3.11.18

Bernd Pulst

Bernd Pulst war Sänger auf der ersten LP der hannoverschen Band JANE. Was ist sonst noch über ihn bekannt?
Vor JANE war Pulst Sänger bei BLACKMANN LANE, deren einzige Single "Hunger"/"Lato-Lam" 1970 auf dem hannoverschen Label Studio-Ton erschien (dort erschien auch 1969 die Single der J.P.s, aus denen später JANE wurde). Pulst wurde Anfang 1971 Mitglied von JANE. Auf deren ersten LP "Together" von 1972 hat er alle Songs gemeinsam mit dem Gitarristen Klaus Hess geschrieben. Aus dem gleichen Jahr stammt die Solo-Single "Ein Mensch ohne Namen", eine deutsche Coverversion von "A Horse With No Name" von AMERICA, mit der B-Seite "Du bist genauso gut", komponiert von Klaus Hess. Es ist unklar, ob die Single vor oder nach der JANE-LP entstand.

Bernd Pulst verstarb am 3. Februar 1973. Über die Todesumstände gibt es widersprüchliche Angaben. Eine Version lautet, dass Pulst von Hess aus der Band rausgeekelt wurde, weil Pulst zu viel Aufmerksamkeit auf sich zog (warum schrieb Hess dann den Song für die B-Seite von Pulsts Solo-Single?). In Verbindung mit Pulsts Drogenkonsum soll dies zu einer Depression und anschließenden Aufenthalt in der Psychiatrie geführt haben, wo er an einer falschen Medikation verstarb. Eine andere Version geht so: Pulst soll sich die Orgel von JANE-Keyboarder Werner Nadolny ausgeliehen haben, woraufhin dieser Strafanzeige wegen Diebstahl stellte. Da die Polizei Pulst bereits wegen dessen Drogenkonsum im Visier hatte (wie kam die Polizei auf Pulst, hat Nadolny mehr zur Anzeige gebracht als nur das Verschwinden seiner Orgel aus dem JANE-Proberaum?) kam es zu dessen Verhaftung (mit anschließender Einweisung in die Psychatrie?), woraufhin Pulst in einen Hungerstreik trat, der dann zu seinem Tod führte (oder hat er nur die verschriebenen Medikamente verweigert?).

Welche der Versionen stimmt vermag ich nicht zu sagen, zumal alle ehemaligen Band-Mitglieder von JANE zerstritten sind und sich gegenseitig mit Vorwürfen überziehen, wie die Interviews mit Hess, Nadolny und dem inzwischen verstorbenen Peter Panka bei rocktimes.de schön zeigen. Das schreit geradezu nach einer JANE-Biografie, um die spannende Bandgeschichte aufzuarbeiten. Nadolny hat in dem Rocktimes-Interview 2010 angekündigt, ein Buch über JANE schreiben zu wollen, das bisher aber noch nicht erschienen ist. Hess hat zumindest den Text „The Crime Story of Jane“ veröffentlicht (im Internet nicht mehr auffindbar – hier dokumentiert).

4 Kommentare:

Cult56 hat gesagt…

war 1972 meine erste LP, die ich mir gekauft habe und die ich heute (10.11.2019) zufällig mal wieder aufgelegt habe.
Es war eine schöne Zeit

Unknown hat gesagt…

Ich hatte das Triplealbum 'Krautrock' von 1974,da war Daytime drauf. Was ich immer noch gut finde ist allerdings Jane III.

spunio hat gesagt…

Ich hatte alle Vinylscheiben von Jane...

Anonym hat gesagt…

It would be nice to find out more. Had he no relative, no family? Friends? Photoalbums? He MUST have been quite famous at the time, a well known figure...!!!???