24.10.19

Oberbürgermeisterwahl 2019: Endspurt

Ecki Scholz erinnert uns noch mal daran, warum wir jetzt wählen müssen.
Belit Onay holt sich zur Unterstützung Bundesprominenz.
Die SPD glaubt sich Argumente sparen zu können.
...klingt wie "Keine Experimente", der CDU-Slogan aus der Adenauer-Zeit...
...wenn mensch nicht das Gefühl hätte, dass die AfD meint über den Regeln zu stehen, an welche sich der Rest der Menschheit zu halten habe...
"Unser Hannover" klingt wie das Gegenteil von "Euer" oder "Ihr" Hannover. Wundrak will offenbar nicht OB von allen Hannoveraner*innen sein, sondern der schlechtere OB für alle, die nicht "Wir" sind. Will er Euch das Leben in Hannover vermiesen?
Jessica Kaußen holt sich zur Unterstützung Bundes- und Landesprominenz.

21.10.19

Oberbürgermeisterwahl 2019: Ein Abend mit der AfD

Am 16.9. gab es im Bürgerhaus Misburg eine Wahlkampfveranstaltung der AfD zur Oberbürgermeisterwahl in Hannover mit 5 Rednern, die ich in der Hoffnung besuchte, etwas über die Pläne der AfD für Hannover zu erfahren. Um die Antwort zu spoilern - ich wurde enttäuscht.

Der Saal war um 19.00 Uhr mit etwa 400 Personen voll besetzt, von denen mindestens 95% Sympathisanten waren, wie sich im Laufe des Abend durch häufiges Klatschen herausstellte. Eröffnet wurde der Abend vom AfD-Bundestagsabgeordneten Jörn König aus Hannover, der gleich zu Beginn unangenehm auffiel, als er die Pünktlichkeit der Anwesenden als positives Erbe der Okkupation des Königreichs Hannover durch Preußen lobte.

Ihm folgte Dana Guth, Mitglied des niedersächsischen Landtags und Landesvorsitzende der AfD, die um eine Schweigeminute für die beiden Mordopfer von Halle (wo ein Antisemit versucht hatte in einer Synagoge ein Massaker anzurichten und aus Frust über sein Versagen auf der Flucht 2 Menschen erschoss) bat, die von der deutschen Presse totgeschwiegen würden. Dabei hatte das Fernsehmagazin Fakt am Vortag ein Portrait von Kevin S. und Jana L. gebracht und Jana L. war sogar zusammen mit Andrea Berg auf der Titelseite der BILD.

Dritter Redner das Abends war der AfD-Bundestagsabgeordnete Gottfried Curio, der in seinem Vortrag den drohenden Volkstod des deutschen Volkes heraufbeschwor und durch viele - vermutlich aus dem Zusammenhang gerissene - Zahlen zu belegen versuchte, wobei er auch so bizarre Komposita wie "entheimaten" verwendete. Wiederholt forderte er eine "aktivierende Familienpolitik", also dass der Staat für mehr Nachwuchs von deutschen Frauen sorgen solle, was unausgesprochen natürlich die Forderung nach zurück an den Herd enthielt. (Übrigens lässt sich die Fruchtbarkeit von (afrikanischen und islamischen) Frauen sehr einfach und ohne medizinische Mittel reduzieren, nämlich durch Bildung, was durch die von Curio beklagte geringe Fruchtbarkeit deutscher Frauen eindrucksvoll belegt wird. Aber offenbar ist die Förderung von Bildung nicht das Ziel der AfD. Die Nazis waren damals auch der Ansicht, dass polnische Kinder nur bis 100 zu zählen bräuchten.)

Auf Curio folgte Alice Weidel, die einen Abriss der "Leistungen" der AfD im Bundestag lieferte, darunter über 1500 kleine Anfragen. Warum die aber nur zu etwa 30 Gesetzesinitiativen führten erklärte Frau Weidel nicht, was die Vermutung nahe legt, dass die meisten Anfragen offenbar nur Schikane der Verwaltung sein sollten. (Fun Fact am Rande: laut Jörn König begann die politische Karriere von Alice Weidel - von Wikipedia nicht bestätigt - angeblich im November 2013 in Hannover, wo sie als Beisitzerin in den Landes- oder Bundesvorstand gewählt wurde.)

Letzter Redner des Abend war dann der OB-Kandidat Joachim Wundrak, der überraschenderweise erst einmal ausführlich über das Klima redete und unter anderem behauptete, dass die Gletscher wieder wachsen und die Eisbären-Population zunehmen würde, dann auch den Dieselmotor lobte und Greta Thunberg als Strohpuppe des "Club of Rome" bezeichnete. Was seine Pläne als Oberbürgermeister von Hannover sein würden lies er weitgehend im Dunkeln, beschwerte sich über den Zustand des Ihmezentrums (was wohl allgemeiner Konsens in der Stadt ist) sowie über den durch Container "verschandelten" Waterloo-Platz. Und er forderte die sofortige Sanierung von Schultoiletten - dabei läuft bereits ein städtisches Sanierungsprogramm für alle Schulen mit einem Budget von über 600.000.000 Euro.

Zum Schluß gab es Blumen für Alice Weidel und Weinflaschen für Gottfried Curio (und nicht umgekehrt, oder auch nur Blumen oder nur Wein für beide) - auch so zeigt sich, dass die AfD in der Vergangenheit lebt.

18.10.19

One Nation under a Groove

Die 29. Jahrestagung der Gesellschaft für Popularmusikforschung in Mainz vom 1. bis 3. November an der JGU befasst sich mit „Nation“ als popmusikalischer Kategorie.

Der Auftritt von Musikern mit der Deutschlandfahne, das Video einer französischen Band bei der symbolischen Beerdigung der Trikolore, ein Musikpreis mit den Kategorien "national" und "international", Diskussionen über Radioquoten für sogenannte heimische Musik – die Beispiele, in denen Popmusik mit Symbolen und Assoziationen des "Nationalen" verknüpft wird, ließen sich beinahe endlos fortsetzen. Eine Herausforderung für die Popularmusikforschung ist dabei die oft beobachtete Gleichsetzung von Volk und Nation, unabhängig davon, wie "Nation" genau definiert und verstanden wird. Als radikaler Nationalismus zeigt sich das Phänomen beispielsweise im Rechtsrock oder im Turbofolk. Gleichzeitig sind aber auch Internationalität und Globalismus zentrale Parameter für die Popularmusik, was sich unter anderem an dem Genre "World Music" zeigt, aber auch an den transnationalen Verflechtungen wirtschaftlicher und medialer Popmärkte.
 
-> Pressemitteilung lesen | -> Tagungsprogramm | -> Gesellschaft für Popularmusikforschung

17.10.19

Streetart

...gefunden an verschiedenen Stellen in Hannover...

14.10.19

Der Moderne Man - zeitweilige Reunion

Anläßlich der Wiederveröffentlichung der "80 Tage auf See"-LP (mit Bonus-Tracks von der "Umsturz im Kinderzimmer"-EP) spielt Der Moderne Man in der Besetzung der Verstimmt-Mini-LP (also ohne Tonio Scorpo, der damals nur Gast war) jetzt doch auch in Hannover.

10.10.19

Oberbürgermeisterwahl 2019: Köpfe und der Rest

Angeblich empfehlen Walkampfberater auf Plakaten möglichst keine konkreten Aussagen zu machen, um keine Wähler zu verschrecken. Dass solches die Wahlbeteiligung nicht gerade fördert - denn warum sollte man jemand wählen, der für nichts steht/der verschweigt, was seine konkreten politischen Absichten sind (ja, ich weiß, dass niemand in die Zukunft schauen kann, welchen konkreten politischen Entscheidungen auf eine(n) zukommen werden, aber wozu gibt es Parteiprogramme, die Richtlinien vorgeben, anhand derer sich Entscheidungen antizipieren lassen)  - wird da offenbar im Kauf genommen.
Herr Scholz, der von der CDU aufgestellt parteilose Kandidat, muss sich erst mal bekannt machen. 5 Kinder und 4 Enkel sind aber eher wohl Beleg für die Management-Fähigkeiten seiner Ehefrau, denn ein Managerjob bei VWN dürfte nicht viel Familienleben zugelassen haben. Und Neustart klingt ein bisschen wie jetzt wird alles anders. Aber ob es dadurch besser wird?
Herr Hansmann dagegen will Hannover einfach nur besser machen, was nicht nach Veränderung klingt, sondern eher wie Konrad Adenauer vor 60 Jahren mit "Keine Experimente". Und Hannover "bezahlbarer" machen kann natürlich auch heißen bezahlbarer für Unternehmen durch Gewerbesteuersenkung. Sicher nur eine Unterstellung, aber selbst schuld, wenn (Hans)man(n) sich um klare Aussagen drückt.
Auch der AfD-Kandidat verweigert eine klare Aussage, wofür er steht und was seine Qualifikation als möglicher Oberbürgermeister sein könnte.
Dass die Partei keine inhaltliche Aussagen macht ist ja ihr Markenkern. Aber wieso verspricht sie dann Eiscreme für alle?
Ganz ehrlich, dieser tiefenentspannte Kandidaten der Piraten wirkt extrem sympathisch.
Update: Herr Wolf machts jetzt auch im Großformat.
Der Kandidat der Grünen wirkt leider etwas verbissen.
Plakate von Frau Kaczmarek habe ich bisher noch nicht gesehen, dafür an einer Parkbank am Stephansplatz diese Ankündigung zum Gespräch mit den Bürger*innen.
Update: 2 Wochen vor der Wahl hat Frau Kaczmarek doch noch ein Plakat kleben lassen.

Oberbürgermeisterwahl 2019: Sicherheit und Ordnung

Ich habe Probleme mit dem Wortpaar Freiheit und Sicherheit, denn meine Freiheit ist die Unsicherheit der Anderen, weil sie nicht wissen welche mir freistehenden Handlungsoptionen ich wahrnehmen werde, und umgekehrt ist meine Sicherheit die Unfreiheit der Anderen, weil ich deren Handlungsoptionen beschneide, um mich sicher zu fühlen. Und bei dem Begriff Fürsorge schwingt für mich immer das Wort Bevormundung mit.

Oberbürgermeisterwahl 2019: Bauen und Wohnen

Bauen und Wohnen ist offenbar für die SPD kein Thema.

Update: Erst nach der Wahl habe ich entdeckt, dass die SPD sich doch noch im Schlussspurt dem Thema gewidmet hat. Hat aber nichts genutzt...

Oberbürgermeisterwahl 2019: Gesundheit und Mobilität

Update: