16.7.12

Auschwitz-Architekt baute Hannover wieder auf

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Sechs Wochen nach dem Überfall von 1939 schlägt Deutschland den Großteil des westlichen Polens seinem Reich zu. Das Städtchen Oświęcim heißt wieder so, wie deutsche Siedler es bei ihrer Besiedlung im Mittelalter getauft hatten: Auschwitz. Darüber freut sich Dr.-Ing. Hans Stosberg, 36-jähriger Stadtplaner in Breslau und seit zwei Jahren NSDAP-Mitglied. Er bekommt nun, wie er sich später erinnert, seinen "ersten größeren städtebaulichen Staatsauftrag": Raumordnungsskizzen für 13 Gemeinden der überfallenen Region, und später auch die Stelle als "Sonderbevollmächtigter für den Bebauungsplan der Stadt Auschwitz". Für Stosberg ist es "Ziel allen Planens, deutschen Menschen einen Boden zu bereiten". Das heißt auch: fort mit der alten "Judenstadt unter der Burg" und fort mit ihren 7.000 Bewohnern.
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Hans Stosberg leitet ab 1948 das Planungsamt von Hannover, wo er 1933 an der TH seinen Doktortitel erworben hatte. Sein neuer Chef, Stadtbaurat Rudolf Hillebrecht, hat seine Abhärtung in Albert Speers "Wiederaufbaustab" bekommen. Der Architekturhistoriker Werner Durth beschreibt 1977 Hillebrecht und Stosberg in Hannover als "gut trainiertes Team, das auch ohne planungsrechtliche Voraussetzungen eigenständig Entscheidungen treffen kann". Stosberg bleibt 20 Jahre Amtsleiter und lebt bis 1989.
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