5.6.24

Milllennial Punk

Da war doch neulich die Meldung, dass einer Frau der Browser abgestürzt war mit 7.500 offenen Tabs (was mich an den ehemaligen Geschäftsführer meines Arbeitgebers erinnert, der sich mal beschwerte, das er keine E-Mail mehr lesen könne; wie sich herausstellte hatte er gelesene E-Mail nie wieder geschlossen, so dass bei jedem Neustart alle alten E-Mails wieder geöffnet wurden – und irgendwann war der Speicher eben voll und nichts ging mehr), was ich nur erwähne, weil ich neulich mal die Liste mit meinen alten Lesezeichen durchgegangen bin und dabei auf Gaffas Kleinen Blog (wieder) gestoßen bin und dort die TV-Doku "Millennial Punk" (keine Ahnung ob die schon einen konkreten Sendetermin hat, aber sie ist in der ARD-Mediathek seit ein paar Tagen verfügbar) erwähnt wird. (Da war übrigens einen Anfrage vor etwa 3 Jahren für ein Interview für eine Dokumentation "Punk / Hardcore in Deutschland von 77 - 85" – nie wieder was von gehört, auch die Webseite PHNX Records schweigt seit 2 Jahren.) In 4 Folgen à 45 Minuten werden so ziemlich alle Themen, die im Punk in Deutschland (der ja kaum noch Deutschpunk ist) seit Mauerfall/9-11/Jahrtausendwende relevant sind, abarbeitet ohne groß auf die Ursprünge von Punk einzugehen. Was ja völlig okay ist, weil sich seit 1977, bzw. 1979 in Deutschland, zahlreiche Punk-Generationen immer wieder neu mit den gesellschaftlichen Veränderungen auseinandersetzen mussten und zu jeweils neuen Ergebnissen gekommen sind. Sexismus, Rassismus, Tierrechte und und und sind hinzugekommen, anderes ist immer noch aktuell wie der Konflikt zwischen Szene und Erfolg. Das Einzige, was sich nicht geändert hat ist die Musik. Was eines meiner beiden Probleme ist. Gelegentlich eine Punk-Platte hören ist okay, aber auf die Dauer ist mir das alles zu gleichförmig, weshalb ich dann gerne mal zu einer LP mit tibetanischer Mönchsmusik greife. Das andere Versäumnis ist, dass zwar der Konflikt mit den alten weißen Männern des Punk thematisiert wird, diese aber nicht zu Wort kommen (hallo Moses Arndt und Swen Bock). Ihre Argumente gegen Gendern und Sichtbarkeit von BiPoCs und FLINTA*s hätte ich gerne gehört, mögen sie auch noch so hohl und selbstentlarvend sein.

1 Kommentar:

Gaffs hat gesagt…

Was ein Moses dazu gesagt hätte würde mich auch intressieren, fürchte es wäre nicht viel postives.
Über die Ursprünge von Punk (in Germoney) ist ja schon sehr viel veröffentlicht worden.
Ich find intressant, daß Punk für so manchen jungen Menschen immer noch attraktiv ist.