19.9.07

Yesterday


Heute mal zur Abwechslung ein kleines Rätsel. Diese einseitig mit nur einem Song bespielte LP verschickte die Ariola 1980 an Journalisten, um für ihre Neuerwerbung die Werbetrommel zu rühren. Das Etikett hat folgenden Text: "Dies ist ein Vorabtitel aus dem Debutalbum einer neuen Band. Mehr über Band und Musik durch die nächsten Ariola-Infos." Keine Ahnung, wie die Kampagne weiterging und ob sie der Band wirklich genutzt hat. Aber musikalisch ist diese Beatles-Coverversion echt klasse, hoch dynamisch und nicht zu sehr am Original klebend. Und jetzt bin ich gespannt, wer diese Band nach eurer Meinung sein könnte. Wenn ihr es erratet, poste ich die ganze LP ;-)

Yesterday (Lennon/McCartney) 2:34
Einseitige LP, Ariola S 600 181 A, 1980
(download)

Translation: Here is the one and only track from a one-sided German promo-12"/33.3 rpm. The label says that "Yesterday" is a track from the forthcoming debut album of a new band and that further information will be provided with the next Ariola information letters. Of course I will post the whole album, but only if you guess which great band gives this classic Beatles-tune a punky treatment.

13.9.07

Speyer Mai 1990 (10)

"Speyer im Jubiläumsjahr aus der Sicht von Nikolaus M."
...Fotoalbum gefunden in öffentlichen Bücherschrank...

11.9.07

Speyer Mai 1990 (9)

"In den Rheinauen......"
"Speyer im Jubiläumsjahr aus der Sicht von Nikolaus M."
...Fotoalbum gefunden in öffentlichen Bücherschrank...

9.9.07

Hohe Ufer Konzerte


Als ich diese LP vor kurzem entdeckte vermutete ich großartiges - und wurde nicht enttäuscht. "Hohe Ufer Konzerte" ist einen Zusammenstellung von Mitschnitten einer Musikreihe, die in der zweiten Hälfte der 1970er Jahre im Historischen Museum in Hannover zumeist freie Musik präsentierte. Es fängt an mit Yukiko Sugawara und einem Auszug aus "Sonatas and Interludes" von John Cage, frühe Stücke für präpariertes Klavier, die in meinen Ohren gar nicht anstrengend, sondern fast poppig klingen. Das folgende Klavier-Stück von Irene Schweizer klingt fast wie eine Fortsetzung von Cage, zumindest für mein in dieser Musikgattung eher uninformiertes Ohr. Danach kommt ein vermutlich improvisiertes Saxophon/Schlagzeug-Duo von Evan Parker und Paul Lytton. They are specialists indeed. Die erste LP-Seite schließt sodann mit einigen Rezitationen von Kurt Schwitters-Gedichten - ich war mir nicht ganz sicher ob ich das auch posten soll, aber es ist auch etwas auf englisch dabei. Die zweite LP-Seite beginnt dann mit einer Posaune-Schlagzeug-Improvisation des Christmann-Schönenberg-Duo, von denen ist bereits im letzten Jahr etwas gepostet habe - und weil das Stück "Tanka", das noch nicht mal in dieser Christmann-Diskografie auftaucht, inzwischen bei rapidshare gelöscht wurde habe ich es hier noch mal als Bonus dazugepackt. Anders als "Tanka" werden bei "We built our time" nicht Improvisationsblocke von Posaune und Schlagzeug nebeneinander gestellt, sondern die beiden spielen mehr miteinander. Von Günter Christmann und Detlef Schönenberg gibt es übrigens bei FMP eine Duo-LP, die ich gerne mal hören würde, sowie 2 Trio-LPs (mit Rüdiger Carl, bzw. Harald Bojé). Danach folgt aber für mich die eigentliche Überraschung, der Wuppertaler (leider bereits 1999 verstorbene) Gitarrist (und Maler) Achim Knispel mit einer ganz eigenen Gitarrentechnik, nämlich den Verstärker so aufdrehen, dass bereits die Berührungen mit der Griffhand Lärm erzeugen. Was wollte er uns übrigens mit dem "mushrooms" im Titel dieses Stückes sagen, dass es etwa unter Drogeneinfluss entstand?! Auch von ihm gibt es eine Solo-LP bei FMP, die ich gerne mal hören würde, sowie 2 Duo-LPs (mit Hans Reichel, bzw. Willi Kellers). Den abschließenden Ausschnitt aus einem Sprechstück von Gunter Lege habe ich dann weggelassen, weil ohne deutsche Sprachkenntnisse eher witzlos, und weil da die LP etwas deutlich kratzt. Sehr schön ist übrigens auch das Beiblatt zur LP, wo die ganzen Stücke noch mal im Jargon der 1970er Jahre beschrieben und erklärt werden. Die Aufnahmen hat Günter Christmann gemacht und herausgegeben wurde die LP von Hannoverschen Künstlerverein, von dessen ersten Schatzmeister ich neulich das Grabmal auf dem ältesten jüdischen Friedhof in Hannover - die Nazis hatten erstaunlicherweise vergessen, ihn vor Kriegende noch platt zu machen - bewundern durfte. Hat zwar nichts mit der LP zu tun, aber schindet Worte.
Gewidmet ist dieses Posting übrigens Lucky, der mit Cut*Out wieder in die Welt der Blogger zurückgekehrt ist und offenbar in der Posting-Frequenz selbst noch Mutant Sounds übertreffen will. Viel Erfolg dabei!

Yukiko Sugawara "Sonatas and Interludes von John Cage" / Irene Schweizer "Sofort" / Evan Parker - Paul Lytton "Halt, we are specialists" / Egon Hofmann "Welt voll Irrsinn"/"Cornelia"/"Bii büll ree"/"From dark to dawn"/"Die zute Tute" / Christmann-Schönenberg-Duo "We built our time" / Achim Knispel "Mushrooms for alta ripa"
von der LP "Hohe Ufer Konzerte" / herausgegeben vom Hannoverschen Künstlerverein, vermutlich 1978
+ Christmann-Schönenberg-Duo "Tanka"
von der LP "Musik in Langenhagen" / herausgegeben vermutlich von der Stadt Langenhagen, 1976
(download)

Translation: These tracks are (mostly) from an album entitled "Hohe Ufer Konzerte" from around 1978, which contains free improvised music and readings of poems from Kurt Schwitters. The recordings were made in 1976 and 1977 at the Historische Museum in the center of Hannover at the river Leine. The common theory of the origin of the name "Hannover" is that it descended from the old German phrase "honovere" which roughly translates as "at the high shore" and that is the name of the street where you can find the museum. This theory has some critics, but I won't bore you with any more details. The album contains piano music by Irene Schweizer and Yukiko Sugawara who plays "Sonatas and Interludes von John Cage" which for me is some kind of avant garde easy listening. I like it. Then we have free improvised brass-percussion duets from Evan Parker - Paul Lytton and the Christmann-Schönenberg-Duo (as a bonus I've included their track "Tanka" from another album, which I have posted last year, but isn't available for download anymore). Egon Hofmann recites some poems from Kurt Schwitters, even one in English language, so I've included him too, and finally the track I like best: some noisy guitar improvisation by the late Achim Knispel. He plays the guitar only with one hand!

6.9.07

Speyer Mai 1990 (8)

"Blick zum Adenauerpark
mit Bernharduskirche"
"Gedenktafel im Judenbad"
"Judenbad
In den 80er Jahren des 11. Jahrhunderts wurden hier - wie auch in Altspeier - Juden angesiedelt.
Um 1100 Wiederaufbau der zuvor erstmals zerstörten Synagoge. Dort finden Sie auch die Anlage des noch 1128 angelegten rituellen Reinigungsbades (Mikwe).
1534 Vertreibung der juden (Älteste Anlage dieser Art in Deutschland mit eingebauten Badeschacht).
Heute Bedenkstätte."
"Speyer im Jubiläumsjahr aus der Sicht von Nikolaus M."
...Fotoalbum gefunden in öffentlichen Bücherschrank...

4.9.07

Speyer Mai 1990 (7)

"Roßmarktstraße am Altpörtal"
"Teestube in der Korngasse"
"Läutturm der Dreifaltigkeitskirche (1312 erstmahls erwähnt)"
"Speyer im Jubiläumsjahr aus der Sicht von Nikolaus M."
...Fotoalbum gefunden in öffentlichen Bücherschrank...

2.9.07

Die Bremer Stadtmusikanten


Ja, es ist eine Kinderschallplatte, es steht "Für Kinder ab 6" auf der Rückseite, und ja, ich mag Janosch, besonders die frühen Bücher und Zeichnungen wie "Hannes Strohkopp und der unsichtbare Indianer" von 1966. Die bekannteren Sachen wie die Bücher vom kleinen Tiger und kleinen Bären sind nicht so mein Ding, und die Bücher der letzten Jahre, die zumeist aus endlosem Recycling bestehen, sind eher vergessenswert, auch wenn der krakelige Strich von heute nicht unsympathisch ist. 1972 bearbeitete Janosch 50 Märchen von den Gebrüdern Grimm und holte sie in die Jetztzeit, verdrehte die Geschichten und strich sie oft gegen die spießbürgerlichen Moralvorstellungen des 19. Jahrhunderts. Und so wurden aus den Bremer Stadtmusikanten vier aus der Gesellschaft ausgestoßene Tiere, die noch im Tode zum Profit eines zynischen Musikpräsidenten ausgebeutet werden. Wahrlich, dies ist harter Stoff, der 6jährige definitiv überfordert, aber jeder/m PunkerIn aus dem Herzen sprechen dürfte. Leider hat Janosch auch dieses Märchen wie viele andere seiner Bücher in der 1990er Jahren überarbeitet und die Bremer Stadtmusikanten jetzt sich nach erfolgreicher Bühnenkarriere auf einen Bauernhof zur Ruhe setzten lassen. Ich kann allen nur empfehlen, von den aktuellen im Handel erhältlichen Ausgaben die Finger zu lassen, schon wegen dem oben erwähnten Recycling ohne jedes Fingerspitzengefühl (alles, was bei Isis, Tandem, Transscripta und Serges Medien erschienen ist, ist Teufelswerk), und sich lieber antiquarisch die Ausgaben aus den 1960er und 1970er Jahren zu besorgen. Dies hier aber ist die ursprüngliche Fassung der Bremer Stadtmusikanten, von Janosch selbst vorgetragen auf einer in der 1970er Jahren erschienen Langspielplatte (zusammen mit seinen Kindern leichter zugänglichen Märchen-Versionen von "Hans im Glück", "Das Lumpengesindel", "Der junge Riese", "Der Riese und der Schneider" (eine hübsche Lektion über Untertanentum und Rebellion), "Das elektrische Rotkäppchen" und "Flöhchen und Läuschen"). Janoschs Version der Bremer Stadtmusikanten wird wohl ewig aktuell bleiben, man muss nur Helmut Zacharias gegen André Rieu austauschen.

"Die Bremer Stadtmusikanten"
von der LP "Janosch erzählt Grimm's Märchen" / fontana special 6434 161, o.J. / Erzähler: Janosch / Musik, Regie und Produktion: Egon L. Frauenberger / Musiksolisten: Paul Schmotz, Dimitrie und Willy Schmid / Tontechnik: Willi Schmidt, Trixi-Tonstudio, München
(download)

Translation: A track from a German children record, written and narrated by Janosch, the fairytale of the Bremen town musicians turned into a cynical story about the pop music business. I'm still waiting to be mentioned by WFMU - okay, they once linked to Knusperkeks - but I sure won't succeed with this one ;-)