23.3.12

Peter Licht & David Group

Leider habe ich kaum Informationen über Peter Licht und die David Group, die eine Art christliche Beatmusik machten. Licht war wohl um 1970 herum Leiter des evangelischen Jugendzentrums Hannover in der Badenstedter Straße. Ich habe eine Quelle im Internet gefunden, die darauf hinweist, dass Licht und seine Musiker wohl nicht nur in Hannover, sondern auch z.B. in Sittensen in den Kirchen auftraten. Auf dem LP-Umschlag ist die Rede von Jugendgottesdiensten, "Lords Parties" und Evangelisationen. Von wann bis wann die David Group existierte weiß ich nicht und ob dies ihre beiden einzigen Veröffentlichungen sind. Falls jemand mehr weiß wäre ich für entsprechende Kommentare dankbar.

David Group "Herr Du Bist Da"
Herr, du bist da (Beatles-Licht) / Wir leben nicht allein vom Brot (Puls-Ohly) // Herz und Herz (Brüdergemeinde) / Komm geh mit mir in das Land (Spiritual-Schloztthof)
7" EP, Hepta Verlag für christliche Kommunikation GmbH Bochum St 71 382, 1971
Walter Lenk (dr), Johannes Döring (org), Matthias Eimann (rhy), Helmut Lippke (bs), Steven Mc Laren (solo+voc), Harro Stein (voc), Heinz F. Kiel (tb), Peter Licht (tp+voc), Tonstudio Engelsmann & Burghardt oHG Castrop-Rauxel
+
Du gehst durch die Straßen / Sometimes I feel
von der LP Peter Licht/The David Group "Suchen Leben Loben"
Matthias Eimann (dr), Helmut Lippke (bs), Johannes Döring (org), Steven Mc Laren (guit), Harro Stein (voc), Heinz F. Kiel (tb+voc), Peter Licht (tp+voc), Tontechnik: MZH-Tonstudio Gütersloh
Reinhard Kawohl Verlag für Jugend und Gemeinde 56 Wuppertal 1, Young 16 402, o.J.
(download)

Nachtrag zu Sven Regener

Ich wollte mich gestern Nacht noch hinsetzen und etwas zu dem Ausbruch von Herrn Regener sagen, aber plötzlich sah ich da Textberge und mehrstündige Arbeit vor mir, so dass ich es lieber lies. Aber Danke für die Kommentare. Jetzt habe ich im bereits einmal verlinkten Blog des Freisinger Anwalts Thomas Stadler einen schönen Beitrag zu Herrn Regeners Wutrede gefunden, der das Thema gut aufdröselt (Link) – und auch dort findet sich eine hohe Kommentardichte.
Wir haben es bei dem Thema Urheberrecht mit einer Dreiecksbeziehung zwischen Musiker, Hörer und der zwischen beiden vermittelnden Content-Industrie zu tun, wobei alle 3 keine monolithischen Blöcke sind, sondern wieder in verschiedene Interessengruppen zerfallen, wie z.B. Plattenfirmen gegen YouTube. Hinzu kommt, dass ich gerade angefangen habe, mich durch die aktuelle Ausgabe der testcard, Thema "Überleben", zu arbeiten und auch dort ist das Urheberrecht und alles drum herum ein Thema. Ich denke, das Problem von Herrn Regener ist, dass er nicht begreift, dass er für die Content-Industrie kein Partner, sondern nur zu verwertendes Material ist, denn die Content-Industrie kann ohne den Input von Musikern, Autoren und anderen Kreativen nicht überleben. Und sie schröpft eben nicht nur den Hörer über die Ausweitungen des Urheberrechts und darauf aufbauend das ganze Abmahnunwesen, sondern eben auch die Künstler. Ganz konkret lief gerade im Fernsehen in der Sendung „Zapp“ auf N3 ein Betrag über den Hannoveraner Madsack-Medienkonzerns, der den freien Autoren droht, ihnen keine Aufträge mehr zu erteilen, wenn sie nicht bereit sind, der Mehrfachverwertung ihrer Texte im Internet ohne zusätzliche Vergütung zuzustimmen. Und in testcard wird darauf hingewiesen, dass von den downloads bei iTunes bei den Künstlern oft nur Pfennigbeträge ankommen. Es wäre wirklich Zeit, mal an einen Künstlerstreik zu denken, an eine Weigerung, der Contentindustrie weiterhin u.a. auch über Praktikantenjobs kostenlos zuzuliefern. Aber diese Solidarität wird es nie geben, weil sich Kreative eben als freie Unternehmer und nicht als abhängig beschäftigte Lohnarbeiter, die sich zur Durchsetzung ihrer Forderungen gewerkschaftlich organisieren könnten, begreifen. Aber wenn das geschehen würde, wo stände dann Herr Regener, bei den Streikposten oder den Streikbrechern?

22.3.12

Hat Sven Regener Recht oder nicht?


Sven Regener (Sänger von "Element Of Crime" und Buchautor) im Gespräch mit Erich Renz (Bayerischer Rundfunk, "Zündfunk"-Redaktion) zum Thema Urheberrecht am 21.03.2012 oder so.
Ich komme im Augenblick nicht dazu, das zu kommentieren, aber Ihr könnte ja schon mal anfangen. Da die Datei unter www.br.de/radio/bayern2/sendungen/zuendfunk/regener_interview100.html zum download bereit steht ist es wohl auch rechtlich zulässig, sie hier direkt einzubinden, oder?

20.3.12

I. internationaler Kongress zu Musikergesundheit

Eine Pressemitteilung für einen Kongress, der leider schon gelaufen war, als die PM hier ankam:
I. internationaler Kongress zu Musikergesundheit an der Hochschule Osnabrück

Die Veranstaltung setzt ihren Schwerpunkt auf das wissenschaftliche und klinische Arbeiten im Bereich der therapeutischen Musikertherapie, deren Stellenwert, insbesondere auch im Hinblick auf die fortschreitende Akademisierung der Therapieberufe, zunehmend an Bedeutung gewinnt.

Professionelle Musiker können ihren Instrumenten oftmals virtuose Klänge und Melodien entlocken. Was dem Publikum in den Konzerten so leicht und locker erscheint ist aber harte Arbeit, die wiederum in meist mehrstündigen Auftritten in unbequemer Haltung durchgeführt wird. Schmerzen in Schulter, Nacken, Rücken, Armen und Händen – die Liste ist lang mit Problemzonen, die Musikern ihre Arbeit zur schmerzhaften Alltagsprozedur werden lassen.
Link zur Pressemitteilung: idw-online.de/pages/de/news468407
Link zur Webseite des Kongress: www.wiso.hs-osnabrueck.de/musicphysio-congress.html

19.3.12

Die fremde und seltsame Welt des Sakropop

Veranstaltungshinweis:
Frank Apunkt Schneider:
"Bei Verwendung einer Beatband in der Lautstärke auf die Gemeinde und den Raum Rücksicht nehmen!"
Die fremde und seltsame Welt des Sakropop
Vortrag am Freitag, den 23.03.2012 in Hannover, Oberdeck (ehem. Silke Arp bricht), Königsworther Str. 20, 20h (pünktlich!)

Der "Schwund an jugendlichen Gottesdienstbesucher_innen" wurde in den 1970er Jahren meist mit der "Ausgrenzung der Lebenswelt von Jugendlichen" aus dem Gottesdienstgeschehen erklärt. Um sie zu erreichen, mussten die Amtskirchen ihren (Schein-)Frieden mit Rockmusik und Popkultur schließen. Die Geschichte des Sakropop berichtet von der langen, zähen und tragikomischen Integration von Pop in die Kirche. Sakropop ist "neue Kirchenmusik mit Stilmitteln moderner Popularmusik", so Martin Bubmann, der Diedrich Diederichsen der Szene. Er hat die zahllosen Widersprüche zwischen religiösem Dogmatismus und popkulturellem Freiheitsversprechen in sich aufgenommen und in eine adäquate Form gebracht: die entfremdeste Form von Pop überhaupt. Und damit natürlich schon wieder: Meta-Pop!
Sakropop ist das vermutlich bizarrste Sub-Genre des Pop, praktiziert lediglich innerhalb einer beinahe unsichtbaren und völlig unvermittelbaren Subkultur. Eben: Incredibly strange music.
Frank Apunkt Schneider wird Höhepunkte seiner umfangreichen Sakropop-Sammlung vorspielen und umfassend erläutern.

Frank Apunkt Schneider ist unfreier Autor, unfreier Künstler und selbsternannter Poptheoretiker, Mitherausgeber der testcard und Redaktuer bei skug. Er lebt zurzeit als deutscher Außenposten der Kulturbewegung monochrom in Bamberg. Im Ventil-Verlag hat er 2007 das Buch "Als die Welt noch unterging. Von Punk zu NDW" veröffentlicht.
Illustrationen aus dem Brotbeutel-Archiv

18.3.12

die eine und die andere (vernisage)


Darjush Davar "Soundtapete für die eine und die andere 18.3.2011 (Teil 1)" (3:35)







Darjush Davar "Soundtapete für die eine und die andere 18.3.2011 (Teil 2)" (16:40)


Darjush Davar "Soundtapete für die eine und die andere 18.3.2011 (Teil3)" (24:38)

16.3.12

Bezirksrat Südstadt-Bult, die vierte

Eigentlich könnte ich mir einen Bericht von der Sitzung am 22.2. sparen, da die Piratin entschuldigt fehlte. Andererseits soll die Unterhaltung nicht zu kurz kommen, deshalb in aller Kürze hier nun eine Zusammenfassung der Ereignisse.
In der Einwohner- und Einwohnerinnerfragestunde gab es Beschwerden wegen nicht ordnungsgemäß wiederhergestellter Bürgersteige nach Leitungsarbeiten der Telekom, wegen leerstehender Supermärkte und damit gefährdeter Versorgung von älteren Mitbürgerinnen und Mitbürgern - was von Seiten des Bezirksbürgermeisters bedauert wurde, aber leider hat die Politik keine Einflussmöglichkeiten auf die Höhe der Geschäftsraummieten und die Rentabilitätsvorstellungen von Privatunternehmen - und es gab die Bitte, doch das nächste Mal, wenn der Maschsee zufriert, auch in der Mobilität beeinträchtigten Personen und Erziehungsberechtigten mit Kindertransportgerätschaften den Zugang zu Eisoberfläche zu ermöglichen, Das stimmt, außer im Strandbad am südlichen Ende sind immer Uferböschungen oder Treppenstufen zu überwinden, um auf das Eis zu gelangen.
Die nachfolgende Anhörung zur Sondernutzungssatzung war für Außenstehende schwer nachvollziehbar, was ich aber verstanden habe war, dass es irgendwie darum ging, ob die Grenze von 1000 Teilnehmern, ab der Standgebühren für bei Veranstaltungen aufgestellte Verkaufsstände fällig werden, sinnvoll ist, gerade wenn die Veranstaltungen von Schulen kommen und karitativ sind. Auch wurde die Grenzziehung der Sondernutzungszonen um die AWD-Arena (ehemals Niedersachsenstadion) kritisch hinterfragt. Der Linke enthielt sich in der anschließenden zustimmenden Abstimmung, da seine Anregung, doch arbeitslose Dosenbierverkäufer innerhalb der Sondernutzungszonen von Standgebühren zu befreien, mit dem Hinweis auf Gerechtigkeit und Wettbewerbsverzerrung kritisiert wurde.
Auch der Anhörung zur Einrichtung von Wertstoffinseln war ohne offizielle Unterlagen schwer zu folgen. Es geht darum, dass befestigte Orte eingerichtet werden sollen, wo Altpapier, Altkleider und Altglas gemeinsam entsorgt werden können. Hierzu gab es einen Zusatzantrag der CDU, doch die Aufstellung der Altkleidercontainer auszuschreiben – Hintergrund hierzu ist, dass es letztes Jahr darum eine gerichtliche Auseinandersetzung gab, weil die Verwaltung eigenmächtig den Auftrag zur Altkleidersammlung dazu vergeben hatte. Jetzt darf die Politik selbst entscheiden, weshalb es nun zu dieser Anhörung zu dem entsprechenden dazugehörenden Regelwerk kam. Von Seiten der FDP wurden Fragen zu Regelung der Gestaltung und Reinigung der Wertstoffinseln, sowie zur Frage der Ausschreibungspflicht entsprechend zu vergebener Entsorgungsaufträge generell gestellt, was mich an die Lage von vor 2 oder 3 Jahren erinnerte, als plötzlich einige Privatfirmen Papiersammelbehälter aufstellten, weil dieser Rohstoff plötzlich lukrativ wurde. Dem ist ja gerichtlich ein Riegel vorgeschoben worden, weil so die Quersubventionierung der kommunalen Entsorgungsbetriebe in Gefahr geriet, wo die Gewinne aus dem Altpapier die Verluste beim Sammeln des Restmülls auffingen. Auch bei dem Altkleidersammeln geht es um solche Privatisierung ökonomisch interessanter Rohstoffe, während die Verluste in den anderen Abfällen der Allgemeinheit zufallen. Da Grüne und Sozis bei Enthaltung von FDP und Linke gegen den Zusatzantrag der CDU waren, stimmte diese gegen Drucksache 199/2012, während der Rest diese gut fand bei Enthaltung der FDP.
Was der Hintergrund der von allen – bei Enthaltung des Linken – abgesegneten Veränderungssperre Nr. 93 für den Bereich der künftigen 1. Änderung des Bebauungsplans Nr. 1304/Bultstraße ist weiß ich nicht. Es gab dazu keine Wortmeldung eines Bezirksratsmitgliedes. Ich vermute, der bisherige Bebauungsplans erlaubt Vorhaben, die nach der 1. Änderung nicht mehr zulässig wären, und die Verwaltung will nicht, dass ihr vor Rechtskraft der Änderung ein nach alten Baurecht noch zulässiger Antrag in die Parade fährt.
Wenn ist darum geht zu erklären, wozu Bezirksräte nütze sind, ist einer der ersten Punkte der lokale Sachverstand bei Bauvorhaben und der Verkehrsplanung. Der Rat einer Großstadt kann nicht immer genau erkennen, wie sich ein Bau- oder Verkehrsvorhaben lokal auswirkt. Das als Vorwort zu den sich an die Anhörungen anschließenden Anfragen von CDU und FDP. Die CDU stellte eine Anfrage zum leerstehenden AOK-Gebäude an der Pferdeturmkreuzung. Das Ergebnis der Antwort der Verwaltung und diverser laienhafter Nachfragen war, dass der Eigentümer bisher noch nicht bei der Stadt um Hilfe bei der Suche nach neuen Nutzern eines geplanten Neubaus nachgesucht hat, dass ein neuer Bebauungsplan auf Grund eines vor einigen Jahren gelaufenen Architektenwettbewerbs vorbereitet wird, dass aber auch kein Bauantrag oder andere Anfrage des Eigentümers der Verwaltung vorliegt, sowie der Verwaltung kein Umstand bekannt ist, der den Eigentümer bei der Suche nach neuen Investoren behindern würde. Offenbar hat dieser gegenüber Journalisten versucht, seine bisherige Erfolglosigkeit Behinderungen durch die Verwaltung in die Schuhe zu schieben.

Als nächstes kam eine kleinliche Diskussion über die Möglichkeit der Aufstellung eines Wetterschutzhäuschens an einer Bushaltestelle, wo es um behindernde Garagenausfahrten, Bäume und Kanaldeckel, sowie die Verlegung von Stromkästen ging. Schließlich einigten sich die Anwesenden darauf, doch zusammen mit Üstra, Telekom, Verwaltung und Bezirksrat einen Ortstermin zu machen. Keine Ahnung, weshalb das die CDU nicht gleich im Vorhinein beantragt hat.

Die dritte Anfrage kam von der FDP zur Beleuchtung des Schulwegs an der Grundschule Bonner Straße und hatte eine interessante Reaktion der Verwaltung zur Folge. Das Tiefbauamt ist bereit, die entsprechenden Maßnahmen zu ergreifen, auch wenn die deutlich 5-stelligen Mittel dafür wohl erst im Stadthaushalt 2013 zur Verfügung stehen werden. Allerdings sei die Bauverwaltung überrascht, dass sie nicht schon längst von der Schulverwaltung auf das Problem aufmerksam gemacht worden sei. Auch für das Aufdecken solcher Schlampereien ist ein Bezirksrat gut.

Interfraktionell verteilte der Bezirksrat dann Gelder an das Werkstatt-Atelier „two lives einklang“ für einen Tischunterbau mit Gelenkrollen mit bis zu 1060 Euro, an das Südstädter Kommödchen für den Bau einer Bühnendekoration mit bis zu 1400 Euro, eine Ausnahme wegen Jubiläums und außerdem sind die beiden Chefs Träger des Ehrenpreises des Bezirksrats Südstadt-Bult, und an die Tellkampschule zur Anschaffung einer solarbetriebenen Pumpe für die Bewässerung des Teiches auf ihrem Schulgelände, was mich an die alte Diskussion erinnerte, ob die Bezirksratshaushalte dafür da sind, Löcher im städtischen Haushalt auszugleichen, oder sich nur dem widmen sollten, was bisher nicht im städtischen Fokus war. Alle diese Anträge erhielten 20 Ja-Stimmen, ebenso wie die Beantragte Änderung der Regularien des lokalen Integrationsbeirats.

Dem rot-grünen Antrag wegen illegalem Parken auf dem Fußweg am Bertha-von-Suttner-Platz stimmte die CDU nicht zu. Offenbar hat man dort keine Angst, das morgens in der dunklen Jahreszeit rangierende Autos noch halbmüde Schulkinder überfahren. Was für ein Unterschied zu dem Terz, den die CDU veranstaltete, als dort vor einigen Jahren ein Kind auf dem Fußgängerüberweg angefahren wurde. Woher kommt’s? Die FDP enthielt sich.

Bei dem rot-grünen Antrag auf eine Blinkanlage am Fußgängerüberweg Stresemannallee in Höhe Heinrich-Heine-Straße wegen Dunkelheit durch Bäume und Schulweg hatten sich aber alle wieder lieb.

Zum Schluß hat die Verwaltung dann noch über 3 Bauvorhaben informiert, dass am Westufer des Maschsees der Hannoversche Ruderklub sein Vereinsheim erweitert und die Rollstuhlsportgemeinschaft dort ein Vereinsheim bauen will.

Und das leerstehende Verwaltungsgebäude neben dem Theater am Aegi wird im Frühjahr abgerissen, wofür 2 Bäume gefällt werden müssen, der Behindertenparkplatz soll aber nicht verloren gehen, sondern wird auf die andere Seite des Theaters verlegt. Der Bebauungsplan für den geplanten Neubau ist übrigens noch nicht fertig. Die nächste Sitzung ist am 21. März.

14.3.12

Bezirksrat Südstadt-Bult, die dritte

Der Sitzung vorangegangen war am Samstag den 21.1. der Neujahrsempfang des Bezirksrats im Alten Magazin in der Kestnerstraße. Da die Piratin nicht anwesend war kann ich mir einen Bericht sparen, hier nur ein paar Bilder.

Am Mittwoch den 25.1. war der Bezirksrat nicht vollständig, es fehlten 2 SPDler und 1 CDUler wegen Krankheit, was aber auf die Abstimmungen keinen Einfluss hatte. Neben verschiedenen Wortmeldungen zum Umbau der Sallstraße, worauf ich noch später zu sprechen komme, gab es in der Bürgerfragestunde noch einen Hinweis auf eine Wasserlandschaft auf dem Radweg an der Bugenhagenkirche. Nach der Absegnung von Protokollen der vorherigen Sitzungen wurde einstimmig Geld verteilt und zwar bis zu 1398,- Euro für einen zweiten Krippenwagen (Preis 1548,- Euro) für die Maschseekinder GmbH, dann 1250,- Euro zum 125jährigen Jubiläum der Pauluskirchengemeinde – bei dem öffentlichen Pfingstgottesdienst auf dem Stephansplatz wird übrigens Frau Käsmann zum ersten Mal wieder in Hannover auftreten – und 500,- für das 50jährige Jubiläum der Melanchthongemeinde. Außerdem wurden nachträglich 1000,- Euro für die am Samstag vergebenen Ehrenpreise des Bezirksrats Südstadt-Bult bewilligt.
Um die geplanten Baumaßnahmen am Sprengelmuseum gingen die beiden nächsten Tagesordnungspunkte. Die Diskussion aber drehte sich eigentlich nur um den Außenfahrstuhl, der an der bisherigen Stelle zum einen dem geplanten Anbau weichen, zum anderen eh erneuert werden muss. Deshalb sei er auch ein eigenes Bauvorhaben.

Dass in ihrer Mobilität eingeschränkte Personen weiterhin nicht den Haupteingang des Museums benutzen können liege am ursprünglichen Architekten, der auf seine Rechte als Urheber bestehe.

Dass der Neubau des Fahrstuhls bis zu 636.000,- Euro kosten werde habe mit den schlechten Bodenverhältnissen zu tun, dass hier die Gründung bis zu 15 Meter in die Tiefe gehen müsse. Eigentlich wäre dies ein guter Ansatzpunkt für die Piratin gewesen, hier Transparenz zu fordern, doch die entsprechenden Fragen kamen von der SPD und den anderen Parteien. Am Ende wurde dann doch beiden Anhörungen einstimmig zugestimmt.
Bei der Anhörung zum Haushaltssicherungskonzept VIII stimmte der Linke zusammen mit CDU und FDP dagegen, während die Piratin sich enthielt. Die Drucksache zum Kulturbüro Südstadt wurde von SPD, FDP und den Grünen gelobt. Auf Anfrage der SPD teilte die Verwaltung mit, dass die Grundschule Bonner Straße erst im zweiten Bauabschnitt zusammen mit einer Mensa den geforderten Fahrstuhl erhält, was möglicherweise schon 2013 geschehen könnte. Der CDU wurde mitgeteilt, dass die Aufstellung eines Wetterschutzhäuschens an der Bushaltestelle Bischofsholer Damm/Kerstingstraße dort wegen Garageneinfahrten und im Boden liegender Leitungen nicht möglich sei.

Außerdem sollen mit Hilfe von Sponsoren 2 Fitnessgeräte am Altenzentrum Geibelstraße aufgestellt werden. Ob das der CDU als Ersatz für den geforderten Bewegungsparcour reicht?

Auf Anfrage der FDP teilte die Verwaltung mit, dass gerade ein Konzept zu Alkohol auf öffentlichen Plätzen entwickelt werde. Die Situation an der Ecke Hildesheimer/Feldstraße werde sich wohl zukünftig entspannen, nachdem die in der Nähe gelegene Methadonpraxis geschlossen worden sei.

Die Situation an der Bushaltestelle Braunschweiger Platz werde weiter beobachtet.

Dass die Tagesordnung des Bezirksrats nicht mehr in der Kinder- und Jugendbibliothek ausliege sei ein Versehen, dass umgehend korrigiert werde. Ob die Tagesordnung neben dem Kulturbüro auch am öffentlichen Bücherschrank auf dem Stephansplatz ausgehängt werden kann bezweifle ich aber stark.

Der rotgrüne Antrag zu Radwegmarkierungen in der Straße Am Südbahnhof wurde einstimmig angenommen, auch wenn die Verwaltung hier etwas von Rückbau in Tempo-30-Zonen erwähnte. Die CDU monierte außerdem nicht sonderlich überraschend den schlechten Straßenbelag dort.

Auch der folgende rotgrüne Antrag zur Absenkung von Bordsteinen an Straßenkreuzungen fand allgemeine Zustimmung. Auch hier legte die CDU einen drauf und forderte gleichzeitig die Erneuerung der Straßenbeläge weil sonst die Radfahrer über die abgesenkten Bordsteine auf die Bürgersteige ausweichen würden. Der CDU-Antrag auf Entfernung gelber Straßenmarkierungen an der Kreuzung Alte Döhrener/Geibelstraße hatte sich erledigt, weil die Verwaltung das schon vorgenommen hatte (Anträge müssen ja immer 2 Wochen vor der Sitzung eingereicht werden, damit die Verwaltung sich schon auf die Antwort vorbereiten kann). Außerdem gab es von den Grünen den Hinweis, dass der Antrag überflüssig gewesen sei, ein einfacher Anruf bei der Verwaltung hätte gereicht. Aber dann hätte die Öffentlichkeit nicht erfahren, dass die CDU sich um die Verkehrsicherheit ganz doll kümmert. Der CDU-Antrag zur Erneuerung des Zebrastreifens auf der Alten Döhrener Straße Höhe Einmündung An der Engesohde zwecks Schulwegsicherheit wurde einstimmig angenommen, auch wenn die SPD davon ausging, dass er wohl von der Verwaltung abgelehnt wird, weil er in einer Tempo-30-Zone liege. Laut FDP könnte die Verwaltung den Zebrastreifen „zurückbauen“, bis dahin müsse er aber betriebsbereit gehalten werden.

Und dann war auch endlich der zuständige Sachbearbeiter der Verwaltung zum Thema Umbau der Sallstraße eingetroffen. Die Sallstraße wird im oberen Teil begrünt, es werden abwechselnd Bäume gepflanzt und Parkplätze angelegt. Allerdings ist die Sallstraße dort nicht sehr breit, daher wird es nicht mehr als 1,5 Meter für den Radweg geben und maximal 2 Meter für den Fußweg. Auch Fahrbahn und Parkplätze werden eher schmal ausfallen. Es wird 2-3 behindertengerechte Parkplätze geben, die statt 1,9 Meter 2,5 Meter breit und 6 Meter lang werden. Die Bäume werden eher weit auseinander stehen, damit sich kein geschlossenes Blätterdach entwickelt, was sonst den Lichteinfall verringern wurde. Deshalb soll auch ein heller Straßenbelag und ein helles Pflaster verbaut werden. Querungshilfen für Fußgänger entfallen, dafür werden ca. 70 Fahrradanlehnbügel aufgestellt.

Ob für den erneuerten Radweg Benutzungspflicht durch entsprechende Beschilderung angeordnet werde sei noch nicht entschieden, aber ich tippe mal, das das so kommen wird wegen dem starken Verkehrsaufkommen in der Sallstraße mit Buslinie und Einsatzroute der Feuerwehr zusammen mit der geringen Breite der Fahrbahn. Wegen der Feuerwehr wird es während der Baumaßnahmen auch zu keiner Totalsperrung der Sallstraße kommen, auch wenn dies den Ausbau verteuert. Da die Sallstraße Durchgangstraße ist werden ca. 30 bis 35% der Kosten auf die Anlieger per Straßenausbaubeitragssatzung umgelegt (in Wohnstraßen wären es 75%). Am Schluss wollte die CDU die Drucksache der Verwaltung noch zur weiteren Beratung in die Fraktion ziehen, wogegen aber der Rest des Bezirksrats stimmte, weil die geplanten Maßnahmen schon im letzten Herbst bei einem Termin in der Bauverwaltung vorgestellt worden seien, die CDU also genug Zeit zur Beratung des Themas gehabt habe. Dementsprechend stimmt die CDU dann auch gegen die Drucksache der Verwaltung, der Rest stimmte zu.