9.11.18

1968 - Politik und Popkultur

Kann man das Protestjahr 1968 auch hören? Finden sich seine Ideen unmittelbar in der Musik wieder? Zwei Musikereignisse, die das Jahr 1968 auf eine geradezu prototypische Weise zeitlich gerahmt haben, sprechen dafür: das Popfestival von Monterey im Jahre 1967 und das Woodstock-Festival des Jahres 1969, mit dem der Pop sich tatsächlich zu politisieren schien. -> Presserklärung
Vortragsabend des Kulturwissenschaftliches Institut Essen (KWI) am Montag, den 19. November 19:00 Uhr im Forum Kreuzeskirche Essen, Kreuzeskirchstraße 16, 45127 Essen

Offenbar hat das Jahr 1968 selbst musikalisch nichts Weltbewegendes anzubieten, wenn man auf eine "Rahmung durch Monterey und Woodstock" zurückgreifen muß. Tatsächlich sind die Künste ja sehr sensibel für kommende gesellschaftliche Veränderungen und zeigen sie schon vorher an. Wenn man die Entwicklung der Popmusik ansieht, so gibt es eine stetige Steigerung bis zur Veröffentlichung von Sgt. Pepper 1967, doch danach geht es künstlerisch wieder bergab. Und tatsächlich waren die Singles von Tom Jones und Heintje 1968 diejenigen, die am längsten auf Platz 1 der (west)deutschen Hitparade standen. Was bedeutet, dass 1968 die meisten (West)Deutschen nichts mit einer Revolution zu tun haben wollten. Versteht man aber "1968" als Synonym für die revolutionären Ideen, so hatten die durchaus langfristig Erfolg, nur war das kein revolutionärer, sondern ein evolutionären Prozess. Und die revolutionären Ideen der Musiker von damals fristen heute nur noch ein Nischendasein. Oder war das damals auch nicht anders und Sgt. Pepper nur ein Ausrutscher?

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