...für die guten Vorsätze...
...zufällige Gedanken zu verschiedenen Themen, die nicht nur mit Hannover, Musik, Punk, Politik zu tun haben ...
29.12.16
25.12.16
Guten Morgen
Das erste Songbuch von Ton Steine Scherben von 1972, ergänzt um Text "Erben und Nachlaß" von Wolfgang Seidel von 2003, den es in einer kürzeren und einer längeren Version gab, die ich versucht habe zusammenzufügen (download)
24.12.16
23.12.16
Was soll der Hype um die Beatles?
In der Serie "Hass auf Kunst" wirft Julian Dörr den Beatles 36 Jahre nach ihrem Ende vor, wenig makellose Alben und viele nervtötende Songs produziert zu haben. Dazu einige Anmerkungen:
Was nur ein weiterer Beleg dafür ist, dass Julian Dörr einfach nur einen zeilenschindenden Rant produzieren wollte ohne sich ernsthaft in das Thema "wichtigste/beste/einflussreichste Band der Welt" zu vertiefen, denn er liefert keine Kriterien dafür, woran er das messen will, geschweige denn dass er eine Band oder einen Musiker nennt, die/der wichtiger/besser/einflussreicher sein sollen - bei einem Werk von 12 LPs in 8 Jahren, nicht mitgezählt "Magical Mystery Tour" und "Yellow Submarine" und die Singles-Titel, die auf keiner regulären LP zu finden sind. Doch ohne Maßstab ist das alles nur Wortgeklingel eines angeblichen "Musikjournalisten" unter Schülerzeitungsniveau.
Bach, Mozart, Beatles. Wenn es um die wichtigsten und einflussreichsten Künstler der Musikgeschichte geht, dann ist immer auch die Rede von vier Arbeiterjungs aus Liverpool: John, Paul, Ringo und George. Der Formatradio-Konsens: Die Beatles haben den modernen Pop erfunden und damit die Welt, so wie wir sie kennen. Mindestens. Alles Quatsch! Wenn überhaupt, kam der Pop aus einem Studio in Memphis gekrochen. Aber zurück zu der Band, die ganz sicher nicht die beste Band der Welt ist.Okay, Julian Dörr wirft schon am Anfang alles durcheinander und vergleicht Äpfel mit Birnen mit Bauklötzen mit Glühbirnen. Erstens ist "wichtiger Künstler" eine sehr schwammige Kategorie, während einflussreich eher messbar ist, aber eigentlich nichts über musikalische Qualität sagt. Ob Elvis oder die Beatles die Erfinder des Pop sind hängt jedenfalls von der Definition des Begriffs Pop ab. Gehen wir mal davon aus, dass Pop von populär kommt, dann war Elvis nicht oder nur sehr begrenzt populär, weil die Erwachsenen mochten ihn überhaupt nicht. Den Crossover in die Erwachsenenwelt und andere Kulturen haben eher die Beatles geschafft als Elvis. Der hat das später nachgeholt, aber da waren die Beatles ja schon größer als Jesus Christus, ob sie das nun wollten oder nicht. Schließlich die "beste Band der Welt": auch hier sind die Kriterien absolut schwammig. Bono Vox sagt(e) ja, R.E.M. seien die beste Band der Welt (gewesen), aber U2 die Größte. Dabei heißt es doch "De gustibus non est disputandum", weil es eben keinen objektiven Maßstab gibt.
Wer braucht schon die Beatles, wenn er die Kinks oder die Beach Boys hat? Britischer als "The Village Green Preservation Society" und schöner als "Pet Sounds" wurde Pop nicht mehr.Das ist natürlich mehr als unfair, aus dem Gesamtwerk der Beatles einen Durchschnitt zu bilden und den dann einem einzelnen Album der Kinks, bzw. der Beach Boys gegenüber zu stellen. Als ob diese Kapellen keine Gurken in ihrem Repertoire hätten. Und was soll der Vorwurf, die Beatles wären zu wenig britisch im Vergleich zu den Kinks. Wollten Lennon und McCartney überhaupt "britisch" klingen? George Harrison wollte es sicher nicht, sonst wäre er nicht zu Ravi Shankar in die Lehre gegangen. Apropos "britishness", schon mal was von XTC gehört? Übrigens wenn Pop von populär kommt, dann war "Pet Sounds" das Gegenteil davon, nämlich ein kommerzieller Flop.
Und wer jetzt davon schwärmt, wie revolutionär und innovativ die Beatles waren, der höre sich bitte die Kunstfälschung "Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band" an: Sitargedudel und Selbstüberschätzung.Ja, "Sgt. Pepper" ist ein Werk, bei dem ich mich nicht entscheiden kann, ob ich es mag oder nicht. Was aber nichts daran ändert, dass es in produktionstechnischer Hinsicht revolutionär und innovativ war. Musikalisch trifft das zudem auf das Vorgängeralbum "Revolver" zu, das ja erst Brian Wilson zu "Pet Sounds" anspornte. Und was das "Sitargedudel" betrifft, gibt es eine Kapelle, die das besser gemacht hat? Oder mag Julian Dörr das Instrument einfach nicht? Übrigens kommt die Sitar ja nur auf einem Stück auf der LP vor, ist also nicht stilprägend für "Sgt. Pepper".
Womit wir beim größten Problem der größten Band aller Zeiten wären: Die FabFour haben es in ihrem angeblich so wichtigen Mittel- bis Spätwerk nicht geschafft, auch nur ein einziges makelloses Album zu veröffentlichen. Stattdessen produzierten sie einige der nervtötendsten Songs der Musikgeschichte.Schlimmer als "Schnappi das kleine Krokodil", "Dance little bird" und "Hotel California"? Oder um bei den bereits eingeführten Beach Boys zu bleiben: "Barbara Ann" kann auch ganz schön nerven. Und wieso unterschlägt Julian Dörr das Frühwerk und seinen Höhepunkt "A Hard Days Night"?
Beweise? Bitteschön. Das legendäre Weiße Album? In einer gerechten Welt müsste sich Paul McCartney für "Ob-La-Di, Ob-La-Da" wegen Folters verantworten. Oder für "Wild Honey Pie". Oder für "HelterSkelter" - die Grundlage für Charles Mansons wirre Rassenkriegsfantasien.So so, Paul McCartney ist also an Charles Manson schuld. Auf "Wild honey pie" singt übrigens Yoko Ono mit, ist also ein John Lennon-Song.
Aber das kann man Paul jetzt wirklich nicht vorwerfen. All die debilen Kinderreime, die musikalischen Vorschulexperimente und das pfauenstolze Rumgeeiere schon. Paul McCartney, Songwriter aus der Hölle.Aha, so läuft der Hase, Julian Dörr hält John Lennon für den besseren Songschreiber, dabei hat der doch die Schlussschnulze "Good Night" vom Weißen Album verbrochen. Und das "musikalische Vorschulexperiment" "Revolution No. 9" stammt eben nicht von Paul McCartney. Ebenso nicht der Kifferschrott "What's The New Mary Jane". Und "Electronic Dreams" ist eine ganze LP mit Synthesizertestgedüdel von George Harrison, auf dem er "pfauenstolz" demonstriert, was er sich als reicher Musiker so alles erlauben kann, verziert zudem mit krakeligen Kindermalereien.
Nicht alles war schlecht an den Beatles, es gab sie, die Sympathieträger, die Männer im Schatten. George Harrison, der zweifellos beste Songschreiber der Band.Das ist eine sehr steile These. Nichts gegen "Here Comes the Sun", aber dass "You Know What to Do" besser sein soll als die gesamte "A Hard Days Night"-LP möchte ich doch bezweifeln.
Und Ringo Starr. Langnasen-Ringo, Spätstarter-Ringo, Kinderlied-Ringo ("Yellow Submarine", "Octopus Garden" - noch Fragen?). Schlagzeuger-Ringo, über den ein britischer Komiker einmal witzelte, er sei nicht einmal der beste Schlagzeuger der Beatles. Ringo, dem man wünscht, er möge so lange weitertrommeln, bis er endlich der letzte lebende Beatle sei. Die Pointe hätte er sich verdient.Dummerweise ist Ringo Starr doch der bessere Schlagzeuger als Paul McCartney, wie sich an "The ballad of John and Yoko" leicht nachhören lässt. Leider wird sein fantasiereiches Schlagzeugspiel wie z.B. auf der "Revolver"-LP gerne überhört, weil er sich nicht wie Ginger Baker in den Vordergrund gedrängt hat. Wobei ich behaupten möchte, dass die Schlagzeuger der 1960er Jahre wie auch z.B. Mitch Mitchell von der Jimi Hendrix Experience innovativer waren als alles was danach kam, weil ihre Vorbilder noch aus der Jazzwelt kamen.
Ach ja, von wegen Pointe: Das mit Abstand beste, weil makelloseste Beatles-Album ist übrigens "All Things Must Pass". Und das ist ein Solo-Album von George Harrison.Makellos? Die dritte LP der Box ist mit ihrem Session-Gedudel überflüssig statt makellos.Die anderen beiden LPs sind trotz angesammelter Songs aus mehreren Jahren nur von eher durchwachsenen Songqualität, zudem ist "Isn't It A Pity" überflüssigerweise gleich doppelt vertreten. Makellos ist dagegen die "A Hard Days Night"-LP, zudem die einzige nur mit Lennon/McCartney-Songs. Aber die klingt nicht nach 70er Jahre-Soft Rock, wie er offenbar von Julian Dörr bevorzugt wird. Ich würde auf jeden Fall mit "Band On The Run" von Paul McCartney and Wings dagegen halten, wenn schon Beatles- und Solo-LPs in einen Topf geworfen werden. Und noch mehr als beim "Weißen Album" gilt für "All Things Must Pass", dass eine einzelne LP mit den stärksten Titeln besser gewesen wäre, obwohl sie dann immer noch nicht die musikalische Bandbreite des "Weißen Albums" aufweisen würde.
Was nur ein weiterer Beleg dafür ist, dass Julian Dörr einfach nur einen zeilenschindenden Rant produzieren wollte ohne sich ernsthaft in das Thema "wichtigste/beste/einflussreichste Band der Welt" zu vertiefen, denn er liefert keine Kriterien dafür, woran er das messen will, geschweige denn dass er eine Band oder einen Musiker nennt, die/der wichtiger/besser/einflussreicher sein sollen - bei einem Werk von 12 LPs in 8 Jahren, nicht mitgezählt "Magical Mystery Tour" und "Yellow Submarine" und die Singles-Titel, die auf keiner regulären LP zu finden sind. Doch ohne Maßstab ist das alles nur Wortgeklingel eines angeblichen "Musikjournalisten" unter Schülerzeitungsniveau.
21.12.16
John Lennon & Yoko Ono Two Virgins mystery solved
Second track on side one is entitled "Together" because of the usage of the 78 rpm disc "Together" by Paul Whiteman and his Concert Orchestra with Jack Fulton on vocals and Bix Beiderbecke on coronet from 1928 and it starts at 9:09. Here's the original, written by Buddy G. De Sylva, Lew Brown and Ray Henderson:
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Second track on side two is entitled "Hushabye Hushabye" and it starts at 3:55. After some research I identified the 78 rpm disc as "I'd Love To Fall Asleep And Wake Up In My Mammy's Arms", written by Sam M. Lewis & Joe Young (words) and Fred E. Ahlert (music) in 1920 and performed by Fred Douglas in 1921. The excerpt you hear on Two Virgins starts at 1:48:
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20.12.16
Musikvermittlung in Museen
Warum gibt es Museen für Komponistinnen und Komponisten? Wie können Inhalte und Methoden der Musikvermittlung in „Komponistenhäusern“ und allgemein in Museen sinnvoll eingesetzt werden bzw. wie kommen Vermittlungskonzepte in der Praxis zur Anwendung? Wie kann Musikvermittlung im Kontext von Ausstellungen gelingen? Und schließlich: Wozu Musik, Musiker und Musikgeschichte ausstellen?
Genau, warum sollte ich mir die Bühnenklamotten von David Bowie oder das ehemalige Studio von Can ansehen, wenn sie mir doch kaum etwas über die Musik selbst sagen? Natürlich können die Rahmenbedingungen für das Verständnis der Musik beitragen, aber ohne Musik sind sie auch nur leere Hüllen. Musik und Museum, geht das überhaupt zusammen? Sind das nicht absolute Gegensätze, Zeit und Bewegung gegen Raum und Statik? Vielleicht hilft dieses Buch weiter... -> zur Pressemitteilung
19.12.16
18.12.16
Fliehende Stürme und Der Rest
Fliehende Stürme und Der Rest am 17.12. im LUX.
Der Rest scheint schon länger zu bestehen in unterschiedlichen Besetzungen, was zumindest das Merchandise-Angebot nahe legte. Musikalisch würde ich das Trio als eine Dark Wave-Version der Cosmic Psychos bezeichnen mit Motörhead-Groove.
Fun fact: der Gitarrist spielte eine Telecaster nur mit Hals-Pickup.
Der Rest scheint schon länger zu bestehen in unterschiedlichen Besetzungen, was zumindest das Merchandise-Angebot nahe legte. Musikalisch würde ich das Trio als eine Dark Wave-Version der Cosmic Psychos bezeichnen mit Motörhead-Groove.
Fun fact: der Gitarrist spielte eine Telecaster nur mit Hals-Pickup.
Fliehende Stürme fand ich etwas enttäuschend. Vielleicht lag es am Sänger und Gitarristen, der die ganze Zeit wie schlechte Laune aussah, vielleicht auch an der Gleichförmigkeit des Songmaterials, was demjenigen, der die Songs kennt wohl egal ist, aber für den eher Uneingeweihten ab der Hälfte des Sets anfängt zu nerven.
Fun fact: der Bassist hatte Tretminen (okay, Dark Wave ohne Chorus-Bass geht nicht), der Gitarrist aber keine.
Fun fact: der Bassist hatte Tretminen (okay, Dark Wave ohne Chorus-Bass geht nicht), der Gitarrist aber keine.
15.12.16
KI / Musik / Demenz
Wie künstliche Intelligenz die Welt der Musik erobert: Musik ist ein fast universeller Ausdruck von Emotionen und Gedanken - verankert in nahezu jeder Kultur. Ausgerechnet die Komposition dieses komplexen Kulturguts soll nun von künstlicher Intelligenz nachgeahmt werden, und zwar in einer Qualität, die sich vor der menschlichen kaum zu verstecken braucht.
Fortbildung "Singen und Musizieren mit dementiell erkrankten Menschen": Zweitägige Fortbildung für haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter in der Pflege und Angehörige
Fortbildung "Singen und Musizieren mit dementiell erkrankten Menschen": Zweitägige Fortbildung für haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter in der Pflege und Angehörige
4.12.16
1.12.16
It was 40 years ago today...
24.11.16
Geschlechterinszenierung in der Popmusik
Ob Madonna, Miley Cyrus oder der deutsche Gangsta-Rap: die Geschlechterbilder in der Musikkultur folgen - trotz aller aufregenden Provokationen - zumeist tradierten Rollenbildern. Teils werden sogar Pornografie, Homophobie und männliche Gewalt idealisiert. Nur wenige Künstler/-innen stellen ein unkonventionelles Geschlechterbild vor. Das zeigt Lea Theurer, Absolventin der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS), in ihrer Bachelor-Arbeit "Geschlechterdarstellungen in der Popmusik und deren Einfluss auf die Geschlechtsidentitätsentwicklung von Kindern und Jugendlichen" auf. (weiter...)
21.11.16
Der alte und der neue Bezirksrat
Vor 5 Jahren hatte ich ja das Projekt Piratenwatch begonnen, um zu sehen, wie die Piratenpartei kommunalpolitisch so auf unterster demokratischer Ebene agiert, weil ihre Themen eigentlich andere waren/sind. Das hatte sich dann bald erledigt, da die Vertreterin der Piraten ein(e) Rohrkrepierer(in) war und bald gar nicht mehr zu den Sitzungen kam, sich allerdings Zeit lies, ihr Mandat niederzulegen. Einen Nachrücker gab es nicht. Jetzt also ein neuer Anlauf des Piratenwatch nach der Kommunalwahl 2016, verbunden mit einer AfD-Beobachtung, weil neben einem neuen Piraten jetzt auch zwei AfD-Jungspunde im Bezirksrat Südstadt-Bult sitzen.
Am 16. November waren nun 2 Bezirksratssitzungen, die letzte des alten und die erste den neuen Gremiums. Neben ein paar Entscheidungen, die noch übrig geblieben waren, wie restliche Gelder an Vereine zu verteilen, wurde beschlossen, den Platz vor dem Bismarck-Bahnhof nach Dietrich Kittner zu benennen - mit 2 Nein-Stimmen und einer Enthaltung der CDU. Danach wurden die ausscheidenden Bezirksratsmitglieder mit Sektflaschen verabschiedet, wo der Bezirksbürgermeister sich des mansplaning schuldig machte, indem er einer Genossin erklärt, wie man eine Sektflasche "richtig" öffnet.
Nach einer kurzen Unterbrechung erfolgte dann die erste Sitzung des neuen Bezirksrats mit dem üblichen Prozedere: Vereidigung der Mitglieder und Wahl von Bezirksbürgermeister*in und Stellvertreter*in, Beschluss über Durchführung einer Einwohner*innenfragestunde und die Besetzung des Intergrationsbeirats. Vorher gab es aber eine Neuordnung der Sitzordnung, FDP und Linke wechselten ihre Sitzplätze von der linken auf die rechte Seite des Raumes neben SPD und Grüne, dafür nahm der AfD-Vertreter - der zweite AfD-Mann fehlte, ebenso die einzige CDU-Frau - deren Platz ein, während der Piraten-Vertreter sich auf die andere Seite der CDU-Fraktion setzte.
Interessanterweise gab es als Vorschläge für die beiden Posten von Bezirksbürgermeister*in und Stellvertreter*in nur die beiden bisherigen Amtsinhaber, Lothar Pollähne und Eckehard Meese, es gab keine Gegenkandidaten und auch keinen Antrag der CDU auf geheime Wahl. Die Wahlen erfolgten daher durch Handaufheben, nur der AFD-Mann enthielt sich, während der Pirat mit Ja stimmte, obwohl m.E. ihm als Neuling eine Enthaltung besser gestanden hätte. Traurig war dagegen das Auftreten des ältesten Bezirksrats-Mitglieds Dieter Küssner von der CDU bei der Wahl des Bezirksbürgermeisters und Verlesen eines Nachrufs auf das ehemalige Bezirksrats-Mitglied Karl-Heinz Narten. Manche Menschen merken nicht, wann es Zeit ist zu gehen und einen guten Eindruck zu hinterlassen statt am Mandat kleben zu bleiben, bis sie mit den Füßen voran rausgetragen werden. Aber vielleicht reden ihm seine Fraktionskollegen ja noch gut zu, so hatte es jedenfalls den Anschein, als ich den Raum verlies.
Sitzungsunterlagen | Protokoll
Am 16. November waren nun 2 Bezirksratssitzungen, die letzte des alten und die erste den neuen Gremiums. Neben ein paar Entscheidungen, die noch übrig geblieben waren, wie restliche Gelder an Vereine zu verteilen, wurde beschlossen, den Platz vor dem Bismarck-Bahnhof nach Dietrich Kittner zu benennen - mit 2 Nein-Stimmen und einer Enthaltung der CDU. Danach wurden die ausscheidenden Bezirksratsmitglieder mit Sektflaschen verabschiedet, wo der Bezirksbürgermeister sich des mansplaning schuldig machte, indem er einer Genossin erklärt, wie man eine Sektflasche "richtig" öffnet.
19 Mitglieder des Bezirksrats: links der einzige anwesende Mann der AfD, danach 4 Vertreter der CDU - die Dame fehlte -, daneben der Herr der FDP, in der hinteren Reihe links der Pirat und rechts der Mann der Linken, dazwischen und davor die 7 Genoss*innen der SPD, e sowie schließlich rechts außen 4 Bündnis 90-Grüne
Nach einer kurzen Unterbrechung erfolgte dann die erste Sitzung des neuen Bezirksrats mit dem üblichen Prozedere: Vereidigung der Mitglieder und Wahl von Bezirksbürgermeister*in und Stellvertreter*in, Beschluss über Durchführung einer Einwohner*innenfragestunde und die Besetzung des Intergrationsbeirats. Vorher gab es aber eine Neuordnung der Sitzordnung, FDP und Linke wechselten ihre Sitzplätze von der linken auf die rechte Seite des Raumes neben SPD und Grüne, dafür nahm der AfD-Vertreter - der zweite AfD-Mann fehlte, ebenso die einzige CDU-Frau - deren Platz ein, während der Piraten-Vertreter sich auf die andere Seite der CDU-Fraktion setzte.
Interessanterweise gab es als Vorschläge für die beiden Posten von Bezirksbürgermeister*in und Stellvertreter*in nur die beiden bisherigen Amtsinhaber, Lothar Pollähne und Eckehard Meese, es gab keine Gegenkandidaten und auch keinen Antrag der CDU auf geheime Wahl. Die Wahlen erfolgten daher durch Handaufheben, nur der AFD-Mann enthielt sich, während der Pirat mit Ja stimmte, obwohl m.E. ihm als Neuling eine Enthaltung besser gestanden hätte. Traurig war dagegen das Auftreten des ältesten Bezirksrats-Mitglieds Dieter Küssner von der CDU bei der Wahl des Bezirksbürgermeisters und Verlesen eines Nachrufs auf das ehemalige Bezirksrats-Mitglied Karl-Heinz Narten. Manche Menschen merken nicht, wann es Zeit ist zu gehen und einen guten Eindruck zu hinterlassen statt am Mandat kleben zu bleiben, bis sie mit den Füßen voran rausgetragen werden. Aber vielleicht reden ihm seine Fraktionskollegen ja noch gut zu, so hatte es jedenfalls den Anschein, als ich den Raum verlies.
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