15.6.24

Die Hamburger Schule

Noch eine Musikdoku in der ARD Mediathek, die sogar in TTT beworben wurde. In 60 Minuten wird in "Die Hamburger Schule – Musikszene zwischen Pop und Politik" viel über das Mißverständnis einer gemeinsamen Musik-Szene von Zugereisten in Hamburg (wieso eigentlich Hamburg?) berichtet, aber so richtig tiefschürfend ist das nicht. Gerne hätte ich mehr über das einzige verbindende Element, nämlich die neue Form deutscher Texte (einer der wichtigen Protagonisten Christoph Schreuf ist leider schon verstorben) erfahren, gerade hier ist das Fehlen von Blumfeld mehr als schmerzlich. Ebenso finden die politischen Aktionen der Wohlfahrtsausschüsse keine Erwähnung. Ob man Bernd Begemann hätte erwähnen müssen, kann er/sie/es diskutieren, Bernd ist eher ein Solitär und sein Thema ist nicht eine neue Songsprache, sondern Beziehungs-Lieder für Erwachsene, nicht für Teenager. Zumindest dass er mit der Sendung "Bernd im Bademantel" Tocotronic auf die Sprünge half hätte frau erwähnen können. Obwohl Tobias Levin auftaucht, findet seine Band Cpt. Kirk And keine Erwähnung. Denn neben L’age D’or ist auch ZickZack von Alfred Hilsberg das zweite wichtige Label, dort veröffentlichten neben Cpt. Kirk und Knarf Rellöm eben auch Blumfeld (es gibt auch noch Buback Tonträger mit den Goldenen Zitronen). Die Doku, die eigentlich nur eine Geschichte von L’age D’or ist, hätte mensch besser machen können, z.B. durch die Frage, ob es eine Verbindung zu der Hamburger Punkszene der70er/80er-Jahre gab oder auch zu HipHop. Und trotz des Titels war Politik nur am Rand ein Thema. Und warum gibt es L’age D’or eigentlich nicht mehr?

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