6.8.06

Quick Culture


Quick Culture waren wohl nie eine richtige Band, sondern nur ein Studio-Projekt. Wie viele andere auch sind die Beteiligten durch das Tor gegangen, dass die Deutsch Amerikanische Freundschaft geöffnet hat: die Entdeckung des Rhythmus, über den dann kleine Melodiekürzel so wie im Funk üblich geschichtet werden. Die Entwicklung ist offensichtlich, wenn man Quick Culture mit den zeitlich früheren Aufnahmen Tom Dokoupils mit Wirtschaftswunder und den Siluetes 61 vergleicht.
Peter H. Boettcher schreibt in Spex 12/82: "Weniger antiquiert und kaum nostalgisch behaftet... (...) Will man sie vergleichen, dann würde ich sie in die Nähe von Cabaret Voltaire rücken, allerdings ohne deren Biß/Subversivität und ohne deren Gespür für (Anti-) Melodien, und in die Nähe von 23 Skidoo, allerdings ohne deren kompromisslose Rhythmik. (...) Die Platte braucht Zeit; man muß intensiver hören, am Besten sollte man sie dabei noch sehen (wann?). Etwas für Liebhaber; etwas für Rhythmik-Freaks."
Dagegen schreibt Konrad Schnabel in Sounds 12/82: "Quick Culture kommen dagegen schwerer in meine Gehörwindungen. (..) Die Klangkompositionen sind (...) künstl(er)i(s)ch verquollen und oft unscharf. Der pointierte Einsatz von Saxophon und Steeldrum rettet allerdings das Zuviel von Vocoder und Synth-Programmierungen vor dem düsteren Morgengrauen. (...)"
So schlecht würde ich diese Platte aber nicht machen wollen, obwohl ich die Platten von Mau Mau doch vorziehen würde, die sind minimaler und haben mehr Gitarre. Mutterfunk liegen auch gleich nebenan.

Quick Culture
"Ich will nicht totgehn heute nacht" / "Quick Culture 1" / "Hühnchens" // "Bahama-Kosaken" / "Quick Culture 2" / "Sister"
Rosita Blissenbach: Bass, Sax(5), Stimme / Tom Dokoupil: Gitarre(2+6), Programmierung, Sax(1), Trompete(4+6) / Andreas Hoppmann: Sax(1+4) / Albrecht Koch: Gitarre(1,3,4) / Detlev Kühne: Gitarre(2,3,5), Stimme, Vocoder, Tasten / Andreas Terhoeven: Percussion(1,2,4), Schlagzeug(1,3,4), Steeldrum
Aufgenommen im STUDIO61, Limburg-Diez und im TAIWAN-STUDIO(2b+5), Köln / Abmischung: Tom Dokoupil und Detlev Kühne im STUDIO 61 Juli-August '82 / Produziert von Detlev Kühne für 46 records, lizensiert von Paradoxx-Records Pa 5000, (p) 1982, Maxi-Single
(download)

Summary: Quick Culture is a studio-project from Cologne with Tom Dokoupil from Wirtschaftswunder and Siluettes 61. The sound of Quick Culture is very rhythmic with some melodic bits and can be compared to Cabaret Voltaire and 23 Skidoo.

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Thanx a lot! Great rare music.

Anonym hat gesagt…

Please, more Tom Dokoupil music!

rich hat gesagt…

Perhaps of interest later on might be Siluetes 61's parody of DAF, or maybe that strange Lustige Mutanten 7" called Unpop that he produced, both of which I've never heard before. Quick Culture is great stuff