...zufällige Gedanken zu verschiedenen Themen, die nicht nur mit Hannover, Musik, Punk, Politik zu tun haben ...
31.10.18
28.10.18
25.10.18
Herrenhausen Late: Wie studiert man Popmusik?
Zu guter Popmusik kann man nicht nur tanzen, es gibt auch eine Menge
darüber zu lernen – zum Beispiel an der Hochschule für Musik, Theater
und Medien Hannover (HMTMH). Was ihren Studiengang "Popular Music"
ausmacht, zeigen Prof. Peter Weihe und Studiengangssprecher Kristof Hinz
bei Herrenhausen Late am 8. November. Die passenden Musikbeispiele gibt
es gleich dazu, live auf der Bühne, von Studierenden der HMTMH.
Neben Einblicken in Philosophie und Praxis des Fachs "Popular Music" wird auch erklärt, was es im Vergleich zum klassischen Musikstudium so besonders macht. Denn hier sind wahre Mehrfachspezialistinnen und -spezialisten mit Know-How abseits fester Stilrahmen gefragt – sei es beim Komponieren, im Tonstudio oder Musicalgraben. Die Veranstaltung findet im Rahmen des Novembers der Wissenschaft 2018 statt. (Pressemitteilung)
Die Veranstaltung findet am Donnerstag, 8. November 2018, um 20.30 Uhr im Tagungszentrum Schloss Herrenhausen, Herrenhäuser Straße 5, 30419 Hannover, statt, Einlass um 19.30 Uhr. Ich vermute, es handelt sich eher um eine Werbeveranstaltung für das "Popstudium" als dass problematisiert wird, ob ein "Popstudium" tatsächlich zur Verbesserung der Popmusik beiträgt. Dazu hätte man Musiker*innen einlassen müssen, die Erfahrung in dem Bereich haben, z.B. die ganzen klassischen DDR-Rock-Kapellen, die ja alle zwangsweise Musikschulen besuchen mußten.
Neben Einblicken in Philosophie und Praxis des Fachs "Popular Music" wird auch erklärt, was es im Vergleich zum klassischen Musikstudium so besonders macht. Denn hier sind wahre Mehrfachspezialistinnen und -spezialisten mit Know-How abseits fester Stilrahmen gefragt – sei es beim Komponieren, im Tonstudio oder Musicalgraben. Die Veranstaltung findet im Rahmen des Novembers der Wissenschaft 2018 statt. (Pressemitteilung)
Die Veranstaltung findet am Donnerstag, 8. November 2018, um 20.30 Uhr im Tagungszentrum Schloss Herrenhausen, Herrenhäuser Straße 5, 30419 Hannover, statt, Einlass um 19.30 Uhr. Ich vermute, es handelt sich eher um eine Werbeveranstaltung für das "Popstudium" als dass problematisiert wird, ob ein "Popstudium" tatsächlich zur Verbesserung der Popmusik beiträgt. Dazu hätte man Musiker*innen einlassen müssen, die Erfahrung in dem Bereich haben, z.B. die ganzen klassischen DDR-Rock-Kapellen, die ja alle zwangsweise Musikschulen besuchen mußten.
22.10.18
Flogging a dead horse
Ja, habe ich auch schon mitgekriegt, dass die SPEX ihr Erscheinen zum Jahresende einstellt (Die Gründe stehen auf der Webseite). Dabei habe ich gerade wieder angefangen, die SPEX zu lesen, um den Stapel ungelesener Ausgaben der letzten 6 Jahre abzuarbeiten. Einerseits ist es traurig, interessante Meinungen nicht mehr gebündelt in einem Heft präsentiert zu bekommen, andererseits mag ich natürlich abgeschlossene Projekte. Die ersten Ausgaben der SPEX bekam ich damals über Hollow Skai, der offenbar den hannoverschen Vertrieb machen sollte. Ich glaube nicht, dass die SPEX sofort im Zeitschriftenhandel erhältlich war, die Postvertriebsnummer tauchte ja erst auf der siebten Ausgabe auf. 1 Jahr später gab es dann den Versuch, der ROLLING STONE nach Deutschland zu bringen, der aber nach 6 Heften scheiterte. Amerikanischer Mainstream-Rock war damals ja in Westdeutschland nicht gerade angesagt. Erst 1994 klappte es im zweiten Anlauf, übrigens mit Leuten, die früher bei der 1982 eingestellten SOUNDS geschrieben hatten. Bei SOUNDS begann auch die Laufbahn des in den SPEX-Nachrufen oft erwähnten Diedrich Diederichsen, der erst nach dem Ende der SOUNDS von Hamburg nach Köln wechselte. HANS-A-PLAST waren übrigens auf dem Titelblatt der SOUNDS, DER MODERNE MAN aber nicht auf dem Titelblatt der SPEX. Die SCORPIONS schafften es auch bisher nicht aufs Titelblatt vom ROLLING STONE, wahrscheinlich muß erst einer von denen tot umfallen. Aber vielleicht gibt der ROLLING STONE ja als nächstes den Löffel ab, irgendwie habe ich den Eindruck, dass auch dort immer weniger Werbung im Heft ist, was auf lange Sicht nicht gut gehen kann, trotz optischen Relaunch.
Die SPEX-Webseite interessiert mich eigentlich nicht, zuviel Werbung für Veranstaltungen, keine News. Die ROLLING STONE-Webseite wird auch immer uninteressanter. Die INTRO-Webseite hat nicht überlebt, also wird spex.de wohl auch zum Jahresende abgeschaltet und SPEX nicht als Webmagazin überleben. Der Unterschied zwischen Heft und Webmagazin sind eigentlich auch nur die Druck- und Vertriebskosten, die Autoren und Fotografen müssen natürlich genauso bezahlt werden. Ein Webmagazin funktioniert also nur mit entsprechender Werbung oder mit einer Paywall. Ich persönlich habe aber lieber etwas schwarz auf weiß als etwas das nur zeitlich begrenzt im Netz verfügbar ist. Informationen sollten dauerhaft verfügbar sein, nicht flüchtig. Vielleicht als PDF zum Download, am besten mit DOI-Nummer?
Gibt es Alternativen zur SPEX? Gibt es neben den ganzen Nischenmagazinen, die sich auf einzelne Szenen beschränken, überhaupt noch Hefte, die Pop im allgemeinen abhandeln? MUSIKEXPRESS habe ich das letzte Mal vor 30 Jahren gelesen, damals, als der inzwischen verstorbene Harald inHülsen dort noch Artikel verfasste – falsch, als letztes Jahr ein KRAFTWERK-Interview angekündigt wurde war ich tatsächlich versucht, das Heft zu kaufen. Ein Blick in der Bahnhofsbuchhandlung in das Heft lies die Möglichkeit zerplatzen, weil der Inhalt des Interviews mit Herrn Hütter nicht der angekündigten Sensation entsprach. Und sonst, außer dem ROLLING STONE? Mal sehen wie lange die SCHALL überlebt, dieses Arschkriecher-Magazin der deutschen Musikbranche. Wahrscheinlich schafft sie es gerade wegen seiner unkritischen meinungslosen Haltung, obwohl die von dem Anspruch, sich um deutsche Musik zu kümmern, inzwischen teilweise abgerückt ist. Es ist trotzdem eine echte Qual, die zu lesen.
Die von der TAZ ins Spiel gebrachte POP-ZEITSCHRIFT erscheint übrigens nur halbjährlich und hat noch weniger mit Popmusik zu tun als die immer seltener erscheinende TESTCARD, deren Musikanteil auch immer mehr schmilzt - was nicht heißen soll, dass beide nicht intellektuell anregend sind. Die TESTCARD ZWERGOBST-Ausgabe von Wolfgang Seidel über „Krautrock“ ist jedenfalls toll. Aber die SPEX war ja immer in erster Linie eine Musikzeitschrift mit Diskurs-Anteil, bei POP-ZEITSCHRIFT und TESTCARD ist eher anders herum.
Radiosendungen als Alternative? Blödsinn, das versendet sich, das ist nichts für die Ewigkeit.
Jetzt 5 Zeitungen abonnieren in der Hoffnung, in den Feuilletons steht was Interessantes über Popmusik? Soviel Zeit und Geld habe ich nicht. Genauso die ganzen Spezialistenhefte in der Musikabteilung der Bahnhofsbuchhandlung. Nein, ich bin nicht traurig, sondern irgendwie erleichtert über jedes Projekt, dessen Ende ich noch vor meinem eigenen Lebensende erleben darf.
PS: Warum der Titel eines überflüssigen SEX PISTOLS-Albums als Titel dieses Textes? Weil das vielleicht der einzige Vorteil des Kapitalismus ist: wenn das Pferd stirbt wird es begraben, im subventionierten Kulturbetrieb würde man ihm weiter Geld in den Arsch schieben. (Ja, dieser Widerspruch, dass Künstler eigentlich (Klein-)Unternehmer sind ist schwer auszuhalten.) Aber vielleicht kommt ja jemand in 10 bis 20 Jahren auf die Idee, unter dem Titel einen Neustart zu versuchen. Remember TWEN und SOUNDS by Rolling Stone.
PPS: Die Liste der Alben der Ausgabe ist auch aktualisiert.
Die SPEX-Webseite interessiert mich eigentlich nicht, zuviel Werbung für Veranstaltungen, keine News. Die ROLLING STONE-Webseite wird auch immer uninteressanter. Die INTRO-Webseite hat nicht überlebt, also wird spex.de wohl auch zum Jahresende abgeschaltet und SPEX nicht als Webmagazin überleben. Der Unterschied zwischen Heft und Webmagazin sind eigentlich auch nur die Druck- und Vertriebskosten, die Autoren und Fotografen müssen natürlich genauso bezahlt werden. Ein Webmagazin funktioniert also nur mit entsprechender Werbung oder mit einer Paywall. Ich persönlich habe aber lieber etwas schwarz auf weiß als etwas das nur zeitlich begrenzt im Netz verfügbar ist. Informationen sollten dauerhaft verfügbar sein, nicht flüchtig. Vielleicht als PDF zum Download, am besten mit DOI-Nummer?
Gibt es Alternativen zur SPEX? Gibt es neben den ganzen Nischenmagazinen, die sich auf einzelne Szenen beschränken, überhaupt noch Hefte, die Pop im allgemeinen abhandeln? MUSIKEXPRESS habe ich das letzte Mal vor 30 Jahren gelesen, damals, als der inzwischen verstorbene Harald inHülsen dort noch Artikel verfasste – falsch, als letztes Jahr ein KRAFTWERK-Interview angekündigt wurde war ich tatsächlich versucht, das Heft zu kaufen. Ein Blick in der Bahnhofsbuchhandlung in das Heft lies die Möglichkeit zerplatzen, weil der Inhalt des Interviews mit Herrn Hütter nicht der angekündigten Sensation entsprach. Und sonst, außer dem ROLLING STONE? Mal sehen wie lange die SCHALL überlebt, dieses Arschkriecher-Magazin der deutschen Musikbranche. Wahrscheinlich schafft sie es gerade wegen seiner unkritischen meinungslosen Haltung, obwohl die von dem Anspruch, sich um deutsche Musik zu kümmern, inzwischen teilweise abgerückt ist. Es ist trotzdem eine echte Qual, die zu lesen.
Die von der TAZ ins Spiel gebrachte POP-ZEITSCHRIFT erscheint übrigens nur halbjährlich und hat noch weniger mit Popmusik zu tun als die immer seltener erscheinende TESTCARD, deren Musikanteil auch immer mehr schmilzt - was nicht heißen soll, dass beide nicht intellektuell anregend sind. Die TESTCARD ZWERGOBST-Ausgabe von Wolfgang Seidel über „Krautrock“ ist jedenfalls toll. Aber die SPEX war ja immer in erster Linie eine Musikzeitschrift mit Diskurs-Anteil, bei POP-ZEITSCHRIFT und TESTCARD ist eher anders herum.
Radiosendungen als Alternative? Blödsinn, das versendet sich, das ist nichts für die Ewigkeit.
Jetzt 5 Zeitungen abonnieren in der Hoffnung, in den Feuilletons steht was Interessantes über Popmusik? Soviel Zeit und Geld habe ich nicht. Genauso die ganzen Spezialistenhefte in der Musikabteilung der Bahnhofsbuchhandlung. Nein, ich bin nicht traurig, sondern irgendwie erleichtert über jedes Projekt, dessen Ende ich noch vor meinem eigenen Lebensende erleben darf.
PS: Warum der Titel eines überflüssigen SEX PISTOLS-Albums als Titel dieses Textes? Weil das vielleicht der einzige Vorteil des Kapitalismus ist: wenn das Pferd stirbt wird es begraben, im subventionierten Kulturbetrieb würde man ihm weiter Geld in den Arsch schieben. (Ja, dieser Widerspruch, dass Künstler eigentlich (Klein-)Unternehmer sind ist schwer auszuhalten.) Aber vielleicht kommt ja jemand in 10 bis 20 Jahren auf die Idee, unter dem Titel einen Neustart zu versuchen. Remember TWEN und SOUNDS by Rolling Stone.
PPS: Die Liste der Alben der Ausgabe ist auch aktualisiert.
Tradition ist Schlamperei
Eigentlich ein Zitat von Gustav Mahler: "Was Ihr Theaterleute Eure Tradition nennt, das ist Eure Bequemlichkeit und Schlamperei.", zuerst berichtet in Alfred Roller: Mahler und die Inszenierung. In: Musikblätter des Anbruch 2 (Wien 1920), S. 273
8.10.18
6.10.18
Black Betty
James "Iron Head" Baker (1933)
Lead Belly (1939)
Dino Valenti (1964)
Manfred Man (1968)
Manfred Mann's Earth Band (1971)
Starstruck (1973)
Ram Jam (single edit 1977)
Tom Jones (Cutfather & Joe Re-Mix 2003)
Spiderbait (2004)
Scooter (2012)
The List Fingers (2014)
Sari Schorr (2016)
Caravan Palace (2017)
Nachtrag:
Es gibt natürlich noch viel mehr Versionen von "Black Betty" (Pat Travers, Nick Cave, Melvins, Sheryl Crow, Tears for Beers, Moriarty, Larkin Joe, Ministry, Soil, Jon Spencer Blues Explosion...), aber fast alle benutzem die Version von Starstruck/Ram Jam als Blaupause...
Harry Belafonte (1964)
Stag (1987)
Mason Rack Band (2014)
2.10.18
Kein Rhythmus im Blut
"Kulturvergleichende Studie widerspricht bisherigen Annahmen über universelle Wahrnehmung von Musik" verspricht eine Presseerklärung des Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik - was aber nicht stimmt, denn aus der Presseerklärung geht hervor, dass die Untersuchung um die Fähigkeit ging, Rhythmen aus fremden Kulturen wahrzunehmen.
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