30.4.07

Schopenhauer


Hingegen haben die gewöhnlichen Leute tiefen Respekt für die Leute vom Fach jeder Art. Sie wissen nicht daß wer Profession von der Sache macht, nicht die Sache liebt, sondern seinen Erwerb: - noch daß wer eine Sache lehrt, sie selten gründlich weiß, denn wer sie gründlich studirt, dem bleibt meistens keine Zeit zum lehren übrig.
Arthur Schopenhauer: Eristische Dialektik oder Die Kunst, Recht zu behalten, Kunstgriff 30. 1830/31

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

„Dilettanten, Dilettanten! – so werden die, welche eine Wissenschaft oder Kunst aus Liebe zu ihr und Freude an ihr per il loro diletto treiben, mit Geringschätzung genannt von denen, die sich des Gewinnes halber darauf gelegt haben; weil SIE nur das Geld delektiert, das damit zu verdienen ist. Diese Geringschätzung beruht auf ihrer niederträchtigen Überzeugung, daß keiner eine Sache ernstlich angreifen werde, wenn ihn nicht Not, Hunger oder sonst welche Gier dazu anspornt. Das Publikum ist desselben Geistes und daher derselben Meinung: hieraus entspringt sein durchgängiger Respekt vor den »Leuten von Fach« und sein Mißtrauen gegen Dilettanten. In Wahrheit hingegen ist dem Dilettanten die Sache Zweck, dem Manne von Fach als solchem bloß Mittel; nur der aber wird eine Sache mit ganzem Ernste treiben, dem unmittelbar an ihr gelegen ist und der sich aus Liebe zu ihr damit beschäftigt, sie con amore treibt. Von solchen und nicht von den Lohndienern ist stets das Größte ausgegangen.”
– A. Schopenhauer, "Parerga und Paralipomena", II, § 249. (1851.)
Saludos!
Fernando :)