kleiner Schritt (-> Weihnachtsfrieden).
(download)

10.7.11

Ermordete Musiker

Der argentinische Liedermacher Facundo Cabral ist am 9. Juli in Guatemala auf dem Weg zum Flughafen in einen Hinterhalt geraten und von 8 Kugel tödlich getroffen worden. Cabral ist vermutlich Opfer eines Racheaktes der Drogenmafia, gegen die der rechte Präsident von Guatemala die Armee in Bewegung gesetzt hatte. Cabral war Unesco-Friedensbotschafter und lebte währende der argentinischen Militärdiktatur in Mexiko im Exil.
Facundo Cabral ermordet: Tod im Kugelhagel
Guatemala: Musiker Facundo Cabral ermordet

In Syrien dagegen ist am 5. oder 6. Juli in der Stadt Hama die Leiche des Protestsängers Ibrahim Kashoush mit durchgeschnittener Kehle aus dem Fluß Assi geborgen worden. Seine Lieder waren bei den Demonstrationen gegen den Diktator Assad oft zu hören.
Protest singer Ibrahim Kashoush had his throat cut

6.7.11

Was ist gelungene Integration?

Ein Türke, der bei dem Wort Gas gleich an Auschwitz denkt.

4.7.11

Die perfekte Verbindung zwischen Gitarre und Computer

Gitarrenvirtuosen beherrschen allerlei Spieltechniken. Doch wie kann man das komplexe Spiel digital aufzeichnen? Eine spezielle Dünnschicht auf dem Saitenhalter macht das möglich: Sie funktioniert als Sensor und wandelt den Zug auf die Saite in digitale Steuersignale um.
Presseinformation der Fraunhofer-Gesellschaft

3.7.11

andreas dorau

andreas dorau am 2.7.2011 bei den theaterformen hannover

kurz vor dem auftritt war es noch beängstigend leer auf dem ulrich khuon-platz, aber dann kamen trotz nieselregen doch noch eine menge besucher, um den alten tanzbären abzufeiern. zum glück verzichtete herr dorau auf ganz olle kamellen aus den 1980er jahren, aber "stoned faces don’t lie" und "das telefon sagt du" passten hervorragend zu den aktuellen disco-schlagern auf jonathan richman-niveau, auch wenn texte wie "40 frauen" oder auch "du verstehst mich nicht" eher grenzwertig sind. jedenfalls war es eine gute party-stimmung, nur auf dem heimweg fing es dann wirklich zu schütten an :-(

2.7.11

jochen distelmeyer

jochen distelmeyer am 1.7.2011 bei den theaterformen hannover

"wir sind jochen distelmeyer" - hallo, geht es denn noch? herr distelmeyer und seine band gleichen namens waren gleich mal ein ganz anderes popularitäts-niveau und das ließen sie uns auch spüren: 8 gitarren auf der bühne, ein roadie, der herrn distelmeyer nach fast jedem stück eine neue gestimmte gitarre in die hand drückte, voll aufgerissene verstärker, die den unterschied zwischen den verschiedenen gitarrenklängen zermalmten und den gesang und keyboards gleich noch dazu. herr distelmeyer, spindeldürr und keine jeans, gab den rockstar mit weit ausholenden gesten und ansagen, die eher zu rock im ring passten, hier aber definitiv überdimensioniert waren (und mir klar machten, das meine antirockistische sozialisation in spuren immer noch vorhanden ist). die band agierte eher zurückhaltend, nur der bassist lars precht übte sich ebenfalls ihn rockerposen und sah dabei aus wie jürgen klopp. andererseits begann der set gleich mit einem stück von der ersten blumfeld-lp und lies außer dem fehlen von "verstärker" nicht viel zu wünschen übrig. und jochen (in der gema-datenbank taucht er merkwürdigerweise als joachim distelmeyer auf) schien die ganze zeit glücklich zu sein und das war vermutlich nicht aufgesetzt, denn wenn ich die anwesenheit des kleinen jungen mit den dicken ohrschützern auf der bühne richtig interpretiere, dann war er mit seiner ganzen familie angereist. abgesehen vom sound ein gelungener abend.

1.7.11

school of zuversicht

school of zuversicht am 30.6.2011 bei den theaterformen hannover

und noch ein act, der sich nicht recht in das vermutete schema der konzertreihe einpassen lies. das quartett begann zwar mit einer tanzperformance zu elektronischen beats, wechselte dann aber schnell zum klassischen rock-besteck, wobei teilweise der sequenzer ganz verschwand, ohne dass es jetzt wirklich dem von jan delay zu recht beschimpften "hannoveraner rock" (ich stieß übrigens neulich auf einem flohmarkt auf den hier bereits erwähnten "Hannover Rock Szene"-sampler von 1976 und mir wurde wieder einmal verblüffend deutlich, dass es in den kraut-rock-zeiten in hannover tatsächlich keine band gab, die irgendwie krautig im sinne von eletronisch/spacig/improvisierend/dilettantisch klang, sondern es war alles irgendwie nur rock, was sich dann auch als öder traditionalismus bei der mehrheit der beteiligten kapellen auf dem hier erwähnten "Hannover Szene ’84"-sampler manifestierte) nahe kam. nach einer halben stunde schon der inszenierte abgang von der bühne, dann aber kam der schon fest eingeplante zugabenblock einschließlich a capella-performance und gänsemarsch durchs publikum. insgesamt ein typisches hamburger gewächs mit kritischen texten und einer mischung aus rock und disco, ohne jetzt nach ndw zu klingen, aber immer etwas wackelig und mit dem charme des mehr wollen als können. nach stella zweitbester danceact und leider zu kurz, denn zur zugabe mussten sie ihren ersten song wiederholen. auch hier wieder definitiv zu wenig zuschauer, was aber der spielfreude der band scheinbar keinen schaden zufügte.