Keine Überraschungen in der letzten Sitzung des Bezirksrats im Jahr 2019: konstruktive Mitarbeit des Piraten-Vertreters, Absitzen der Sitzungsdauer seitens des AfD-Vertreters.
Sitzungsunterlagen | Protokoll
...zufällige Gedanken zu verschiedenen Themen, die nicht nur mit Hannover, Musik, Punk, Politik zu tun haben ...
22.12.19
20.12.19
8.12.19
Der Moderne Man
Der Moderne Man, Café Glocksee, 7.12.2019
Die Vorgruppe vergessen wir besser mal ("haben die dafür bezahlt, hier als Vorgruppe auftreten zu dürfen?"), statt Party-Punk gab es langweiligen Deutschrock mit Möchtegern-Rockstar-Posen. Der Moderne Man klang deutlich härter als in meiner Erinnerung, was sicher am neueren Equipment und vielleicht auch am Verzicht auf Keyboards und Saxophon lag. Die Songauswahl war eine Art Greatest Hits-Sammlung aus den beiden wiederveröffentlichten LPs, nur wenige, dafür notwendige Ansagen (ein Text wie "Dauerlauf" geht heute gar nicht mehr, aber "scheiß drauf") und Dank an die angereisten ostdeutschen Fans. Die Spielfreude war groß - kleinere Wackler verzeihlich - und die Stimmung im Publikum - hoher Altersdurchschnitt - super. Alles bestens, gerne wieder :-) würde man bei ebay jetzt kommentieren.
Setliste:
Discolied
Der Unbekannte
Nicht warten
der Sandman
Laut
Das Tier
Discolied
Der Unbekannte
Nicht warten
der Sandman
Laut
Das Tier
Blaue Matrosen
Mitternacht
Anakonda
Licht und Dunkelheit
Dauerlauf
Dreizehn
Telefonlied
(Gib' mir den) Tod
Zugabe:
Für Frau Krause
Vergesslichkeit
Dauerlauf
Dreizehn
Telefonlied
(Gib' mir den) Tod
Zugabe:
Für Frau Krause
Vergesslichkeit
1.12.19
Kunst schützt vor Dummheit nicht...
...oder warum die Behauptung "rassistischer Strukturen" selbst rassistische Vorstellungen entlarvt.
Der Landesrechnungshof fordert, dass "außer-europäische" Studierende für ihr Studium in Niedersachsen 5x mehr bezahlen. WIR fordern, dass der Landesrechnungshof auf seine rassistischen Strukturen überprüft wird! #education riots!
The landesrechnungshof wants "non-EU" students to pay 5 times more for their studies in lower-saxony. WE want the landesrechnungshof* to be checked on its racist structures! #education rights!
-> Galerie Vom Zufall Und Vom Glück "auf_begehren // on_desire"
*national court of auditors wäre die korrekte Übersetzung, wenn mensch sich etwas mehr Mühe gemacht hätte, aber dann hätte mensch vermutlich diesen Blödsinn nicht geschrieben..
Der Landesrechnungshof fordert, dass "außer-europäische" Studierende für ihr Studium in Niedersachsen 5x mehr bezahlen. WIR fordern, dass der Landesrechnungshof auf seine rassistischen Strukturen überprüft wird! #education riots!
The landesrechnungshof wants "non-EU" students to pay 5 times more for their studies in lower-saxony. WE want the landesrechnungshof* to be checked on its racist structures! #education rights!
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*national court of auditors wäre die korrekte Übersetzung, wenn mensch sich etwas mehr Mühe gemacht hätte, aber dann hätte mensch vermutlich diesen Blödsinn nicht geschrieben..
28.11.19
Metal-Musik glokal betrachtet
Harte Töne und penible Forschungsarbeit: Mit der
Entwicklung der Metal- Musik beschäftigt sich ein Historiker der
Friedrich- Schiller- Universität Jena in einem neuen
kulturgeschichtlichen Forschungsprojekt.
Damit möchte Wissenschaftler Marco Swiniartzki unter anderem aufzeigen, dass Fans des Musikgenres häufiger als bisher angenommen der Mittelschicht angehörten. Er wolle damit die «starre Betrachtungsweise» aufbrechen, dass Fans und Musiker von jeher vor allem weiß und männlich seien und aus dem Arbeitermilieu kommen. Zudem solle allgemein das Phänomen einer kulturellen Globalisierung näher erforscht werden, teilte die Uni am Dienstag weiter mit.
Für "Glocal Metal. Regionaler Vergleich und internationale Vernetzung im Metal der 1970er bis 1990er Jahre" plane Swiniartzki in den kommenden drei Jahren etwa Interviews mit Zeitzeugen und Beteiligten vor Ort. Acht lokale Zentren der Musikrichtung wolle er dafür unter die Lupe nehmen, vor allem in den USA, Großbritannien sowie in Nord- und Mitteleuropa.
Quelle: dpa Dossier Bildung -> Weiterlesen
Damit möchte Wissenschaftler Marco Swiniartzki unter anderem aufzeigen, dass Fans des Musikgenres häufiger als bisher angenommen der Mittelschicht angehörten. Er wolle damit die «starre Betrachtungsweise» aufbrechen, dass Fans und Musiker von jeher vor allem weiß und männlich seien und aus dem Arbeitermilieu kommen. Zudem solle allgemein das Phänomen einer kulturellen Globalisierung näher erforscht werden, teilte die Uni am Dienstag weiter mit.
Für "Glocal Metal. Regionaler Vergleich und internationale Vernetzung im Metal der 1970er bis 1990er Jahre" plane Swiniartzki in den kommenden drei Jahren etwa Interviews mit Zeitzeugen und Beteiligten vor Ort. Acht lokale Zentren der Musikrichtung wolle er dafür unter die Lupe nehmen, vor allem in den USA, Großbritannien sowie in Nord- und Mitteleuropa.
Quelle: dpa Dossier Bildung -> Weiterlesen
25.11.19
Ist Musik wirklich eine "universelle Sprache"?
Menschliche Musikalität verbindet alle Kulturen: Kognitionsbiologen erforschen universelle Eigenschaften der Weltmusik
Ist Musik wirklich eine "universelle Sprache"? Zwei Artikel in der aktuellen Ausgabe von Science unterstützen die These, dass Musik auf der ganzen Welt - trotz vieler Unterschiede - große Gemeinsamkeiten aufweist. ForscherInnen unter der Leitung von Samuel Mehr von der Universität Harvard haben eine umfassende Analyse der Musik verschiedenster Kulturen durchgeführt. Die Kognitionsbiologen Tecumseh Fitch und Tudor Popescu von der Universität Wien kommen zum Schluss, dass die menschliche Musikalität alle Kulturen der Welt vereint.
-> Weiterlesen
Ist Musik wirklich eine "universelle Sprache"? Zwei Artikel in der aktuellen Ausgabe von Science unterstützen die These, dass Musik auf der ganzen Welt - trotz vieler Unterschiede - große Gemeinsamkeiten aufweist. ForscherInnen unter der Leitung von Samuel Mehr von der Universität Harvard haben eine umfassende Analyse der Musik verschiedenster Kulturen durchgeführt. Die Kognitionsbiologen Tecumseh Fitch und Tudor Popescu von der Universität Wien kommen zum Schluss, dass die menschliche Musikalität alle Kulturen der Welt vereint.
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Smoke on the Water und Tetris
Der Sound von Flaschen: Studierende der TH Nürnberg entwickeln selbstspielende Flaschenmusik-Maschinen
-> Weiterlesen | Video
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23.11.19
Bezirksrat Südstadt-Bult November 2019
Die Sitzung begann mit einem Dringlichkeitsantrag, einer Resolution zum bevorstehenden NPD-Aufmarsch gegen kritische Journalisten. Auch wenn der AfD-Vertreter nicht an den von den übrigen Bezirksratsmitgliedern erarbeiteten Antrag beteiligt worden war, so erklärte er doch für die deutlich formulierte Resolution "Pressefreiheit sicher" zu stimmen. Das war so nicht unbedingt zu erwarten gewesen, andererseits hätte eine Enthaltung oder Nein-Stimme seine politische Isolierung nur potenziert.
Anfragen und Anträge gab es diesmal nur von Rot-Grün und der CDU. Die Rot-Grünen-Anträge fanden alle Zustimmung, insbesondere die Resolution zum ehemaligen TiHo-Sportplatz in der Bult, ein auch in der Einwohner*innenfragestunde immer wieder auftauchendes Thema. Das Grundstück war damals von der CDU-Landesregierung an privat verkauft worden, Rat und Bezirksrat weigern sich jedoch den Bebauungsplan zu ändern und auf der Fläche Wohnbebauung zu erlauben. Den Sportplatz wieder herzustellen scheitert jedoch an den Forderungen des Eigentümers. So herrscht hier seit Jahren Stillstand, den der Investor offenbar mit einer Kampagne im Stadtteil aufzubrechen versucht, was die Anwohner*innen verunsichert. Verwaltung und Politik bleiben jedoch standfest.
Bei den CDU-Anträgen gab Diskussionen, einer wurde in die Fraktion gezogen, zwei wurden zurückgezogen (dafür schloss sich die CDU einem rot-grünen Antrag zum gleichen Thema an) und der letzte Antrag zum Thema Ermittlung von Geschwindigkeitsübertretungen am Rudolf-von-Bennigsen-Ufer wurde unter kräftiger Mithilfe eines anwesenden Stadtratsmitglied der FDP verbessert. Diese unterschiedliche Qualität von CDU-Anträgen gegenüber denen von SPD und Grünen fällt immer wieder auf und ist mir eigentlich unerklärlich, haben doch beide Gruppierungen Mitglieder mit langer Politikerfahrung. Möglicherweise interessieren sich SPD und Grüne mehr für den Stadtbezirk, die CDU mehr für ihr Ansehen bei ihren Wähler*innen?
Sitzungsunterlagen | Protokoll
Anfragen und Anträge gab es diesmal nur von Rot-Grün und der CDU. Die Rot-Grünen-Anträge fanden alle Zustimmung, insbesondere die Resolution zum ehemaligen TiHo-Sportplatz in der Bult, ein auch in der Einwohner*innenfragestunde immer wieder auftauchendes Thema. Das Grundstück war damals von der CDU-Landesregierung an privat verkauft worden, Rat und Bezirksrat weigern sich jedoch den Bebauungsplan zu ändern und auf der Fläche Wohnbebauung zu erlauben. Den Sportplatz wieder herzustellen scheitert jedoch an den Forderungen des Eigentümers. So herrscht hier seit Jahren Stillstand, den der Investor offenbar mit einer Kampagne im Stadtteil aufzubrechen versucht, was die Anwohner*innen verunsichert. Verwaltung und Politik bleiben jedoch standfest.
Bei den CDU-Anträgen gab Diskussionen, einer wurde in die Fraktion gezogen, zwei wurden zurückgezogen (dafür schloss sich die CDU einem rot-grünen Antrag zum gleichen Thema an) und der letzte Antrag zum Thema Ermittlung von Geschwindigkeitsübertretungen am Rudolf-von-Bennigsen-Ufer wurde unter kräftiger Mithilfe eines anwesenden Stadtratsmitglied der FDP verbessert. Diese unterschiedliche Qualität von CDU-Anträgen gegenüber denen von SPD und Grünen fällt immer wieder auf und ist mir eigentlich unerklärlich, haben doch beide Gruppierungen Mitglieder mit langer Politikerfahrung. Möglicherweise interessieren sich SPD und Grüne mehr für den Stadtbezirk, die CDU mehr für ihr Ansehen bei ihren Wähler*innen?
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20.11.19
17.11.19
Sexistische Kackscheisse again
Ich hatte nicht damit gerechnet, dieses Werbebanner nochmal in der Öffentlichkeit (wenn auch halb versteckt hinter weißer Gaze) zu sehen:
Ich frage mich, ob der Auftraggeber weiß, wass der Gerüstbauer als Werbebanner aufhängt, oder ist es ihm egal? Und was sagen die Mieter*innen in dem betroffenen Haus?
Ich frage mich, ob der Auftraggeber weiß, wass der Gerüstbauer als Werbebanner aufhängt, oder ist es ihm egal? Und was sagen die Mieter*innen in dem betroffenen Haus?
11.11.19
Sad Old Man
Stell dir vor er hat eine „normale“ Frisur und sitzt im Pub nebenan, schon 2-3 Bier intus… Tittenwitz inkl.
8.11.19
Freude an Popmusik-Klassikern entsteht durch Kombination von Unsicherheit und Überraschung
Warum finden viele Menschen Lieder wie James Taylors "Country Roads", UB40s "Red, Red Wine" oder The Beatles' "Ob-La-Di, Ob-La-Da" so unwiderstehlich angenehm? In einer Studie, die jetzt in der Zeitschrift Current Biology veröffentlicht wurde, analysierten Forscher 80.000 Akkorde in 745 klassischen US-Billboard-Pop-Songs - darunter auch die drei - und stellten fest, dass musikalisches Vergnügen aus der richtigen Kombination von Unsicherheit und Überraschung entsteht.
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5.11.19
Oberbürgermeisterwahl 2019: Stichwahl
Ein Dank an die Wähler*innen am Tag nach der Wahl ist immer gut.
Nach der Stichwahl werden wir wissen, ob dieses Plakat ein kluger Schachzug oder ein Fehler war: kein Portrait von Onay, er blickt die Betrachter*innen des Plakats nicht an, sondern spricht zu den abgebildeten Veranstaltungsteilnehmer*innen und beschwört die Gemeinsamkeit aller Hannoveraner*innen - ein deutlicher Kontrast zu Scholz, der sich mit hochgekrempelten Ärmeln einzeln als Macher präsentiert.
Update:
Die CDU legt sich auf den letzten Metern noch mal voll ins Zeug...
Die Farbwahl dieses Plakats ist eher unglücklich, bei schlechten Lichtverhältnissen liest man nur "Jetzt Sonntag: Wählen!"
Nach der Stichwahl werden wir wissen, ob dieses Plakat ein kluger Schachzug oder ein Fehler war: kein Portrait von Onay, er blickt die Betrachter*innen des Plakats nicht an, sondern spricht zu den abgebildeten Veranstaltungsteilnehmer*innen und beschwört die Gemeinsamkeit aller Hannoveraner*innen - ein deutlicher Kontrast zu Scholz, der sich mit hochgekrempelten Ärmeln einzeln als Macher präsentiert.
Update:
Die CDU legt sich auf den letzten Metern noch mal voll ins Zeug...
Die Farbwahl dieses Plakats ist eher unglücklich, bei schlechten Lichtverhältnissen liest man nur "Jetzt Sonntag: Wählen!"
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24.10.19
Oberbürgermeisterwahl 2019: Endspurt
Ecki Scholz erinnert uns noch mal daran, warum wir jetzt wählen müssen.
Belit Onay holt sich zur Unterstützung Bundesprominenz.
Die SPD glaubt sich Argumente sparen zu können.
...klingt wie "Keine Experimente", der CDU-Slogan aus der Adenauer-Zeit...
...wenn mensch nicht das Gefühl hätte, dass die AfD meint über den Regeln zu stehen, an welche sich der Rest der Menschheit zu halten habe...
"Unser Hannover" klingt wie das Gegenteil von "Euer" oder "Ihr" Hannover. Wundrak will offenbar nicht OB von allen Hannoveraner*innen sein, sondern der schlechtere OB für alle, die nicht "Wir" sind. Will er Euch das Leben in Hannover vermiesen?
Jessica Kaußen holt sich zur Unterstützung Bundes- und Landesprominenz.
Belit Onay holt sich zur Unterstützung Bundesprominenz.
Die SPD glaubt sich Argumente sparen zu können.
...klingt wie "Keine Experimente", der CDU-Slogan aus der Adenauer-Zeit...
...wenn mensch nicht das Gefühl hätte, dass die AfD meint über den Regeln zu stehen, an welche sich der Rest der Menschheit zu halten habe...
"Unser Hannover" klingt wie das Gegenteil von "Euer" oder "Ihr" Hannover. Wundrak will offenbar nicht OB von allen Hannoveraner*innen sein, sondern der schlechtere OB für alle, die nicht "Wir" sind. Will er Euch das Leben in Hannover vermiesen?
Jessica Kaußen holt sich zur Unterstützung Bundes- und Landesprominenz.
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21.10.19
Oberbürgermeisterwahl 2019: Ein Abend mit der AfD
Am 16.9. gab es im Bürgerhaus Misburg eine Wahlkampfveranstaltung der AfD zur Oberbürgermeisterwahl in Hannover mit 5 Rednern, die ich in der Hoffnung besuchte, etwas über die Pläne der AfD für Hannover zu erfahren. Um die Antwort zu spoilern - ich wurde enttäuscht.
Der Saal war um 19.00 Uhr mit etwa 400 Personen voll besetzt, von denen mindestens 95% Sympathisanten waren, wie sich im Laufe des Abend durch häufiges Klatschen herausstellte. Eröffnet wurde der Abend vom AfD-Bundestagsabgeordneten Jörn König aus Hannover, der gleich zu Beginn unangenehm auffiel, als er die Pünktlichkeit der Anwesenden als positives Erbe der Okkupation des Königreichs Hannover durch Preußen lobte.
Ihm folgte Dana Guth, Mitglied des niedersächsischen Landtags und Landesvorsitzende der AfD, die um eine Schweigeminute für die beiden Mordopfer von Halle (wo ein Antisemit versucht hatte in einer Synagoge ein Massaker anzurichten und aus Frust über sein Versagen auf der Flucht 2 Menschen erschoss) bat, die von der deutschen Presse totgeschwiegen würden. Dabei hatte das Fernsehmagazin Fakt am Vortag ein Portrait von Kevin S. und Jana L. gebracht und Jana L. war sogar zusammen mit Andrea Berg auf der Titelseite der BILD.
Dritter Redner das Abends war der AfD-Bundestagsabgeordnete Gottfried Curio, der in seinem Vortrag den drohenden Volkstod des deutschen Volkes heraufbeschwor und durch viele - vermutlich aus dem Zusammenhang gerissene - Zahlen zu belegen versuchte, wobei er auch so bizarre Komposita wie "entheimaten" verwendete. Wiederholt forderte er eine "aktivierende Familienpolitik", also dass der Staat für mehr Nachwuchs von deutschen Frauen sorgen solle, was unausgesprochen natürlich die Forderung nach zurück an den Herd enthielt. (Übrigens lässt sich die Fruchtbarkeit von (afrikanischen und islamischen) Frauen sehr einfach und ohne medizinische Mittel reduzieren, nämlich durch Bildung, was durch die von Curio beklagte geringe Fruchtbarkeit deutscher Frauen eindrucksvoll belegt wird. Aber offenbar ist die Förderung von Bildung nicht das Ziel der AfD. Die Nazis waren damals auch der Ansicht, dass polnische Kinder nur bis 100 zu zählen bräuchten.)
Auf Curio folgte Alice Weidel, die einen Abriss der "Leistungen" der AfD im Bundestag lieferte, darunter über 1500 kleine Anfragen. Warum die aber nur zu etwa 30 Gesetzesinitiativen führten erklärte Frau Weidel nicht, was die Vermutung nahe legt, dass die meisten Anfragen offenbar nur Schikane der Verwaltung sein sollten. (Fun Fact am Rande: laut Jörn König begann die politische Karriere von Alice Weidel - von Wikipedia nicht bestätigt - angeblich im November 2013 in Hannover, wo sie als Beisitzerin in den Landes- oder Bundesvorstand gewählt wurde.)
Letzter Redner des Abend war dann der OB-Kandidat Joachim Wundrak, der überraschenderweise erst einmal ausführlich über das Klima redete und unter anderem behauptete, dass die Gletscher wieder wachsen und die Eisbären-Population zunehmen würde, dann auch den Dieselmotor lobte und Greta Thunberg als Strohpuppe des "Club of Rome" bezeichnete. Was seine Pläne als Oberbürgermeister von Hannover sein würden lies er weitgehend im Dunkeln, beschwerte sich über den Zustand des Ihmezentrums (was wohl allgemeiner Konsens in der Stadt ist) sowie über den durch Container "verschandelten" Waterloo-Platz. Und er forderte die sofortige Sanierung von Schultoiletten - dabei läuft bereits ein städtisches Sanierungsprogramm für alle Schulen mit einem Budget von über 600.000.000 Euro.
Zum Schluß gab es Blumen für Alice Weidel und Weinflaschen für Gottfried Curio (und nicht umgekehrt, oder auch nur Blumen oder nur Wein für beide) - auch so zeigt sich, dass die AfD in der Vergangenheit lebt.
Der Saal war um 19.00 Uhr mit etwa 400 Personen voll besetzt, von denen mindestens 95% Sympathisanten waren, wie sich im Laufe des Abend durch häufiges Klatschen herausstellte. Eröffnet wurde der Abend vom AfD-Bundestagsabgeordneten Jörn König aus Hannover, der gleich zu Beginn unangenehm auffiel, als er die Pünktlichkeit der Anwesenden als positives Erbe der Okkupation des Königreichs Hannover durch Preußen lobte.
Ihm folgte Dana Guth, Mitglied des niedersächsischen Landtags und Landesvorsitzende der AfD, die um eine Schweigeminute für die beiden Mordopfer von Halle (wo ein Antisemit versucht hatte in einer Synagoge ein Massaker anzurichten und aus Frust über sein Versagen auf der Flucht 2 Menschen erschoss) bat, die von der deutschen Presse totgeschwiegen würden. Dabei hatte das Fernsehmagazin Fakt am Vortag ein Portrait von Kevin S. und Jana L. gebracht und Jana L. war sogar zusammen mit Andrea Berg auf der Titelseite der BILD.
Dritter Redner das Abends war der AfD-Bundestagsabgeordnete Gottfried Curio, der in seinem Vortrag den drohenden Volkstod des deutschen Volkes heraufbeschwor und durch viele - vermutlich aus dem Zusammenhang gerissene - Zahlen zu belegen versuchte, wobei er auch so bizarre Komposita wie "entheimaten" verwendete. Wiederholt forderte er eine "aktivierende Familienpolitik", also dass der Staat für mehr Nachwuchs von deutschen Frauen sorgen solle, was unausgesprochen natürlich die Forderung nach zurück an den Herd enthielt. (Übrigens lässt sich die Fruchtbarkeit von (afrikanischen und islamischen) Frauen sehr einfach und ohne medizinische Mittel reduzieren, nämlich durch Bildung, was durch die von Curio beklagte geringe Fruchtbarkeit deutscher Frauen eindrucksvoll belegt wird. Aber offenbar ist die Förderung von Bildung nicht das Ziel der AfD. Die Nazis waren damals auch der Ansicht, dass polnische Kinder nur bis 100 zu zählen bräuchten.)
Auf Curio folgte Alice Weidel, die einen Abriss der "Leistungen" der AfD im Bundestag lieferte, darunter über 1500 kleine Anfragen. Warum die aber nur zu etwa 30 Gesetzesinitiativen führten erklärte Frau Weidel nicht, was die Vermutung nahe legt, dass die meisten Anfragen offenbar nur Schikane der Verwaltung sein sollten. (Fun Fact am Rande: laut Jörn König begann die politische Karriere von Alice Weidel - von Wikipedia nicht bestätigt - angeblich im November 2013 in Hannover, wo sie als Beisitzerin in den Landes- oder Bundesvorstand gewählt wurde.)
Letzter Redner des Abend war dann der OB-Kandidat Joachim Wundrak, der überraschenderweise erst einmal ausführlich über das Klima redete und unter anderem behauptete, dass die Gletscher wieder wachsen und die Eisbären-Population zunehmen würde, dann auch den Dieselmotor lobte und Greta Thunberg als Strohpuppe des "Club of Rome" bezeichnete. Was seine Pläne als Oberbürgermeister von Hannover sein würden lies er weitgehend im Dunkeln, beschwerte sich über den Zustand des Ihmezentrums (was wohl allgemeiner Konsens in der Stadt ist) sowie über den durch Container "verschandelten" Waterloo-Platz. Und er forderte die sofortige Sanierung von Schultoiletten - dabei läuft bereits ein städtisches Sanierungsprogramm für alle Schulen mit einem Budget von über 600.000.000 Euro.
Zum Schluß gab es Blumen für Alice Weidel und Weinflaschen für Gottfried Curio (und nicht umgekehrt, oder auch nur Blumen oder nur Wein für beide) - auch so zeigt sich, dass die AfD in der Vergangenheit lebt.
18.10.19
One Nation under a Groove
Die 29. Jahrestagung der Gesellschaft für Popularmusikforschung in Mainz vom 1. bis 3. November an der JGU befasst sich mit „Nation“ als popmusikalischer Kategorie.
Der Auftritt von Musikern mit der Deutschlandfahne, das Video einer französischen Band bei der symbolischen Beerdigung der Trikolore, ein Musikpreis mit den Kategorien "national" und "international", Diskussionen über Radioquoten für sogenannte heimische Musik – die Beispiele, in denen Popmusik mit Symbolen und Assoziationen des "Nationalen" verknüpft wird, ließen sich beinahe endlos fortsetzen. Eine Herausforderung für die Popularmusikforschung ist dabei die oft beobachtete Gleichsetzung von Volk und Nation, unabhängig davon, wie "Nation" genau definiert und verstanden wird. Als radikaler Nationalismus zeigt sich das Phänomen beispielsweise im Rechtsrock oder im Turbofolk. Gleichzeitig sind aber auch Internationalität und Globalismus zentrale Parameter für die Popularmusik, was sich unter anderem an dem Genre "World Music" zeigt, aber auch an den transnationalen Verflechtungen wirtschaftlicher und medialer Popmärkte.
-> Pressemitteilung lesen | -> Tagungsprogramm | -> Gesellschaft für Popularmusikforschung
Der Auftritt von Musikern mit der Deutschlandfahne, das Video einer französischen Band bei der symbolischen Beerdigung der Trikolore, ein Musikpreis mit den Kategorien "national" und "international", Diskussionen über Radioquoten für sogenannte heimische Musik – die Beispiele, in denen Popmusik mit Symbolen und Assoziationen des "Nationalen" verknüpft wird, ließen sich beinahe endlos fortsetzen. Eine Herausforderung für die Popularmusikforschung ist dabei die oft beobachtete Gleichsetzung von Volk und Nation, unabhängig davon, wie "Nation" genau definiert und verstanden wird. Als radikaler Nationalismus zeigt sich das Phänomen beispielsweise im Rechtsrock oder im Turbofolk. Gleichzeitig sind aber auch Internationalität und Globalismus zentrale Parameter für die Popularmusik, was sich unter anderem an dem Genre "World Music" zeigt, aber auch an den transnationalen Verflechtungen wirtschaftlicher und medialer Popmärkte.
-> Pressemitteilung lesen | -> Tagungsprogramm | -> Gesellschaft für Popularmusikforschung
17.10.19
14.10.19
Der Moderne Man - zeitweilige Reunion
Anläßlich der Wiederveröffentlichung der "80 Tage auf See"-LP (mit Bonus-Tracks von der "Umsturz im Kinderzimmer"-EP) spielt Der Moderne Man in der Besetzung der Verstimmt-Mini-LP (also ohne Tonio Scorpo, der damals nur Gast war) jetzt doch auch in Hannover.
10.10.19
Oberbürgermeisterwahl 2019: Köpfe und der Rest
Angeblich empfehlen Walkampfberater auf Plakaten möglichst keine konkreten Aussagen zu machen, um keine Wähler zu verschrecken. Dass solches die Wahlbeteiligung nicht gerade fördert - denn warum sollte man jemand wählen, der für nichts steht/der verschweigt, was seine konkreten politischen Absichten sind (ja, ich weiß, dass niemand in die Zukunft schauen kann, welchen konkreten politischen Entscheidungen auf eine(n) zukommen werden, aber wozu gibt es Parteiprogramme, die Richtlinien vorgeben, anhand derer sich Entscheidungen antizipieren lassen) - wird da offenbar im Kauf genommen.
Herr Scholz, der von der CDU aufgestellt parteilose Kandidat, muss sich erst mal bekannt machen. 5 Kinder und 4 Enkel sind aber eher wohl Beleg für die Management-Fähigkeiten seiner Ehefrau, denn ein Managerjob bei VWN dürfte nicht viel Familienleben zugelassen haben. Und Neustart klingt ein bisschen wie jetzt wird alles anders. Aber ob es dadurch besser wird?
Herr Hansmann dagegen will Hannover einfach nur besser machen, was nicht nach Veränderung klingt, sondern eher wie Konrad Adenauer vor 60 Jahren mit "Keine Experimente". Und Hannover "bezahlbarer" machen kann natürlich auch heißen bezahlbarer für Unternehmen durch Gewerbesteuersenkung. Sicher nur eine Unterstellung, aber selbst schuld, wenn (Hans)man(n) sich um klare Aussagen drückt.
Auch der AfD-Kandidat verweigert eine klare Aussage, wofür er steht und was seine Qualifikation als möglicher Oberbürgermeister sein könnte.
Dass die Partei keine inhaltliche Aussagen macht ist ja ihr Markenkern. Aber wieso verspricht sie dann Eiscreme für alle?
Ganz ehrlich, dieser tiefenentspannte Kandidaten der Piraten wirkt extrem sympathisch.
Update: Herr Wolf machts jetzt auch im Großformat.
Der Kandidat der Grünen wirkt leider etwas verbissen.
Plakate von Frau Kaczmarek habe ich bisher noch nicht gesehen, dafür an einer Parkbank am Stephansplatz diese Ankündigung zum Gespräch mit den Bürger*innen.
Update: 2 Wochen vor der Wahl hat Frau Kaczmarek doch noch ein Plakat kleben lassen.
Herr Scholz, der von der CDU aufgestellt parteilose Kandidat, muss sich erst mal bekannt machen. 5 Kinder und 4 Enkel sind aber eher wohl Beleg für die Management-Fähigkeiten seiner Ehefrau, denn ein Managerjob bei VWN dürfte nicht viel Familienleben zugelassen haben. Und Neustart klingt ein bisschen wie jetzt wird alles anders. Aber ob es dadurch besser wird?
Herr Hansmann dagegen will Hannover einfach nur besser machen, was nicht nach Veränderung klingt, sondern eher wie Konrad Adenauer vor 60 Jahren mit "Keine Experimente". Und Hannover "bezahlbarer" machen kann natürlich auch heißen bezahlbarer für Unternehmen durch Gewerbesteuersenkung. Sicher nur eine Unterstellung, aber selbst schuld, wenn (Hans)man(n) sich um klare Aussagen drückt.
Auch der AfD-Kandidat verweigert eine klare Aussage, wofür er steht und was seine Qualifikation als möglicher Oberbürgermeister sein könnte.
Dass die Partei keine inhaltliche Aussagen macht ist ja ihr Markenkern. Aber wieso verspricht sie dann Eiscreme für alle?
Ganz ehrlich, dieser tiefenentspannte Kandidaten der Piraten wirkt extrem sympathisch.
Update: Herr Wolf machts jetzt auch im Großformat.
Der Kandidat der Grünen wirkt leider etwas verbissen.
Plakate von Frau Kaczmarek habe ich bisher noch nicht gesehen, dafür an einer Parkbank am Stephansplatz diese Ankündigung zum Gespräch mit den Bürger*innen.
Update: 2 Wochen vor der Wahl hat Frau Kaczmarek doch noch ein Plakat kleben lassen.
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