7.8.06

Kommunalpolitik - Die ewige Opposition

Das Irritierende an der Plakaten der CDU ist, dass jeglicher Bezug zu Hannover fehlt.




Diese 3 Großplakate sind zudem Blödsinn, weil effektive Arbeitsmarktpolitik Bundessache ist, das meiste Geld für Wirtschaftsförderung wird von Bund und Ländern bewegt, die Kommunen können da nur im geringen Umfang tätig werden. Sicherheit ist sowieso Ländersache, die Polizei braucht sich nichts von kommunalen Würdenträgern sagen lassen. Und Bildungspolitik ist ebenfalls Landessache, auch wenn der Bund bei den Universitäten kräftig mitfinanziert. Will die CDU die Kommunal-Wähler mit diesen Plakaten für dumm verkaufen?


“Wir sind Niedersachen” klingt wie eine Bildzeitungsschlagzeile, aber wieso sind wir nicht Hannover? Will die CDU hier nicht gewinnen? Ansonsten: inhaltliche Aussage gleich Null.


“Herzlich. Fähig. Geradeaus.” Ob die 3 Eigenschaften ausreichen, auch nur einen Schützen- oder Kleingärtnerverein zu führen? Herzlich zu wem? Fähig wozu? Etwa zu allem, also auch Untreue und Abzocken?! Und Geradeaus - wohin?


Achtung, Toepffer sagt nicht etwa “Zukunftstechnologie”, er würde also auch Atomkraft und Waffenfabriken ansiedeln, Hauptsache es gibt Arbeitsplätze.


Es ist langweilig mich zu wiederholen, aber noch mal: Bildungspolitik ist Landessache, nicht Aufgabe der Kommunen.


Generation verbinden zu wollen heißt doch im Klartext, dass Herr Toepffer niemanden verprellen will, weder die Familien noch die Rentner. Und was bitte ist der Maßstab für sein soziales Handeln? “Sozial” ist doch genauso wie “gerecht” zu einer Worthülse geworden, die keinen konkreten Inhalt mehr hat.


Sich mit dem Ministerpräsidenten zusammen ablichten lassen ist immer gut, vielleicht färbt sein Image ja auf Toepffer ab. Das Plakat kann aber auch so verstanden werden, dass Toepffer nicht genug eigenes Standvermögen hat und daher Hilfe von oben braucht. Oder die auch als versteckte Drohung: Hannoveraner, wenn ihr falsch wählt wird die Landesregierung der Stadt Knüppel zwischen die Beine werfen.


Mutig verzichtet der CDU-Kandidat für den Regionspräsidenten auf jeglichen Slogan auf seinem Plakat, sogar auf einen Hintergrund, so dass dieses Plakat eigentlich überall in Deutschland stehen könnte. Zudem zeigt er eine aggressive Körperhaltung und einen Blick am Betrachter vorbei - Bürgernähe legt das nicht nah, eher technokratische Rechthaberei.


Besonders glücklich sieht Dr. Matthiesen auf dem Plakat neben dem Ministerpräsidenten nicht aus. Und das Wortspiel mit seinem Vornamen Max ist noch schlechter als das Wortspiel der SPD mit dem Namen Weil.

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