7.6.09

Eugen Kowalski Group

And now for something completely different:
Drei finster dreinblickende Jungs (ich hab´ echt keine Ahnung, warum wir auf diesen Fotos alle so grantig gucken), die sich 1995 aufgemacht hatten die (Fusion-) Welt zu erobern ...
Das grösste Problem bei allen vorhergegangenen Bands waren die Demos! Hatte man in mühevoller Kleinarbeit aus allen, mehr oder weniger katastrophalen, Livemitschnitten und Proberaumaufnahmen eine halbwegs hörbare Cassette zusammengestrickt, dann klang die auf dem Tape-Deck in der Kneipe wo man gerade einen Gig organisieren wollte so dermassen furchtbar, dass einen der Veranstalter direkt wieder nach Hause schickte.
`ne Platte müsste man haben ... dann würden die aber gucken und dann würde man endlich mal ein paar vernünftige und auch halbwegs ordentlich bezahlte Auftritte bekommen ... dachten wir zumindest...
Also ging´s um folgendes: Mit dieser tollen Truppe müssen wir unbedingt eine Platte (bzw. inzwischen "CD") produzieren.
Das haben wir dann auch getan:
1995 produzierten wir unsere erste (und leider bisher einzige) CD. Trotz aller Lobeshymnen aus der lokalen und überregionalen Presse blieb der kommerzielle Erfolg leider aus.
Robert Lünendonk / Bass
Michael Vrolichs / Drums
Andreas Kinast / guitar, guitar-synth.
Jetzt werde ich auch mal das Geheimnis um die Person auf dem Titelbild der CD lüften und ein ganz grosses Dankeschön an diejenige loswerden, die seit vielen Jahren Abende allein zu Hause verbringt und sich damit abfindet, dass ich offensichtlich leidenschaftlich viel Zeit mit Musik verbringe die (komischerweise) keiner hören will: Meine Frau Sabine !
Auch das Originalfoto (mit Werbelogo auf der Jacke) kann ich eigentlich hier mal veröffentlichen:
Die "Eugen Kowalski Group" war das bislang ausgereifteste, anspruchsvollste und kreativste Projekt an dem ich beteiligt war. Hervorgegangen aus den Resten des "Dow-Jones Quintex" beschlossen wir im Trio weiterzuarbeiten und endlich die Musik zu machen, die wir schon immer geliebt haben: Fusion-Jazz!
Was wir dabei leider nicht berücksichtigt hatten war, dass wir als Amateure hier im Begriff waren die Musik der "Oberliga" zu spielen und Gefahr liefen nur noch "Musik für Musiker" zu machen. Nach etwa einem Jahr stieg Radovan Valjak aus, da ihm die Truppe zu wenig live spielte (es gab während dieser Zeit nur einen einzigen EKG-Auftritt). Wir anderen wollten die Musik perfektionieren; die Arrangements auf den Punkt bringen und alles bis auf´s Kleinste ausarbeiten - Radovan wollte spielen! Heute verstehe ich das gut - damals ging es uns nur um Perfektion.
Bald fanden wir in Robert Lünendonk einen äusserst fähigen neuen Bassisten, der diese Ambitionen noch unterstützte und massgeblichen Einfluss darauf hatte, dass das CD-Projekt zustande kam.
Die CD ist gut geworden - trotz allem Stress im Studio (es funktionierte gar nichts !) allem Palaver drumherum (Schlagzeuger hatte familiären Stress - meine Frau Sabine war schwanger und bereits ausgezählt, so dass ich mit einem Euro-Piepser in der Tasche meine Soli einspielte), trotz allem Stress beim Abmischen (es funktionierte wieder fast gar nichts !) etc. etc.
Wenn ich mir die CD mit dem entsprechenden Abstand heute anhöre kann ich felsenfest dazu stehen: Die CD ist gut geworden ! Das liegt vor allen Dingen daran, dass wir ca. ein halbes Jahr lang nichts anderes gespielt haben als diese 8 Stücke und sie, als es darauf ankam, unter allen nur erdenklich katastrophalen Umständen immer noch perfekt spielen konnten.
Die Presse war ebenfalls angetan (s. entspr. Berichte unten), aber: Es rächte sich das, was ich eingangs beschrieben habe. Die Musik war zu kompliziert, zu anspruchsvoll - vielleicht zu perfekt ???
Ich bin froh, dass wir die CD gemacht haben - ich wäre froh, wenn KASAP, DOW JONES QUINTEX und SPACE RIDER PROD. jeweils so etwas gemacht hätten und ich würde mir wünschen, die zweite EUGEN KOWALSKI CD wäre noch erschienen.
Die "Eugen Kowalski Group" erledigte sich, weil wir einfach zu viel Zeit im Proberaum verbrachten und zu wenig live spielten. Hinzu kam der übliche Terminstress. Bedenkt man, dass man als 19-jähriger in 2 Bands gespielt hat und 3 Mal die Woche Probe war und fast immer alle da waren, dann kommt es einem schon komisch vor, dass eine 3-Mann-Band manchmal 3 Monate lang keinen einzigen gemeinsamen Probetermin (geschweige denn einen Auftritt) organisiert bekam ... aber genau so lief das.
Als dann unser Drummer nach Bremen auswanderte war bei uns die Luft raus. Wir hatten keinen Bock mehr uns jemand anderen zu suchen; die ganze Geschichte nochmal von vorne aufzuziehen um dann wieder mit einer Probe alle 6 Wochen und keinem der uns hören wollte alle zwei Jahre einen Auftritt zu machen. Also lösten wir "Eugen" zwangsläufig auf und ich hatte ersmal nix mehr zu tun.
Quelle: home.worldonline.de/home/kini/site06.htm
Stranger in the land of Isis (Kinast) / Spit (Kinast) / Woodplayers (Kinast) / Hard way to go (Lünendonk) / Krauts (Kinast) / Knifeman (Vrolichs/Kinast) / The Blue Chips (Kinast) / Lobotomic (Kinast)
Andreas Kinast – guitar/guitar-sythesizer / Robert Lünendonk – bass/electric upright / Michael Vrolichs – drums / No keyboards – no trouble!
Cover design by Eugen Kowalski Group / Cover photo by Andreas Kinast (love & thanks to Bienchen!) / Artwork by Robert Lünendonk (thanks to Barbara Wiegers)
Andreas Kinast uses Stauder guitars /All electronic components ars supported by Eric Valk (better than Bradshaw!) / "Knifeman" is dedicated to Zoltan Bokor
Robert Lünendonk uses Stauder electric upright / "Hard way to go" is dedicated to Hildegard Lünendonk
Michael Vrolichs dedicates "Knifeman" to Margret & Frank: A cut makes sense (love & thanks to U.C.)
CD – EKG – 01, Rockwerk Records, 1995
(download)

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