15.1.09

Wohlstandsmüll


Reste vom vergangenen Jahr, teilweise überflüssig (da bereits vom Quadrantenblog gepostet, während meine mp3s auf Halde lagen). Wohlstandsmüll waren eine Hannoversche Punkband von um die Jahrtausendwende, also eigentlich völlig anachronistisch und sinnlos, weil punk ja schon längst gestorben ist (wahlweise 1977 oder 1984). Was die Band rettet ist ihr Konzept kurzer Lieder bis runter zu 5 Sekunden, maximal 2 Minuten 13 Sekunden, sowie ihr Schlagzeuger: Konrad K. Und das Cover ihrer EP mit den grimmigen Stoffhasen mit abgeschnittener Pfote ist auch überdurchschnittlich (auch wenn Konrad da schon nicht mehr dabei war), was bei dem derzeitigen unterirdischen Niveau von Punkrock-CD-Gestaltung (ich sage nur Nix Gut) aber auch nicht so schwer ist. Okay, hier also in Erinnerung an Konrad K. das Gesamtwerk von Wohlstandsmüll zusammen mit einem selbstgemachten Cover zum Brennen, Ausdrucken und Archivieren:

WOHLSTANDSMÜLL "Blutpogo 1998-2002"
(1) Euro 1:03 (2) Ausser saufen nix gewesen 0:05 (3) Klischeepunk 0:22 (4) Raketen-Intro 1:08 (5) Ich traf Sid Vicious am HBf 2:06 (6) Blutpogo 1:16 (7) Radio 2:13 (8) Iran 1:58 (9) 1000 alte Scheiben 2:08 (10) I like short songs 0:26 (11) Keine Überlebenden 1:06 (12) Ich hab kein Gehirn mehr 1:00
(download).

Und hier ein paar Infos von der längst untergegangenen Webseite der Band:
Wohlstandsmüll sind: Micha - Gesang
Rakete - Bass und Gesang
Cornelius - Gitarre und Gesang
Martin - Schlagzeug und Chor
...und spielen - wer hätte das gedacht - Punkrock...
Eine fortlaufende Geschichte:
Eigentlich begann alles damit, das Cornelius Mitte 1997 bei Konrad eine Gitarre in die Hand nahm und in diesem Moment beschloss, eine Band zu gründen. Also zeigte Konrad ihm ein paar Griffe und als Cornelius die Gitarre richtig herum halten konnte, fuhren die beiden in den Proberaum, Konrad setzte sich ans Schlagzeug und die ersten gemeinsamen Töne wurden produziert. Rakete hatte mittlerweile entschieden, dass sie eine Bassistin ist, also wurde sie beim nächsten Mal kurzerhand mitgenommen. Sie hängte sich einen Bass um und schon waren wir fast eine Band. Ein paar einfache Songs waren schnell geschrieben und mit der Zeit wurde auch das Zusammenspiel perfektioniert. Micha, der unsere Versuche von Anfang an misstrauisch beäugt hatte, befand, dass wir nun gut genug für seine Sangeskünste wären. Also wurden zu den Songs schnell ein paar Texte geschrieben und fertig waren Band und Programm. Nach langem Hin und Her wurde dann auch ein angemessener Name gefunden und schon konnte es richtig los gehen.
Unseren ersten Auftritt absolvierten wir souverän Anfang April 1998 in Hannover. Zu diesem Zweck wurden die ca. 30 Gäste einer Geburtstagsparty im Partykeller einer Kneipe eingeschlossen und mussten unser Spiel live miterleben. Es wurde ein voller Erfolg. Bratbeaters mussten auch ein paar Songs spielen.
Irgendwann beschlossen wir, unsere Stücke auch mal richtig aufzunehmen. Also enterten wir das Studio von Martin K. und befahlen ihm, aus unseren Songs richtig gute Musik zu machen. Obwohl wir unsere Instrumente alle selber spielten, gelang dieses sogar ganz gut. Die fertigen Aufnahmen verteilten wir geschickt auf verschiedene Sampler, auf dass unsere Musik einem breiten Publikum zugänglich werde.
Leider klappte es mit Konrad nicht mehr so, also standen wir plötzlich ohne Schlagzeuger da. Die Suche nach selbigem wurde akut, als wir zwar einen Auftritt in Viersen am Hals hatten, aber eben immer noch keinen Drummer. Glücklicherweise sprang Stratos von den Bratbeaters übergangsweise ein. Wir probten zweimal und spielten einen herausragenden Gig in Viersen mit Jugendrente, Bratbeaters und Vageenas.
Danach verging wieder lange Zeit ohne Proberaum und Schlagzeuger. Schliesslich hatte Martin mit uns ein Einsehen. Wir machten neue Stücke und spielten auch mal wieder, diesmal im September 2000 in Husum bei Nienburg.
Als bisher letzten Schlag nahmen wir die neuen Songs im Dezember 2000 auf und veröffentlichten bei Nasty Vinyl unsere Debut-EP "Blutpogo". Nachdem wir nun lange genug geprobt haben und unser neues Programm auch steht, sind wir mal wieder aufgetreten. Damit ist unser Soll dieses Jahr erfüllt und Bennigsen (ein nettes Kaff bei Springe im Deister) hatte auch mal was zu lachen. Am 29. September 2001 feierten wir im dortigen Jugendzentrum
'Systemfehler' zusammen mit Exkrement 2000 und AnalOHG vor ca. 73 zahlenden Gästen eine schöne Party. Den Leuten vom 'Systemfehler' wünschen wir weiterhin viel Glück und... wir kommen wieder!


Summary: Wohlstandsmüll was a punk band from Hannover/Germany with short songs and a drummer called Konrad K. (of Abstürzende Brieftauben-fame). Here are their complete recordings from 1998 until 2002, 12 tracks in 16 minutes.

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