Was auffällt ist, dass in Schreufs Konzeption die Songtexte plötzlich ganz anders wahrgenommen werden. Die fehlende Originalmelodie verhindert, dass im Kopf gleichzeitig die Originalmusik als Subtext mitläuft, die Lyrics werden viel intensiver, um nicht zu sagen neu wahrgenommen. Gleichzeitig lässt Schreuf nur wenige Texte unberührt, höchstens "My generation" und "All along the watchtower". Andere Texte wie "Let there be rock" von AC/DC oder auch "Prolog" von den Einstürzenden Neubauten werden erweitert/verändert. Am Ende dieses Prozesses stehen dann auch ganz neue Texte wie "Bourgeois With Guitar", welches sich aus "Jumpin' Jack Flash" entwickelte. Was ein bißchen störte war die teilweise Ähnlichkeit der neue Musikbegleitung, wobei ich glaube bei "Dancing Queen" waren es gar nicht fremde Akkorde, es war nur die reduzierte getragene Interpretation mit neuer Gesangsmelodie. Aber manchmal hatte es Anklänge an Jeff Buckley und das ist bei mir immer ein dicker Pluspunkt. Insgesamt schöne, aber auch geistig anregende 2 Stunden. Und falls jemand diesen Text langweilig findet: leider kann ich die Gedanken, die ich direkt nach dem Konzert hatte, nicht mehr aus meinen Gehirnwindungen abrufen...
PS: Nächstes Mal in Hannover will Kristof dann "Tears of a clown" von Smokey Robinson vortragen. Aber "Rock'n'Roll Freitag" von Hans-A-Plast muß nicht sein, dann doch lieber "Für 'ne Frau" ;-)
Und hier exklusiv für Kristof, damit er sich nicht so allein fühlt in seinem Schaffen: Britt-Pop mit einer Blues-Version von Siw Malmkvist 1964er Hit "Liebeskummer lohnt sich nicht, my Darling":
...und jetzt wieder zu etwas ganz anderem...
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