31.12.16

Trimm_Dich-Pfad Eilenriede (Zustand nach über 40 Jahren)

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
...für die guten Vorsätze...

29.12.16

Keine Verwendung

 
 
 
... so ohne Schnee...

25.12.16

Guten Morgen

Das erste Songbuch von Ton Steine Scherben von 1972, ergänzt um Text "Erben und Nachlaß" von Wolfgang Seidel von 2003, den es in einer kürzeren und einer längeren Version gab, die ich versucht habe zusammenzufügen (download)

24.12.16

X-Mas Girls

gefunden im Mai 2016, Fundort leider vergessen :-(

23.12.16

Was soll der Hype um die Beatles?

In der Serie "Hass auf Kunst" wirft Julian Dörr den Beatles 36 Jahre nach ihrem Ende vor, wenig makellose Alben und viele nervtötende Songs produziert zu haben. Dazu einige Anmerkungen:
Bach, Mozart, Beatles. Wenn es um die wichtigsten und einflussreichsten Künstler der Musikgeschichte geht, dann ist immer auch die Rede von vier Arbeiterjungs aus Liverpool: John, Paul, Ringo und George. Der Formatradio-Konsens: Die Beatles haben den modernen Pop erfunden und damit die Welt, so wie wir sie kennen. Mindestens. Alles Quatsch! Wenn überhaupt, kam der Pop aus einem Studio in Memphis gekrochen. Aber zurück zu der Band, die ganz sicher nicht die beste Band der Welt ist.
Okay, Julian Dörr wirft schon am Anfang alles durcheinander und vergleicht Äpfel mit Birnen mit Bauklötzen mit Glühbirnen. Erstens ist "wichtiger Künstler" eine sehr schwammige Kategorie, während einflussreich eher messbar ist, aber eigentlich nichts über musikalische Qualität sagt. Ob Elvis oder die Beatles die Erfinder des Pop sind hängt jedenfalls von der Definition des Begriffs Pop ab. Gehen wir mal davon aus, dass Pop von populär kommt, dann war Elvis nicht oder nur sehr begrenzt populär, weil die Erwachsenen mochten ihn überhaupt nicht. Den Crossover in die Erwachsenenwelt und andere Kulturen haben eher die Beatles geschafft als Elvis. Der hat das später nachgeholt, aber da waren die Beatles ja schon größer als Jesus Christus, ob sie das nun wollten oder nicht. Schließlich die "beste Band der Welt": auch hier sind die Kriterien absolut schwammig. Bono Vox sagt(e) ja, R.E.M. seien die beste Band der Welt (gewesen), aber U2 die Größte. Dabei heißt es doch "De gustibus non est disputandum", weil es eben keinen objektiven Maßstab gibt.
Wer braucht schon die Beatles, wenn er die Kinks oder die Beach Boys hat? Britischer als "The Village Green Preservation Society" und schöner als "Pet Sounds" wurde Pop nicht mehr.
Das ist natürlich mehr als unfair, aus dem Gesamtwerk der Beatles einen Durchschnitt zu bilden und den dann einem einzelnen Album der Kinks, bzw. der Beach Boys gegenüber zu stellen. Als ob diese Kapellen keine Gurken in ihrem Repertoire hätten. Und was soll der Vorwurf, die Beatles wären zu wenig britisch im Vergleich zu den Kinks. Wollten Lennon und McCartney überhaupt "britisch" klingen? George Harrison wollte es sicher nicht, sonst wäre er nicht zu Ravi Shankar in die Lehre gegangen. Apropos "britishness", schon mal was von XTC gehört? Übrigens wenn Pop von populär kommt, dann war "Pet Sounds" das Gegenteil davon, nämlich ein kommerzieller Flop.
Und wer jetzt davon schwärmt, wie revolutionär und innovativ die Beatles waren, der höre sich bitte die Kunstfälschung "Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band" an: Sitargedudel und Selbstüberschätzung.
Ja, "Sgt. Pepper" ist ein Werk, bei dem ich mich nicht entscheiden kann, ob ich es mag oder nicht. Was aber nichts daran ändert, dass es in produktionstechnischer Hinsicht revolutionär und innovativ war. Musikalisch trifft das zudem auf das Vorgängeralbum "Revolver" zu, das ja erst Brian Wilson zu "Pet Sounds" anspornte. Und was das "Sitargedudel" betrifft, gibt es eine Kapelle, die das besser gemacht hat? Oder mag Julian Dörr das Instrument einfach nicht? Übrigens kommt die Sitar ja nur auf einem Stück auf der LP vor, ist also nicht stilprägend für "Sgt. Pepper".
Womit wir beim größten Problem der größten Band aller Zeiten wären: Die FabFour haben es in ihrem angeblich so wichtigen Mittel- bis Spätwerk nicht geschafft, auch nur ein einziges makelloses Album zu veröffentlichen. Stattdessen produzierten sie einige der nervtötendsten Songs der Musikgeschichte.
Schlimmer als "Schnappi das kleine Krokodil", "Dance little bird" und "Hotel California"? Oder um bei den bereits eingeführten Beach Boys zu bleiben: "Barbara Ann" kann auch ganz schön nerven. Und wieso unterschlägt Julian Dörr das Frühwerk und seinen Höhepunkt "A Hard Days Night"?
Beweise? Bitteschön. Das legendäre Weiße Album? In einer gerechten Welt müsste sich Paul McCartney für "Ob-La-Di, Ob-La-Da" wegen Folters verantworten. Oder für "Wild Honey Pie". Oder für "HelterSkelter" - die Grundlage für Charles Mansons wirre Rassenkriegsfantasien.
So so, Paul McCartney ist also an Charles Manson schuld. Auf "Wild honey pie" singt übrigens Yoko Ono mit, ist also ein John Lennon-Song.
Aber das kann man Paul jetzt wirklich nicht vorwerfen. All die debilen Kinderreime, die musikalischen Vorschulexperimente und das pfauenstolze Rumgeeiere schon. Paul McCartney, Songwriter aus der Hölle.
Aha, so läuft der Hase, Julian Dörr hält John Lennon für den besseren Songschreiber, dabei hat der doch die Schlussschnulze "Good Night" vom Weißen Album verbrochen. Und das "musikalische Vorschulexperiment" "Revolution No. 9" stammt eben nicht von Paul McCartney. Ebenso nicht der Kifferschrott "What's The New Mary Jane". Und "Electronic Dreams" ist eine ganze LP mit Synthesizertestgedüdel von George Harrison, auf dem er "pfauenstolz" demonstriert, was er sich als reicher Musiker so alles erlauben kann, verziert zudem mit krakeligen Kindermalereien.
Nicht alles war schlecht an den Beatles, es gab sie, die Sympathieträger, die Männer im Schatten. George Harrison, der zweifellos beste Songschreiber der Band.
Das ist eine sehr steile These. Nichts gegen "Here Comes the Sun", aber dass "You Know What to Do" besser sein soll als die gesamte "A Hard Days Night"-LP möchte ich doch bezweifeln.
Und Ringo Starr. Langnasen-Ringo, Spätstarter-Ringo, Kinderlied-Ringo ("Yellow Submarine", "Octopus Garden" - noch Fragen?). Schlagzeuger-Ringo, über den ein britischer Komiker einmal witzelte, er sei nicht einmal der beste Schlagzeuger der Beatles. Ringo, dem man wünscht, er möge so lange weitertrommeln, bis er endlich der letzte lebende Beatle sei. Die Pointe hätte er sich verdient.
Dummerweise ist Ringo Starr doch der bessere Schlagzeuger als Paul McCartney, wie sich an "The ballad of John and Yoko" leicht nachhören lässt. Leider wird sein fantasiereiches Schlagzeugspiel wie z.B. auf der "Revolver"-LP gerne überhört, weil er sich nicht wie Ginger Baker in den Vordergrund gedrängt hat. Wobei ich behaupten möchte, dass die Schlagzeuger der 1960er Jahre wie auch z.B. Mitch Mitchell von der Jimi Hendrix Experience innovativer waren als alles was danach kam, weil ihre Vorbilder noch aus der Jazzwelt kamen.
Ach ja, von wegen Pointe: Das mit Abstand beste, weil makelloseste Beatles-Album ist übrigens "All Things Must Pass". Und das ist ein Solo-Album von George Harrison.
Makellos? Die dritte LP der Box ist mit ihrem Session-Gedudel überflüssig statt makellos.Die anderen beiden LPs sind trotz angesammelter Songs aus mehreren Jahren nur von eher durchwachsenen Songqualität, zudem ist "Isn't It A Pity" überflüssigerweise gleich doppelt vertreten. Makellos ist dagegen die "A Hard Days Night"-LP, zudem die einzige nur mit Lennon/McCartney-Songs. Aber die klingt nicht nach 70er Jahre-Soft Rock, wie er offenbar von Julian Dörr bevorzugt wird. Ich würde auf jeden Fall mit "Band On The Run" von Paul McCartney and Wings dagegen halten, wenn schon Beatles- und Solo-LPs in einen Topf geworfen werden. Und noch mehr als beim "Weißen Album" gilt für "All Things Must Pass", dass eine einzelne LP mit den stärksten Titeln besser gewesen wäre, obwohl sie dann immer noch nicht die musikalische Bandbreite des "Weißen Albums" aufweisen würde.

Was nur ein weiterer Beleg dafür ist, dass Julian Dörr einfach nur einen zeilenschindenden Rant produzieren wollte ohne sich ernsthaft in das Thema "wichtigste/beste/einflussreichste Band der Welt" zu vertiefen, denn er liefert keine Kriterien dafür, woran er das messen will, geschweige denn dass er eine Band oder einen Musiker nennt, die/der wichtiger/besser/einflussreicher sein sollen - bei einem Werk von 12 LPs in 8 Jahren, nicht mitgezählt "Magical Mystery Tour" und "Yellow Submarine" und die Singles-Titel, die auf keiner regulären LP zu finden sind. Doch ohne Maßstab ist das alles nur Wortgeklingel eines angeblichen "Musikjournalisten" unter Schülerzeitungsniveau.

21.12.16

John Lennon & Yoko Ono Two Virgins mystery solved


Second track on side one is entitled "Together" because of the usage of the 78 rpm disc "Together" by Paul Whiteman and his Concert Orchestra with Jack Fulton on vocals and Bix Beiderbecke on coronet from 1928 and it starts at 9:09. Here's the original, written by Buddy G. De Sylva, Lew Brown and Ray Henderson:

See the complete lyrics here


Second track on side two is entitled "Hushabye Hushabye" and it starts at 3:55. After some research I identified the 78 rpm disc as "I'd Love To Fall Asleep And Wake Up In My Mammy's Arms", written by Sam M. Lewis & Joe Young (words) and Fred E. Ahlert (music) in 1920 and performed by Fred Douglas in 1921. The excerpt you hear on Two Virgins starts at 1:48:

See the lyrics here

20.12.16

Musikvermittlung in Museen


Warum gibt es Museen für Komponistinnen und Komponisten? Wie können Inhalte und Methoden der Musikvermittlung in „Komponistenhäusern“ und allgemein in Museen sinnvoll eingesetzt werden bzw. wie kommen Vermittlungskonzepte in der Praxis zur Anwendung? Wie kann Musikvermittlung im Kontext von Ausstellungen gelingen? Und schließlich: Wozu Musik, Musiker und Musikgeschichte ausstellen?
Genau, warum sollte ich mir die Bühnenklamotten von David Bowie oder das ehemalige Studio von Can ansehen, wenn sie mir doch kaum etwas über die Musik selbst sagen? Natürlich können die Rahmenbedingungen für das Verständnis der Musik beitragen, aber ohne Musik sind sie auch nur leere Hüllen. Musik und Museum, geht das überhaupt zusammen? Sind das nicht absolute Gegensätze, Zeit und Bewegung gegen Raum und Statik? Vielleicht hilft dieses Buch weiter... -> zur Pressemitteilung

18.12.16

Fliehende Stürme und Der Rest

Fliehende Stürme und Der Rest am 17.12. im LUX.
Der Rest scheint schon länger zu bestehen in unterschiedlichen Besetzungen, was zumindest das Merchandise-Angebot nahe legte. Musikalisch würde ich das Trio als eine Dark Wave-Version der Cosmic Psychos bezeichnen mit Motörhead-Groove.
Fun fact: der Gitarrist spielte eine Telecaster nur mit Hals-Pickup.
Fliehende Stürme fand ich etwas enttäuschend. Vielleicht lag es am Sänger und Gitarristen, der die ganze Zeit wie schlechte Laune aussah, vielleicht auch an der Gleichförmigkeit des Songmaterials, was demjenigen, der die Songs kennt wohl egal ist, aber für den eher Uneingeweihten ab der Hälfte des Sets anfängt zu nerven.
Fun fact: der Bassist hatte Tretminen (okay, Dark Wave ohne Chorus-Bass geht nicht), der Gitarrist aber keine.

15.12.16

KI / Musik / Demenz

Wie künstliche Intelligenz die Welt der Musik erobert: Musik ist ein fast universeller Ausdruck von Emotionen und Gedanken - verankert in nahezu jeder Kultur. Ausgerechnet die Komposition dieses komplexen Kulturguts soll nun von künstlicher Intelligenz nachgeahmt werden, und zwar in einer Qualität, die sich vor der menschlichen kaum zu verstecken braucht.

Fortbildung "Singen und Musizieren mit dementiell erkrankten Menschen": Zweitägige Fortbildung für haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter in der Pflege und Angehörige

4.12.16

Dick Dogs


Bourelly Reid Stevens Chambers 1995

Sonny Sharrock Band 1987

Sonny Sharrock Trio 1982

1.12.16

It was 40 years ago today...

So, Joe Corré hat jetzt aus Protest gegen irgendwas seine Punkandenken, die er von Malcolm McLaren und Vivienne Westwood geerbt hat, verbrannt - obwohl, im Fernsehen sah das etwas mickrig dafür aus, dass es Millionenwerte gewesen sein sollen. Vielleicht waren es ja auch nur gut gemachte Fälschungen und hatte nicht Mr. Lydon selbst mal gesagt "Ever get the feeling you've been cheated"? Aber selbst wenn es Originale waren, schließlich kann ein Eigentümer mit seinen Sachen machen was er will - wollte nicht mal ein japanischer Geschäftsmann seinen Van Gogh mit ins Grab nehmen? - und zudem, helfen uns diese "Fetische" wirklich besser, Punk zu verstehen, wenn wir statt ihrer Asche sie selbst im Museum sehen? Musikkultur im Museum, geht das überhaupt, wo Musik doch Zeit (Bewegung) darstellt, ein Museum aber nicht Zeit, sondern nur Raum (Statik) präsentieren kann? Überhaupt das "Verstehen" - kann jemand, der die 1970er Jahre in Westdeutschland mit nur 3 Fernsehprogrammen, ohne Mobiltelefon und Internet, aber mit bleierner Zeit dank RAF, SPD-Regierung und Strauß nicht miterlebt hat, Punk verstehen? Und haben wir in Westdeutschland damals eigentlich den englischen Punk richtig verstanden? Wir haben von der dortigen Arbeitslosigkeit und dem Nordirland-Konflikt nur ein paar Fernsehbilder mitgekriegt, aber nicht das gesellschaftliche Klima erlebt. Haben wir nicht einfach nur die Emotionen, die wir aus den englischen Punk-Artefakten herausgelesen haben, bzw. die uns von der damaligen deutschen Presse - die auch nicht besser war als heute - ausgewählt und moralisch verurteilt vorgekaut wurden, auf unsere eigene emotionale Situation angewendet und unser ganz eigenes Ding gemacht, das zufällig auch Punk genannt wurde? Vielleicht waren Berlin und New York damals von der mentalen Stimmung her vergleichbar, aber Hamburg, Düsseldorf und Hannover mit London? Ich habe immer mehr meine Zweifel, ob wir aus unserer heutigen Perspektive heraus Geschichte - nicht nur Ägypten und Rom, Mittelalter und 3. Reich, sondern alles, was wir nicht als unmittelbare Zeitzeugen erlebt haben - richtig verstehen können. Ich habe damals in der 1970er Jahren immer mit den Augen gerollt, wenn meine Eltern bei irgendwelchen Fernsehspielen über die Nazi-Zeit sich beschwerten, dass die Farbe der Uniformen nicht stimmen würde, aber habe dann das gleiche Gefühl gehabt, wenn Spielfilme aus den 1990er Jahren Punk falsch darstellten - ich sage nur "Sommer von Sam" von Spike Lee. Und genauso habe ich ein Problem damit, das Erscheinen von "Anarchy in the U.K." nach 40 Jahren als relevantes kulturelles Ereignis zu feiern und die einen Monat vorher erschienene Single der Damned zu übergehen. Hat die Sex Pistols-Single wirklich mit ihrem Erscheinen so viel Aufsehen erregt? War der Auftritt der Sex Pistols in der Bill Grundy-Show am 1. Dezember und seine Folgen nicht das viel wichtigere Ereignis, das Punk erst auf die kulturelle Landkarte gesetzt hat? Hätten Queen nicht ihren Auftritt in der Show abgesagt, was wäre dann aus den Sex Pistols und Punk geworden? Vielleicht nur eine weitere Spielart von Pubrock, der nie über die Grenzen Englands hinausgekommen wäre. Und die Ramones, die ja auch erst über den Umweg London so einflussreich wurden, wären eine weitere halbvergessene Blüte des New Yorker Untergrund geblieben. Aber ich verstehe ja, dass die Presse zum Zuspitzen gerne einzelne Ereignisse herauspickt ohne den Gesamtzusammenhang wahrnehmen zu wollen (das kostet viel zu viel Zeit und dann wird alles viel weniger eindeutig) und vielleicht hätte ich, wenn eine solche Frage an mich herangetragen worden wäre auch irgendwie mitgespielt, deshalb sollte mein Kommentar (bezieht sich auf http://www.skaichannel.de/blog/40-jahre-anarchy-in-the-uk) kein Vorwurf dir gegenüber sein, sondern vielmehr mein Unbehagen mit dieser Art von Journalismus ausdrücken.