25.12.18

Bezirksrat Südstadt-Bult Dezember 2018 die Zweite

Die zweite Dezember-Sitzung war relativ kurz und fast alle Anträge fanden allgemeine Zustimmung, sogar ein Bebauungsplan wurde ohne Streit durchgewunken. Okay, die CDU-Anträge mussten einige Federn lassen, aber keiner wurde komplett abgelehnt. Tiefpunkt war eine Anfrage des AfD-Vertreters nach Kosten, die die Unterbringung von Flüchtlingen im Stadtbezirk verursachen würde.

Das Jahresende bietet auch Gelegenheit zu einer kleinen Statistik über die bisherigen Aktivitäten der Parteien im Bezirksrat- mit etwas eingeschränkter Aussagekraft, da Änderungsanträge zum Stadthaushalt fehlen, einige Anträge tauchen zweimal auf der Tagesordnung auf, weil sie beim ersten Mal in die Fraktion gezogen wurden, und die rot-grünen Anträge enthalten auch ein paar Anträge, die die SPD allein stellte:
AnfragenAnträge
SPD1258
Grüne31
CDU6268
FDP50
Linke20
Piraten1612
AfD64

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22.12.18

Foto Reporter sehen die Welt

13: Die Beat-Gruppe "The Rolling Stones"
14-15: Der Beat-Sänger Lee Curtis
28: Bernd Zamulo, das Bassist der Beat-Gruppe "The Lords"
110: Der Beatle John Lennon
189: Die amerikanische "Heulboje" Elvis Presley

Quelle: Hanns Hubmann (Hrsg.): Foto Reporter sehen die Welt - Dokumente aus 20 Jahren Zeitgeschichte. München: Verlag Th. Martens & Co., 1968

11.12.18

Bezirksrat Südstadt-Bult Dezember 2018 die Erste

Die zweite Sondersitzung des Bezirksrats Südtstadt-Bult war eine Art Fortsetzung der ersten Sondersitzung von Ende Mai. Wieder berichtete der Finanz- und Ordnungsdezernent Dr. von der Ohe über das Konzept "Sicherheit und Ordnung im öffentlichen Raum" der Stadtverwaltung, diesmal über den Stand der Umsetzung. Nicht weiter aufregend, auch die Fragen der Bezirksratsmitglieder im üblichen Rahmen, die Vertreter der AfD und Piraten mit ihren Fragen nicht weiter auffällig. Eine anwesende Bürgerin hatte die Mitarbeiter*innen der Stadtverwaltung bei ihrer Tätigkeit begleitet und fand lobende Worte. Laut Dezernent wird auch nicht jede Bewerbung angenommen, die Mitarbeiter*innen müssten schon in der Lage sein, mit widerspenstigem Verwalten von angesprochenen Bürgern cool umzugehen (meine Interpretation).Was ich aber gelernt habe: das Thema Schrottfahrräder im öffentlichen Raum und deren Entsorgung ist diffizil: solange ein Fahrrad wieder gebrauchsfähig gemacht werden kann ist es kein Schrott und die Entsorgung wäre daher Diebstahl. Schrott ist nur, was nicht wieder gebrauchsfähig gemacht werden kann. Also ein platter Reifen oder ein fehlender Sattel reichen nicht. Möglicherweise ist auch ein verbogenes Vorderrad kein Argument für Schrott. Wenn da aber ein Fahrradrahmen ohne Lenker, Sattel und Räder an der Laterne angekettet ist – nun, auch da könnten Juristen unterschiedlicher Meinung sein. Ist sicher unwirtschaftlich, daraus wieder ein fahrtüchtiges Gefährt zu machen, aber möglich könnte es schon sein...

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8.12.18

Brass Riot



entdeckt bei der Abschlussveranstaltung der NoNPOG-Demo

6.12.18

Ralf und Florian

An einem langen Tisch in einer Art Büroraum sitzen 12 oder mehr Männer schweigend mit leicht gesenkten Köpfen und blicken leicht nach unten, dazwischen auf verschiedenen Seiten des Tisches Ralf und Florian. Eine eher ehrfürchtige Atmosphäre.
Die Runde hat sich aufgelöst und steht in Gruppen zu Gesprächen zusammen. Florian fragt mich, ob ich ein Bier haben möchte. Er bückt sich und öffnet eine Art Tresor. „Das ist unsere Funkzentrale.“ Ich bekommen eine Plastikflasche mit Apfelschorle.
Wir sitzen wieder alle an einem langen Tisch. Ich sage: „Bringt doch einfach eine Platte heraus so wie Radiohead oder Coldplay, ohne Ankündigung. Einfach zack ins Regal stellen. Aber das geht wahrscheinlich nicht.“ Ralf, den Kopf leicht gesenkt, lächelt. Jemand sagt: „Du kannst doch nicht einfach Ralf kritisieren.“ „Das ist keine Kritik. Wahrscheinlich hat er 20 Stunden Aufnahmen und kann sich nicht entscheiden, was gut ist. Das kann Monate dauern.“ Ralf lächelt.

30.11.18

Bezirksrat Südstadt-Bult November 2018

Es gab keine Anträge und Anfragen seitens des AfD-Vertreters in der November-Sitzung, einzig beim Thema Wiesenstraße meldete er sich zu Wort. Das Thema war wieder auf der Tagesordnung, weil die Verwaltung überzeugt wurde, die Ausgleichspflanzung für die für das Bauvorhaben zu fällenden Bäume IM Stadtbezirk – nicht wie ursprünglich geplant AUSSERHALB - vorzunehmen, was in einem dichtbebauten Gebiet wie Südstadt-Bult zugegeben etwas mehr gedanklichen Aufwand erforderte als ursprünglich von der Verwaltung eingeplant. Jedenfalls machte diese Änderung des Bauvorhabens einen erneuten Beschluss des Bezirksrats für eine öffentliche Auslegung notwendig, was wiederum einige aggressive Anwohner*innen der Wiesenstraße zu Wortmeldungen in der Einwohner*innen-Fragestunde verführte und die Bezirksratsmitglieder zur Wiederholung ihrer Beiträge aus den vorherigen Sitzungen, ohne dass sich an den Fronten irgendwas geändert hätte – was auch keiner erwartet hatte.
Weiterhin gab es einen Vortrag der Verwaltung zur Digitalisierungsstrategie von Hannover und - ein Witz – ein Verwaltungsakt von 1970 musste neu beschlossen werden, weil er damals, vor 48 Jahren, wegen eines Formfehlers nicht rechtswirksam wurde. Dann gab es noch ein Tohuwabohu über einen CDU-Antrag zu einer Ampelschaltung, der Radfahrern erstaunliche 10 Sekunden Vorzug gegenüber Autofahrern gewähren wollte und zu dem es einen rot-grünen Änderungsantrag gab, der im Prinzip den CDU-Antrag komplett ersetzte, was die Frage aufwarf, ob nach der mehrheitlichen Zustimmung zum Änderungsantrag überhaupt noch eine Abstimmung über den Hauptantrag, vom dem ja nichts mehr übrig war, möglich sei. Da konnten auch die Vertreter der Verwaltung nicht weiterhelfen.
Daneben gab es wieder die üblichen Nichtigkeiten, die zu Anfragen und Anträgen aufgeblasen wurden, obwohl ein Anruf bei der Verwaltung ausgereicht hätte. Man kann „Einsatz für die Bürger“ auch vortäuschen. Ansonsten stellte der Vertreter der Piraten einen Antrag zur Beschilderung von Spielplätzen, der allgemeine Zustimmung fand. Und in einer der nächsten Sitzungen wird es eine Anhörung der Polizei zur Kriminalität im Stadtbezirk geben.

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25.11.18

Bärchen und die Milchbubis in der Reitwallstraße

Der nachfolgende Text ist eigentlich nur eine Entschuldigung, um dieses merkwürdige Foto zu posten: Andy Partrige (ex-XTC) macht gelegentlich Tweets als "The Corrector", um Irrtümer über die Geschichte von XTC zu korrigieren. Also spiele ich jetzt mal auch den "Faktenberichtiger".
In dem gerade von mir entdeckten Blog „Nobbys Rockszene Hannover International“ schrieb wer auch immer am 31.Mai vor 2 Jahren über Bärchen und die Milchbubis, die Band "machte guten Rock mit einem Schuss Punk, Schnulze und etwas Pogo". Abgesehen davon dass Punk und Pogo nicht nur das Gleiche, sonder sogar das Selbe sind, spielte die Band zu keinem Zeitpunkt "Rock". "Die Neue-Deutsche-Welle-Band wurde im Frühjahr 1979 von den Schülern Rudolf Grimm (g) und Andreas Kühne (dr) gegründet." Falsch, im Frühjahr 1979 entstand die Punkband TBC. "Statt des in Hannover angesagten Punk (Rotzkotz, Hans-a-Plast) wollten die 17-Jährigen eigene Sachen machen." Falsch, die Band coverte die Lurkers und DEVO und schrieb eigene simple Punkstücke, von denen 2 später auf der ersten Schallplatte von BudM landeten. "Als Bassisten gewann man zunächst Martin "Fusi" Fuchs." Falsch, Rudolf, Andreas und Martin waren schon vorher zusammen und machten für den Kunstunterricht ein Fotoprojekt über Punk in Hannover (Wo die Fotos wohl abgeblieben sind? Rudolf hat seine Negative wohl entsorgt. Und Andreas?). Viertes Bandmitglied war damals der Bassist Peter Danos. "Und in der mit Hans-A-Plast befreundeten Annette "Miabella" Grotkasten, die zwei Jahre im Kinderchor gesungen hatte, fanden die Musiker, die sich Die Milchbubis nannten, ihre Sängerin." Falsch, Annette wurde von Hollow Skai vermittelt und den Bandnamen erfanden entweder Renate oder Annette von Hans-a-Plast. "Für Martin Fuchs kam nach einem halben Jahr Kai Nungesser als Bassist zu den Milchbubis, die nun ausschließlich im Vorprogramm von Hans-a-Plast außerhalb von Hannover auftraten, so auch bei den Ruhrfestspielen in Recklinghausen." Hier stimmt die Reihenfolge nicht: in Offenbach, Hildesheim, Recklinghausen, Münster und 2x Hannover war noch Martin Fuchs dabei, erst dann kam Kai Nungesser. Und wonach berechnet sich das "halbe Jahr"? Zwischen der Gründung von TBC und Martins Ausstieg liegen mindestens 14 Monate. Den Rest lasse ich mal so stehen, wobei die Schatzgräber-MC mit einer Auflage von 10 oder 20 Stück und ohne Zustimmung der Band kein "offizielles Produkt" ist. Inzwischen ist übrigens die "Jung kaputt spart Altersheime"-EP als Maxisingle mit 1 Bonustrack bei HöhNIE-Records wiederveröffentlicht worden. Und Nasty Vinyl wollten 1995 zuerst Bärchen und die Milchbubis auf CD wiederveröffentlichen, entschieden sich dann aber für Kuschelweich.
PS: Da auf dem Foto die ganze Band abgebildet ist muß jemand anderes die/der Fotograf*in gewesen sein und daher liegt das Urheberrecht an dem Bild selbstverständlich bei dieser Person und nicht bei der Band. Anders als in den USA können im deutschen Recht Fotograf*innen ihre Urheberrechte nicht an andere verkaufen, sondern sie räumen Nutzungsrechte an ihren Werken kostenlos oder gegen Gebühr zeitlich unbeschränkt oder beschränkt für jegliche oder nur für bestimmte Verwendungsmöglichkeiten ein. Übrigens, wenn sich die/der Fotograf*in des Bildes meldet gewähre ich ihr/ihm gerne ihr/sein Recht auf Nennung als Urheber*in. (Und das ganze PS nur, weil jemand dieses dämliche Copyright in das Foto hineingeschrieben hat, auch so eine Übernahme aus dem US-Recht, nach deutschem Recht ist das nämlich komplett überflüssig.)

22.11.18

Musiksammlung des Frobenius-Instituts

Umfassende Sammlung populärer afrikanischer Musik insbesondere aus Ghana wird in der Universitätsbibliothek Mainz digitalisiert -> Pressemitteilung lesen

15.11.18

Anni und Jeanie

Foto gefunden mit Widmung in einem Buch im öffentlichen Bücherschrank

12.11.18

Raga Nova

Raga Nova "Raga Nova"
Angi / Varta / In And Out / Joy
R. N. Prakash (Ghatam) / Jesse Bannister (Saxophone) / Dharambir Singh (Sitar) / Sukhwinder Singh Namdhari (Tabla)
CD, 2003
(download)

9.11.18

1968 - Politik und Popkultur

Kann man das Protestjahr 1968 auch hören? Finden sich seine Ideen unmittelbar in der Musik wieder? Zwei Musikereignisse, die das Jahr 1968 auf eine geradezu prototypische Weise zeitlich gerahmt haben, sprechen dafür: das Popfestival von Monterey im Jahre 1967 und das Woodstock-Festival des Jahres 1969, mit dem der Pop sich tatsächlich zu politisieren schien. -> Presserklärung
Vortragsabend des Kulturwissenschaftliches Institut Essen (KWI) am Montag, den 19. November 19:00 Uhr im Forum Kreuzeskirche Essen, Kreuzeskirchstraße 16, 45127 Essen

Offenbar hat das Jahr 1968 selbst musikalisch nichts Weltbewegendes anzubieten, wenn man auf eine "Rahmung durch Monterey und Woodstock" zurückgreifen muß. Tatsächlich sind die Künste ja sehr sensibel für kommende gesellschaftliche Veränderungen und zeigen sie schon vorher an. Wenn man die Entwicklung der Popmusik ansieht, so gibt es eine stetige Steigerung bis zur Veröffentlichung von Sgt. Pepper 1967, doch danach geht es künstlerisch wieder bergab. Und tatsächlich waren die Singles von Tom Jones und Heintje 1968 diejenigen, die am längsten auf Platz 1 der (west)deutschen Hitparade standen. Was bedeutet, dass 1968 die meisten (West)Deutschen nichts mit einer Revolution zu tun haben wollten. Versteht man aber "1968" als Synonym für die revolutionären Ideen, so hatten die durchaus langfristig Erfolg, nur war das kein revolutionärer, sondern ein evolutionären Prozess. Und die revolutionären Ideen der Musiker von damals fristen heute nur noch ein Nischendasein. Oder war das damals auch nicht anders und Sgt. Pepper nur ein Ausrutscher?

6.11.18

Boring Angel. Langeweile und Ambient

Konzeptualisierungen von Musik als Ambiente thematisieren seit Beginn des 20. Jahrhunderts, wie Stimmung durch akustische Umwelten entsteht, und wie sich unsere Wahrnehmung daran anpasst. Das musikalische Genre Vaporwave schafft eine Klangwelt, die scheinbar so leicht wie Dampf um uns herumfließt. (...) "Boring work made less boring by boring music" verspricht in den 1970er Jahren ein internes Motto des US-amerikanischen Unternehmens Muzak, das 80 Jahre lang unter diesem Namen Hotelfoyers, Supermärkte und U-Boote, Busse, Aufzüge und Schlachtanlagen, unzählige Wohnzimmer und das Weiße Haus mit Hintergrundmusik versorgt. (...)
-> Pressemiteilung lesen
Vortrag von Maren Haffke, Postdoktorandin im Graduiertenkolleg "Das Dokumentarische. Exzess und Entzug" an der Ruhr-Universität Bochum, am Dienstag, 20. November 2018, 18.00 Uhr im Kulturwissenschaftliches Institut Essen (KWI), Gartensaal, Goethestraße 31, 45128 Essen

3.11.18

Bernd Pulst

Bernd Pulst war Sänger auf der ersten LP der hannoverschen Band JANE. Was ist sonst noch über ihn bekannt?
Vor JANE war Pulst Sänger bei BLACKMANN LANE, deren einzige Single "Hunger"/"Lato-Lam" 1970 auf dem hannoverschen Label Studio-Ton erschien (dort erschien auch 1969 die Single der J.P.s, aus denen später JANE wurde). Pulst wurde Anfang 1971 Mitglied von JANE. Auf deren ersten LP "Together" von 1972 hat er alle Songs gemeinsam mit dem Gitarristen Klaus Hess geschrieben. Aus dem gleichen Jahr stammt die Solo-Single "Ein Mensch ohne Namen", eine deutsche Coverversion von "A Horse With No Name" von AMERICA, mit der B-Seite "Du bist genauso gut", komponiert von Klaus Hess. Es ist unklar, ob die Single vor oder nach der JANE-LP entstand.

Bernd Pulst verstarb am 3. Februar 1973. Über die Todesumstände gibt es widersprüchliche Angaben. Eine Version lautet, dass Pulst von Hess aus der Band rausgeekelt wurde, weil Pulst zu viel Aufmerksamkeit auf sich zog (warum schrieb Hess dann den Song für die B-Seite von Pulsts Solo-Single?). In Verbindung mit Pulsts Drogenkonsum soll dies zu einer Depression und anschließenden Aufenthalt in der Psychiatrie geführt haben, wo er an einer falschen Medikation verstarb. Eine andere Version geht so: Pulst soll sich die Orgel von JANE-Keyboarder Werner Nadolny ausgeliehen haben, woraufhin dieser Strafanzeige wegen Diebstahl stellte. Da die Polizei Pulst bereits wegen dessen Drogenkonsum im Visier hatte (wie kam die Polizei auf Pulst, hat Nadolny mehr zur Anzeige gebracht als nur das Verschwinden seiner Orgel aus dem JANE-Proberaum?) kam es zu dessen Verhaftung (mit anschließender Einweisung in die Psychatrie?), woraufhin Pulst in einen Hungerstreik trat, der dann zu seinem Tod führte (oder hat er nur die verschriebenen Medikamente verweigert?).

Welche der Versionen stimmt vermag ich nicht zu sagen, zumal alle ehemaligen Band-Mitglieder von JANE zerstritten sind und sich gegenseitig mit Vorwürfen überziehen, wie die Interviews mit Hess, Nadolny und dem inzwischen verstorbenen Peter Panka bei rocktimes.de schön zeigen. Das schreit geradezu nach einer JANE-Biografie, um die spannende Bandgeschichte aufzuarbeiten. Nadolny hat in dem Rocktimes-Interview 2010 angekündigt, ein Buch über JANE schreiben zu wollen, das bisher aber noch nicht erschienen ist. Hess hat zumindest den Text „The Crime Story of Jane“ veröffentlicht (im Internet nicht mehr auffindbar – hier dokumentiert).

25.10.18

Herrenhausen Late: Wie studiert man Popmusik?

Zu guter Popmusik kann man nicht nur tanzen, es gibt auch eine Menge darüber zu lernen – zum Beispiel an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover (HMTMH). Was ihren Studiengang "Popular Music" ausmacht, zeigen Prof. Peter Weihe und Studiengangssprecher Kristof Hinz bei Herrenhausen Late am 8. November. Die passenden Musikbeispiele gibt es gleich dazu, live auf der Bühne, von Studierenden der HMTMH.

Neben Einblicken in Philosophie und Praxis des Fachs "Popular Music" wird auch erklärt, was es im Vergleich zum klassischen Musikstudium so besonders macht. Denn hier sind wahre Mehrfachspezialistinnen und -spezialisten mit Know-How abseits fester Stilrahmen gefragt – sei es beim Komponieren, im Tonstudio oder Musicalgraben. Die Veranstaltung findet im Rahmen des Novembers der Wissenschaft 2018 statt. (Pressemitteilung)

Die Veranstaltung findet am Donnerstag, 8. November 2018, um 20.30 Uhr im Tagungszentrum Schloss Herrenhausen, Herrenhäuser Straße 5, 30419 Hannover, statt, Einlass um 19.30 Uhr. Ich vermute, es handelt sich eher um eine Werbeveranstaltung für das "Popstudium" als dass problematisiert wird, ob ein "Popstudium" tatsächlich zur Verbesserung der Popmusik beiträgt. Dazu hätte man Musiker*innen einlassen  müssen, die Erfahrung in dem Bereich haben, z.B. die ganzen klassischen DDR-Rock-Kapellen, die ja alle zwangsweise Musikschulen besuchen mußten.

22.10.18

Flogging a dead horse

Ja, habe ich auch schon mitgekriegt, dass die SPEX ihr Erscheinen zum Jahresende einstellt (Die Gründe stehen auf der Webseite). Dabei habe ich gerade wieder angefangen, die SPEX zu lesen, um den Stapel ungelesener Ausgaben der letzten 6 Jahre abzuarbeiten. Einerseits ist es traurig, interessante Meinungen nicht mehr gebündelt in einem Heft präsentiert zu bekommen, andererseits mag ich natürlich abgeschlossene Projekte. Die ersten Ausgaben der SPEX bekam ich damals über Hollow Skai, der offenbar den hannoverschen Vertrieb machen sollte. Ich glaube nicht, dass die SPEX sofort im Zeitschriftenhandel erhältlich war, die Postvertriebsnummer tauchte ja erst auf der siebten Ausgabe auf. 1 Jahr später gab es dann den Versuch, der ROLLING STONE nach Deutschland zu bringen, der aber nach 6 Heften scheiterte. Amerikanischer Mainstream-Rock war damals ja in Westdeutschland nicht gerade angesagt. Erst 1994 klappte es im zweiten Anlauf, übrigens mit Leuten, die früher bei der 1982 eingestellten SOUNDS geschrieben hatten. Bei SOUNDS begann auch die Laufbahn des in den SPEX-Nachrufen oft erwähnten Diedrich Diederichsen, der erst nach dem Ende der SOUNDS von Hamburg nach Köln wechselte. HANS-A-PLAST waren übrigens auf dem Titelblatt der SOUNDS, DER MODERNE MAN aber nicht auf dem Titelblatt der SPEX. Die SCORPIONS schafften es auch bisher nicht aufs Titelblatt vom ROLLING STONE, wahrscheinlich muß erst einer von denen tot umfallen. Aber vielleicht gibt der ROLLING STONE ja als nächstes den Löffel ab, irgendwie habe ich den Eindruck, dass auch dort immer weniger Werbung im Heft ist, was auf lange Sicht nicht gut gehen kann, trotz optischen Relaunch.

Die SPEX-Webseite interessiert mich eigentlich nicht, zuviel Werbung für Veranstaltungen, keine News. Die ROLLING STONE-Webseite wird auch immer uninteressanter. Die INTRO-Webseite hat nicht überlebt, also wird spex.de wohl auch zum Jahresende abgeschaltet und SPEX nicht als Webmagazin überleben. Der Unterschied zwischen Heft und Webmagazin sind eigentlich auch nur die Druck- und Vertriebskosten, die Autoren und Fotografen müssen natürlich genauso bezahlt werden. Ein Webmagazin funktioniert also nur mit entsprechender Werbung oder mit einer Paywall. Ich persönlich habe aber lieber etwas schwarz auf weiß als etwas das nur zeitlich begrenzt im Netz verfügbar ist. Informationen sollten dauerhaft verfügbar sein, nicht flüchtig. Vielleicht als PDF zum Download, am besten mit DOI-Nummer?

Gibt es Alternativen zur SPEX? Gibt es neben den ganzen Nischenmagazinen, die sich auf einzelne Szenen beschränken, überhaupt noch Hefte, die Pop im allgemeinen abhandeln? MUSIKEXPRESS habe ich das letzte Mal vor 30 Jahren gelesen, damals, als der inzwischen verstorbene Harald inHülsen dort noch Artikel verfasste – falsch, als letztes Jahr ein KRAFTWERK-Interview angekündigt wurde war ich tatsächlich versucht, das Heft zu kaufen. Ein Blick in der Bahnhofsbuchhandlung in das Heft lies die Möglichkeit zerplatzen, weil der Inhalt des Interviews mit Herrn Hütter nicht der angekündigten Sensation entsprach. Und sonst, außer dem ROLLING STONE? Mal sehen wie lange die SCHALL überlebt, dieses Arschkriecher-Magazin der deutschen Musikbranche. Wahrscheinlich schafft sie es gerade wegen seiner unkritischen meinungslosen Haltung, obwohl die von dem Anspruch, sich um deutsche Musik zu kümmern, inzwischen teilweise abgerückt ist. Es ist trotzdem eine echte Qual, die zu lesen.

Die von der TAZ ins Spiel gebrachte POP-ZEITSCHRIFT erscheint übrigens nur halbjährlich und hat noch weniger mit Popmusik zu tun als die immer seltener erscheinende TESTCARD, deren Musikanteil auch immer mehr schmilzt - was nicht heißen soll, dass beide nicht intellektuell anregend sind. Die TESTCARD ZWERGOBST-Ausgabe von Wolfgang Seidel über „Krautrock“ ist jedenfalls toll. Aber die SPEX war ja immer in erster Linie eine Musikzeitschrift mit Diskurs-Anteil, bei POP-ZEITSCHRIFT und TESTCARD ist eher anders herum.
Radiosendungen als Alternative? Blödsinn, das versendet sich, das ist nichts für die Ewigkeit.
Jetzt 5 Zeitungen abonnieren in der Hoffnung, in den Feuilletons steht was Interessantes über Popmusik? Soviel Zeit und Geld habe ich nicht. Genauso die ganzen Spezialistenhefte in der Musikabteilung der Bahnhofsbuchhandlung. Nein, ich bin nicht traurig, sondern irgendwie erleichtert über jedes Projekt, dessen Ende ich noch vor meinem eigenen Lebensende erleben darf.

PS: Warum der Titel eines überflüssigen SEX PISTOLS-Albums als Titel dieses Textes? Weil das vielleicht der einzige Vorteil des Kapitalismus ist: wenn das Pferd stirbt wird es begraben, im subventionierten Kulturbetrieb würde man ihm weiter Geld in den Arsch schieben. (Ja, dieser Widerspruch, dass Künstler eigentlich (Klein-)Unternehmer sind ist schwer auszuhalten.) Aber vielleicht kommt ja jemand in 10 bis 20 Jahren auf die Idee, unter dem Titel einen Neustart zu versuchen. Remember TWEN und SOUNDS by Rolling Stone.
PPS: Die Liste der Alben der Ausgabe ist auch aktualisiert.

Tradition ist Schlamperei

Eigentlich ein Zitat von Gustav Mahler: "Was Ihr Theaterleute Eure Tradition nennt, das ist Eure Bequemlichkeit und Schlamperei.", zuerst berichtet in Alfred Roller: Mahler und die Inszenierung. In: Musikblätter des Anbruch 2 (Wien 1920), S. 273

8.10.18

Rollschuhe

"Foto-Riek G047 Hannover"
Foto gefunden in öffentlichem Bücherschrank

6.10.18

Black Betty


James "Iron Head" Baker (1933)

Lead Belly (1939)

Dino Valenti (1964)

Manfred Man (1968)

Manfred Mann's Earth Band (1971)

Starstruck (1973)

Ram Jam (single edit 1977)

Tom Jones (Cutfather & Joe Re-Mix 2003)

Spiderbait (2004)

Scooter (2012)

The List Fingers (2014)

Sari Schorr (2016)

Caravan Palace (2017)

Nachtrag:
Es gibt natürlich noch viel mehr Versionen von "Black Betty" (Pat Travers, Nick Cave, Melvins, Sheryl Crow, Tears for Beers, Moriarty, Larkin Joe, Ministry, Soil, Jon Spencer Blues Explosion...), aber fast alle benutzem die Version von Starstruck/Ram Jam als Blaupause...

Harry Belafonte (1964)

Stag (1987)

Mason Rack Band (2014)

2.10.18

Kein Rhythmus im Blut

"Kulturvergleichende Studie widerspricht bisherigen Annahmen über universelle Wahrnehmung von Musik" verspricht eine Presseerklärung des Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik - was aber nicht stimmt, denn aus der Presseerklärung geht hervor, dass die Untersuchung um die Fähigkeit ging, Rhythmen aus fremden Kulturen wahrzunehmen.

29.9.18

Bezirksrat Südstadt-Bult September 2018

Eigentlich könnte ich mir den Bericht von der letzen Sitzung sparen, da der AfD-Vertreter abwesend war – und es um den Haushalt der Landeshauptstadt Hannover für das nächste Jahr ging. Deshalb gab es außer ein paar unstrittigen Verwaltungsvorlagen keine Anfragen aus dem Bezirksrat und kaum Anträge. Und das Ergebnis war wie immer: die CDU lehnt ihre eigene Änderungsanträge ab. Aber von vorne: die CDU will oder kann nicht lernen, wie Haushaltsanträge zu stellen sind. Grundlage des Haushalts ist ja der Versuch der Verwaltung, die vermuteten Wünsche der Politiker*innen und die zu erwartenden Einnahmen der Stadt in Übereinstimmung zu bringen. Wenn dann die Politiker*innen Änderungswünsche haben müssen sie sagen, was die zu erwartenden Kosten dieser Wünsche sind und wie die Wünsche finanziert werden können, z.B. durch Umschichtungen, Streichungen an anderer Stelle oder zusätzliche Einnahmemöglichkeiten. Nicht so die CDU: da wird mal eben eine Untertunnelung der Bahntrasse zwischen den Stadtteilen Südstadt und Bult beantragt – ohne Kostenschätzung (tatsächlich ein Millionenprojekt) und Finanzierungsvorschlag, desgleichen 2 zusätzliche Stellen für den Ordnungsdienst nur für den Stadtbezirk (das ist so die Standarteinstellung der CDU: Südstadt-Bult zuerst, der Rest von Hannover darf sich hintenanstellen - während Rot-Grün mehr das Wohlergehen der ganzen Stadt im Blick hat), die Aufhebung der Straßenausbaubeitragssatzung und noch so Einiges. Und dann kommt immer dieser Vorgang, dessen Sinn sich mir einfach nicht erschließt: die CDU stimmt einigen Änderungsanträgen zum Haushaltsplan zu, aber den Haushaltsplan in der von ihr mitbeschlossenen geänderten Fassung lehnt sie ab! Was soll das? Wenn sie den Haushalt ablehnt, warum bringt sie dann überhaupt Änderungsanträge ein?!
Ach ja, in der Sitzung wurde auch der geplante Radschnellweg von Hannover nach Lehrte vorgestellt.

Sitzungsunterlagen | Protokoll

26.9.18

Weltkrieg und Weltmusik

Kapelle einer Zuaven-Einheit. "Musik im Ersten Weltkrieg" ist eines der Forschungsthemen, mit denen sich die Jahrestagung der Gesellschaft für Musikforschung in Osnabrück befasst.Copyright: Bildpostkartenarchiv Universität Osnabrück


"Das Institut für Musikwissenschaft und Musikpädagogik (IMM) der Universität Osnabrück richtet vom 25. bis zum 28. September die diesjährige Jahrestagung der Gesellschaft für Musikforschung aus. Rund 250 Musikwissenschaftler aus Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich, Schweden, Schweiz und den USA treffen sich im Osnabrücker Schloss, um ihre aktuellen Forschungen vorzustellen und zu diskutieren."
"Das IMM präsentiert auf der Jahrestagung seine eigenen Forschungsschwerpunkte in drei Symposien. Das Symposion „Musik im Ersten Weltkrieg“ behandelt die Auswirkungen und Einflüssen des Krieges auf die Musik in Deutschland, England, Italien, Frankreich und Russland. Es geht um widerständige Soldatenlieder, die Rolle der Unterhaltungsmusik an der Heimatfront, die Reaktionen des Musikbetriebs auf den Kriegszustand und vieles mehr". (...) Pressemitteilung weiterlesen | Konferenzwebseite

17.9.18

9.9.18

Fake oder echt?

Ist das ein polnisches Verkehrszeichen, den lokalen Gegebenheiten angepasst? (siehe auch hier)

27.8.18

Kommentare

Irgendwie scheint die Benachrichtigung, wenn neue Kommentare abgegeben werden, seit Inkrafttreten der DSGVO nicht zu funktionieren. Deshalb habe ich die neuen Kommentare erst jetzt bemerkt und kann die Upload-Wünsche erst jetzt erfüllen (siehe rechts). Gefreut hat mich die Erinnerung an Deutschland (die Band, nicht der Staat), deshalb hier neben dem ursprünglichen Post zusätzlich die legendäre Live-Aufnahme zerlegt in die einzelnen Songs. Vielleicht ist auch jemand in der Lage sich an die Texte zu erinnern?
Deutschland, 13.6.80, Werkstatt Odem Hannover
Andreas Hutfleß - g,voc/Andreas Pessel – b,voc/Andreas Killat - dr
Spaß-Musik/Hijacking/Kleines Mädchen/Samenbank/DDT/Sexobjekt/Recht & Ordnung/DDT/DDT/Sexobjekt (geschnitten)

20.8.18

PETA mag keine Kinder

 
Aber reiten auf Pferden, Eseln, Maultieren, Kamelen, Dromedaren, Zebras, Straußen, Stieren, Ochsen etc. ist okay?

15.8.18

Populistische Kultur verstehen

Welche Rolle spielt Musik für den Aufstieg populistischer Ideologien in Europa? Dieser Frage widmet sich in den kommenden drei Jahren ein internationales Forscherteam unter Leitung des Oldenburger Musikpädagogen Prof. Dr. Mario Dunkel. (...)
Die Experten richten ihren Blick auf kommerziell erfolgreiche Musiker und Bands, die in ihren Songs populistische Ideen und Bilder aufgreifen. "Wir gehen davon aus, dass es einen engen Zusammenhang zwischen dem Erfolg dieser Musik und der Verbreitung populistischer Ideologien in verschiedenen Ländern Europas gibt", erklärt Dunkel. (...)

Ganze Pressemitteilung lesen

11.8.18

8.8.18

Was ich schon immer der Welt sagen wollte...

 
 
 
...Nähe Musikhochschule (HMTMH)...

7.8.18

Buntes Auto

... Nähe Medizinische Hochschule (MHH)...

25.7.18

Urlaub 10

 
 
 
Fotos gefunden in öffentlichem Bücherschrank

24.7.18

Urlaub 9

 
 
 
 
Fotos gefunden in öffentlichem Bücherschrank