17.2.10

Schweigende Mehrheit


FDP-Chef Guido Westerwelle hat am politischen Aschermittwoch vor Parteifreunden seine Kritik am bestehenden Sozialsystem erneuert. Der Vizekanzler stilisierte sich dabei zum Sprecher einer schweigenden Mehrheit.

Denn dieses Schweigen, wenn es auch heißen soll, daß die Mehrheit nicht spricht, bedeutet vor allem, daß es nicht länger möglich ist, in ihrem Namen zu sprechen: niemand, von dem behauptet werden könnte, er repräsentiere die schweigende Mehrheit oder die Massen, und gerade darin besteht ihre Rache.

Jean Baudrillard: Politik und Simulation, in: Kool Killer oder Der Aufstand der Zeichen, aus dem Französischen von Hans-Joachim Metzger, Berlin: Merve, 1978, S. 39 - 47.

5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

oh gott...jetzt kriegt man auch noch hier dieses nutzlose grossmaul zu sehen.
:-)

franz hat gesagt…

für mich repräsentieren diese figuren noch ganz andere unmöglichkeiten, als schweigende massen, die sich in diesem fall sicher nicht ausreichend rächen werden.

schrottvogel hat gesagt…

es war immer schon eine gute idee, sich als opfer zu stilisieren, das hat auch die christliche kirche ganz weit gebracht.

martinf hat gesagt…

@ schrottvogel: sorry, aber wo ist der zusammenhang?

schrottvogel hat gesagt…

schweigende mehrheit, das klingt doch total nach opfer, a la alle denkens, keiner traut sichs zu sagen, weil unterdrueckt.

gestern abend war der zusammenhang aber komischerweise noch viel viel klarer.