Vor ziemlich genau 2 Jahren und 3 Tagen begann ich diesen Blog mit einem Nachruf auf Konrad K.. Vor ein paar Wochen überlegte ich, ob ich an dieser Stelle unter dem Titel "Should I Stay Or Should I Go" über die Zukunft von diesem Blog nachdenken sollte - das ist jetzt zwar aufgeschoben, aber nicht aufgehoben, denn ich wollte Euch doch noch an ein paar obskuren Musiktiteln teilhaben lassen. Bei den Überlegungen zu diesen noch zu schreibenden Beitrag kam ich mal wieder bei der ziemlich toten Webseite abstuerzendebrieftauben.de vorbei (die Fanseite ausser-kontrolle.com ist bereits gelöscht worden) und fragte mich, was denn aus der DVD-Produktion über die Brieftauben geworden ist, aus der sich Konrad leider vorzeitig verabschieden musste. Eigentlich war sie ja trotz der Tatsache, dass nun die ganze Entscheidungslast auf den Schultern von Herrn Bogumil lag, für das Frühjahr 2007 angekündigt. Das ist nun schon etwas länger her, aber auf Nachfrage habe ich jetzt von der Produktionsfirma erfahren, daß
"die VÖ der DVD für Oktober 2008 geplant ist.Na dann hoffen wir das Beste und freuen uns, endlich den letzten Brieftaubensong, den Konrad und Micro noch im Frühjahr 2007 aufgenommen haben, auch endlich offiziell hören zu dürfen. Er ist übrigens echt gutm, heißt soweit ich mich erinnere "Punkerrente" und klingt im Gegensatz zu den Demos von 1996, die die Band vor ihrer Auflösung aufnahm, definitiv nach den Brieftauben.
Rechtliche Probleme... Na sagen wir eher Unklarheiten bei Cliprechten einiger Videoclips, die wir gerne auf der DVD hätten.
Martin Propp, Micro und wir sind dran. Die Doku ist zu 95% fertig, da muß nurt noch der Ton bearbeitet werden, Live 2002 ist fertig, ebenso "Ausser Kontrolle".".
Auf diese eventuell interessante Buchankündigung über Punk in Deutschland bin ich über den interessanten Blog The Cartoonist von Ralf Zeigermann gestoßen - auch wenn ich den Buchumschlag eher abstoßend finde. Könnte aber vielleicht gut werden, wenn ich nach den gelegentlichen historischen Postings von Herrn Zeigermann gehe. Blättern beim Cartoonist lohnt sich insbesondere, wenn man sich für Franz Bielmeier vom Mittagspause/Rondo Records interessiert.
Angekündigt beim Archiv der Jugendkulturen ist übrigens auch eine Neuauflage der legendären Magisterarbeit von Hollow Skai von 1980, damals als SoundS-Buch erschienen, durch "Bonus-Tracks" auf die doppelte Seitenzahl angewachsen. Vermutlich wird es aber nicht das noch zu schreibende Buch über Punk in Hannover sein...
3 Kommentare:
Hi, bin vorgestern von nem (offenbar gemeinsamen) Freund auf deinen Blog aufmerksam gemacht worden, und gleich entdeckte ich einen Kommentar zum Buch, an dessen Herausgabe ich mit beteiligt bin.
Würde mich durchaus interessieren, was genau du an dem Cover nicht so dolle findest!
Lieb Gruß
Andi.
Hi Andi,
ich weiß ja nicht wie die alternativen Entwürfe aussahen, aber meiner Meinung nach sieht dieser Umschlag klischeehaft aus, indem er mediengerecht den Gewalt-/Aggressionsaspekt in Punk überbetont, zudem repräsentiert er nicht die spezielle Ästhetik von Punk in Deutschland (könnte genauso ein Umschlag für ein Buch über Hardcore in den USA sein) und entspricht zudem nicht der Ästhetik von Punk in Deutschland 1979/80, sondern heutigen grafischen Entwicklungen.
Nun weiß ich natürlich nicht, wer die Zielgruppe dieser Veröffentlichung sein soll und was deren ästhetische Vorlieben sind, aber wenn ich dem Blog-Eintrag von Ralf Zeigermann entnehme, dass hier gerade alte Säcke zu Wort kommen sollen, um von damals aus dem Schützengraben zu berichten (um mal "Keiner ist dümmer als" Sigi Hümmer von den Marionetz zu paraphrasieren), dann passt der Umschlag nach meinem Geschmack nicht zu dem Anspruch. Aber vielleicht bin ich auch nur sauer, dass mal wieder keiner mich fragt, ob ich was Interessantes zu dem Thema beitragen könnte ;-)
Hi Martin, danke für deine ausführliche Resonanz. Wenn ich dich gekannt hätte, hätte ich dich garantiert gefragt, dessen sei dir sicher, und Hannover ist eh etwas unterrepräsentiert. Aber wer weiß, eigentlich stelle ich mir eh irgendwann eine überarbeitete Neuauflage vor...
Da ich die Szene gut kenne, rechne ich übrigens durchaus mit mehr negativen Kommentaren aus dem Grund, nicht gefragt worden zu sein, und nicht nur von Leuten, die sich selbst ironisieren können wie du. Mal sehen.
Aber zurück zum Cover und zum Anspruch des Buches. Es soll nicht nur um die Schützengräben der ganz frühen Jahre geben, sondern eigentlich um Punk in Deutschland 1976 bis gestern, also es soll auch die Entwicklung der Szene in den 80er und 90er Jahren nachgezeichnet werden.
Den Cover-Entwurf hat eine der maßgeblichen Mitstrickerinnen eingebracht und er wurde angenommen. Er kam uns prägnant vor. Alle Themen, die wir im Buch skizzieren, auf dem Cover abbilden zu wollen, erschien uns dabei hoffnungslos zum Scheitern verurteilt, auch deswegen die Entscheidung für ein großes Foto.
Lieb Gruß, ciao
andi.kuttner(at)jugendkulturen.de
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