...zufällige Gedanken zu verschiedenen Themen, die nicht nur mit Hannover, Musik, Punk, Politik zu tun haben ...
30.1.10
Neue Möglichkeiten mit Musik Geld zu verdienen
Laut einem Online-Artikel der BBC gibt es "neue" (neben Tonträgern und Konzerten) Geldquellen für Musiker:
1. Für Geld darf man mit dem Musiker zusammen essen oder im Studio zur Musik klatschen. Allison Weiss dagegen bietet in verschiedenen Preisklassen CDs mit Autogramm oder mit persönlichem Dankesschreiben an. Wer mehr Geld hat kann auch eine CD-R mit 5 Liedern eigener Wahl, oder sogar einen Song zu einem Thema eigener Wahl bestellen – eine Idee, die Momus bereits 1999 umgesetzt hat. Und überhaupt gibt es das Song-Poem-Geschäft, wo du für Geld deine eigenen Songtexte vertonen lassen kannst, wenn auch meist unter dem falschen Versprechen, damit Geld verdienen zu können, seit bald 50 Jahren.
2. Für einen Sponsor gegen Bezahlung auf Tournee gehen und diesem zu erlauben, deine Musik zu verschenken. Aber warum nicht gleich als angestellter Musiker für die Industrie arbeiten? Der Unterschied zu manchen Knebelverträgen von Plattenfirmen dürfte eher gering sein. Einziger Unterschied ist, dass bei Plattenfirmen der Künstler und sein Produkt irgendwie im Mittelpunkt stehen und nicht die Marke des Auftraggebers (DSDS liegt wohl irgendwo dazwischen).
3. Live-Übertragung eines Auftritts in Kinos weltweit, was bereits die New Yorker Metropolitan Opera mit ihren Opern-Aufführungen macht. Etwas Ähnliches bieten die Berliner Symphoniker mit ihrer Digital Concert Hall an. Kraftwerk dagegen hatten in den 1980er Jahren die Idee, gleich das ganze Kraftwerk-Konzept zu lizenzieren, so dass z.B. vier Musiker in Japan mit den Originalsounds die Kraftwerk-Songs live aufführen dürfen. Ist leider nie realisiert worden. Aber die Idee, dass sagen wir U2 nur ein Konzert in Deutschland geben und dafür den Auftritt in ca. 100 Kinos bundesweit live übertragen lassen dürfte wohl in nicht allzu ferner Zukunft realisiert werden.
4. Gleich nach Konzertende einen Mitschnitt des Konzerts anbieten. Kiss schneiden jeden Auftritt aufwendig mit und verkaufen am Konzertende die Aufnahme auf USB-Stick, wobei man sich die letzten 30 Minuten mittels Code von einer Webseite runterladen kann. Bei etwa 1000 USB-Sticks nach jedem Konzert für je $ 20 kommt gut war rüber. Ähnliches bieten Public Image Limited mit exklusiven 4-CD-Boxen jedes einzelnen Konzerts ihrer Auftritte vom Dezember letzten Jahres an. Und hatten das nicht auch Fury in the Slaughterhouse bei ihren Abschiedskonzerten 2008 angeboten?
5. Die Fans gegen Geld die Songs remixen lassen oder sie dürfen Karaoke zum Original-Playback machen und dann die fertige Aufnahme runterladen. Anbieter sind z.b. www.mxp4.com oder iamtpain.smule.com mit einer App für iPhone. Das ist nicht weit entfernt von Sampling-CDs, die einzelne Künstler (Kraftwerk?) selbst anbieten, bevor sie andere Musiker wegen illegalen Samplens verklagen müssen.
Eines haben alle Ideen gemeinsam: eine Plattenfirma braucht man dazu nicht. Und die Idee, CD-Produktionen von Fans vorfinanzieren zu lassen – wie z.B. Angelika Express – hat der Autor das Artikel noch gar nicht erwähnt.
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1 Kommentar:
klingt ausgelaugt. - wieso streiken diese musiker nicht gleich gemeinsam für 1 besseres leben?
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