15.12.10

Weihnachtsgeschenke des Todes

Die Pizza-Uhr und andere Grausamkeiten gibt es hier zu bewundern!

Von drauß' vom Weihnachtsmarkt komm ich her;
Ich muß euch sagen, es glühweint sehr!
Allüberall unter den Tannenspitzen
Sah ich goldene Pfützlein blitzen;
Und vorne aus dem Budentor
Sah mit großen Augen der Gastwirt hervor,
Und wie ich so schiebe durch die Straßen voll,
Da rief mich die innere Stimme ganz doll:
"Knecht Schreibtisch", rief sie, "armer Gesell,
Hebe die Beine und spute dich schnell!
Die Kocher fangen zu glühen an,
Das Loch im Hirn ist aufgetan,
Die Schreibtischtäter sollen nun
Von den Akten und E-Mails einmal ruh’n;
Und nachher fliegst du hinab zur Erden,
Denn so lustig soll es wieder werden!"
Ich sprach: "O lieber Menschenverstand,
Wirf deine Reste nicht an diese Wand;
Ich wollte doch nur nach Hause gehen,
Warum musste ich diesen Umweg nehmen."
— "Hast denn den Geldsack auch bei dir?"
Ich sprach: "Mein Geld, das bleibt hier:
Denn Apfel, Nuß und Mandelkern
Habe ich schon zu Hause steh’n."
— "Hast denn keine Freude bei dir?"
Ich sprach: "Diese fehlt schon lange mir;
Doch glaubst du wirklich, hier finde ich Glück,
mit glühenden Wein in einem Schlück?"
Mein Magen sprach: "So ist es recht;
So trink Glühwein, mein dummer Knecht!"
Von drauß' vom Saufen komm ich her;
Ich muß euch sagen, ich schwanke sehr!
So schlecht ging’s mir schon lange nicht!
Das Geld ist weg, das Herz es bricht...

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