touchy mob am 29.6.2011 bei den theaterformen hannover
was für frau morgenstern gilt passt auch auf touchy mob: zwar stand da eine akustische gitarre auf der bühne, doch die grenze zur elektronik war nicht existent. einiges war kauzig akustisch, wirkte brüchig bis autistisch wie man es von einem an liebesschmerz leidenden jugendlichen, der es aufgegeben hat, sich um seine körperliche hygiene zu kümmern (der bart! die schluffigen klamotten), erwarten würde. die elektronik-stücke dagegen waren kauzig verschroben und gestolpert. die meiste zeit aber wurden beide elemente collagenartig ineinander verschränkt, entweder mit abrupten wechseln von gitarre zu beats oder aber beides zusammen, was dann gelegentlich so wirkte, als ob 2 verschiedene tempi gegeneinander kämpften. interessant (jetzt weder im sinne von verstehe ich nicht, muß aber offenbar ganz weit vorne sein, noch im sinne von alles schon mal dagewesen und unendlich langweilig, sondern in der ursprüngliche bedeutung des wortes: interesse weckend), aber leider unter dem schlechten wetter (kaum zuhörer) leidend...
...zufällige Gedanken zu verschiedenen Themen, die nicht nur mit Hannover, Musik, Punk, Politik zu tun haben ...
30.6.11
29.6.11
barbara morgenstern
barbara morgenstern am 28.6.2011 bei den theaterformen hannover
auch wenn frau morgenstern konzeptionell an einem elektronik-tag auftrat würde ich sie nicht unbedingt als einem solchen act verschubladen. sicher, da gab es ein laptop, loops und antike rhythmusmaschinen, doch der gesang und das sehr lebendige keyboardspiel legen doch das genre des singer/songwriters (liedermacher zu sagen gäbe jetzt völlig falsche assoziationen) sehr viel näher. textlich erinnerte sie mich hin und wieder an herrn distelmeier und musikalisch war es deutlich interessanter als frau rösinger. mein persönlicher höhepunkt war die coverversion von "blackbird" von den beatles, die sich sehr große freiheiten nahm. und ihr ständig fröhliches gesicht war echt ansteckend :-)
auch wenn frau morgenstern konzeptionell an einem elektronik-tag auftrat würde ich sie nicht unbedingt als einem solchen act verschubladen. sicher, da gab es ein laptop, loops und antike rhythmusmaschinen, doch der gesang und das sehr lebendige keyboardspiel legen doch das genre des singer/songwriters (liedermacher zu sagen gäbe jetzt völlig falsche assoziationen) sehr viel näher. textlich erinnerte sie mich hin und wieder an herrn distelmeier und musikalisch war es deutlich interessanter als frau rösinger. mein persönlicher höhepunkt war die coverversion von "blackbird" von den beatles, die sich sehr große freiheiten nahm. und ihr ständig fröhliches gesicht war echt ansteckend :-)
28.6.11
dead brothers
dead brothers am 27.6.2011 bei den theaterformen hannover
do you like charlie chaplin? do you like the music of 16 horsepower and the movie "o brother, where art thou"? so come on and meet the dead brothers, the one and only death blues funeral string trash orchestra! fabulous! (hatte ich gewußt, daß ihre platten bei voodoo rhythm records rauskommen, der heimat von king automatic und dem lightning/reverend beat-man, wär mir alles von vornherein klar gewesen.)
do you like charlie chaplin? do you like the music of 16 horsepower and the movie "o brother, where art thou"? so come on and meet the dead brothers, the one and only death blues funeral string trash orchestra! fabulous! (hatte ich gewußt, daß ihre platten bei voodoo rhythm records rauskommen, der heimat von king automatic und dem lightning/reverend beat-man, wär mir alles von vornherein klar gewesen.)
27.6.11
Vielleicht fehlt Ihnen das Feingefühl für unseren Wortwitz
Am 25. Juni meldete die "Hannoversche Allgemeine Zeitung" (2 Wochen nach "Zeit online"), dass die Studentenzeitung der Musikhochschule Hannover den Gitarrist einer bekannten Naziband zu Wort gekommen lassen hat. Das wäre m.E. - entgegen der Meinung von Presse und Wissenschaftsministerium - kein Problem, wenn dieser Text inhaltlich eine klare Position beziehen würde und die Aussagen des Interviewpartners entsprechend einordnen würde. Das allerdings schafft er nicht.
Die Zeitschrift "Saitensprung" ist ein Produkt des Studiengangs "Medien und Musik" der Hochschule für Musik, Theater und Medien in Hannover und befasst sich in der aktuellen Ausgabe mit Musik und Politik. Sollte der Inhalt dieser Zeitschrift beispielhaft für das Niveau dieses Studiengangs sein, so sehe ich eher schwarz für seine Absolventen. So enthält die Ausgabe auch einen Artikel über die Punkband "Abfluss" aus Hämelerwald. Darin ist die Rede von einem feuchten Übungsraum in einem Einfamilienhaus mit abgewetzten Sofas und Bierkisten, von fehlenden Nietengürteln und Irokesen-Frisuren, von Musik "mal schnell und mit viel Druck wie ein Maschinengewehr, mal schwer und schleppend wie eine Dampfwalze" von "rauen, grölenden Gesang", von Chaostagen und so weiter. Es die Art von Journalismus, wie man sie in nicht überregional relevanten Tageszeitungen findet und mit dem man keine Anstellung bei einer Musikzeitschrift finden würde. Es ist nicht die Art von Journalismus, die ich bei Studenten einer Musikhochschule erwarten würde, also tiefergehende Fragen nach der Motivation Musik zu machen, auch wenn das Publikum immer weniger wird, nach der Art des verarbeiteten musikalischen Materials, nach der Verbindung von Text und Musik, und natürlich auch - weil es einfach bequem ist, sich zuerst neben dem Aussehen auf die Texte einer Band zu stürzen - danach, inwieweit die Texte dem eigenen Anspruch, politische Musik zu machen, entsprechen (ich empfehle zu dem Thema mal das Interview mit den Kassierern im Plastic Bomb #74 zu lesen).
Weiter finden sich in dem Heft u.a. Artikel über eine Klavierspielende Bundestagsabgeordnete, über Musik bei der Bundeswahr, über die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften, über einen Musikkabarettisten und ein Gedicht von Heinz Rudolf Kunze. Die Organisation Freemuse dagegen, die sich analog zu Amnesty International für verfolgte Musiker weltweit einsetzt, findet keine Erwähnung. Kein Wort darüber, das Musiker in Mexiko und Niger einfach so erschossen werden. Kein Wort darüber, dass in Ruanda Musiker für musikalische Aufrufe zum Völkermord im Gefängnis sitzen. Dabei liefert das Thema "Musik und Politik" doch so viele interessantere Anknüpfungspunkte als ausgerechnet ein Interview mit einem Rechtsrocker.
Das alles potenziert sich leider in dem Interview mit Frank Krämer - im Artikel konsequent als Frank Kraemer zitiert, was offenbar darauf schließen lässt, dass das Interview per E-Mail geführt wurde - von "Stahlgewitter". Wird in der Einleitung gefordert, eine entschiedene Auseinandersetzung mit den Protagonisten der Rechtsrock-Szene zu führen, statt ihnen lediglich Stichwörter zur Selbstdarstellung zu liefern, so wird dieser Anspruch selbst in dem nachfolgenden Interview nicht eingelöst.
Zuerst einmal dazu, was in dem Interview alles fehlt: Kein Wort zur Musik von "Stahlgewitter". Kein Wort zu der Verbindung von Musik und Text. Kein Wort zur Motivation von Krämer, ob ihm Musik oder Text wichtiger sind. Kein Wort zum Publikum von "Stahlgewitter". Kein Wort dazu, wie "Stahlgewitter" in der rechten Musikszene verortet sind, wie viele Veröffentlichungen es von ihnen gibt, ob diese indiziert sind oder ob Strafverfahren gegen die Musiker gibt - laut Wikipedia gibt es 7 CDs der Band aus dem Zeitraum von 1996 bis 2008 und alle sind indiziert, zudem gab es ein inzwischen eingestelltes Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Volksverhetzung, und Krämer ist nicht nur Mitarbeiter des rechten Magazins "Runenblut", sondern betreibt auch mit dem verurteilten Mörder Sebastian Schauseil ("Mordfall von Sondershausen") das Musikprojekt "Halgadom". Es wird an keiner Stelle festgestellt, welche Relevanz die Band "Stahlgewitter" und der "Musiker" Frank Krämer überhaupt haben, dabei handelt es sich hierbei tatsächlich um eine Schlüsselfigur der rechten Musikszene - was das nachfolgende Interview mit "Abfluss" noch absurder erscheinen lässt, da diese eine eher kleine Nummer der Punkszene sind. Sinnvoller wäre es gewesen, hier z.B. "Slime" zu interviewen, gegen die ja augenblicklich auch schon wieder staatsanwaltlich ermittelt wird und die inzwischen ihren indizierten Hit "Bullenschweine" instrumental spielen und das Publikum singen lassen. Ebenso wird - entgegen dem Interview von "Abfluss" - auf die optische Komponente von "Stahlgewitter" nicht eingegangen. Das bewusste Zitieren von nationalsozialistischer Bildsprache bietet doch einen Interpretationsrahmen für die Texte, der an Eindeutigkeit nichts zu wünschen übrig lässt und den von Krämer behaupteten "Wortwitz" der Texte nur noch als zynische Verdrehung der wahren Intentionen erscheinen lässt.
Das Interview mit Krämer hätte, so wie es vorliegt, mit jedem nichtmusikalischen rechten Propagandisten geführt werden können. Schon darauf ergibt sich das komplette Versagen des Autors.
Aber auch auf politischer Ebene ist das Interview eine Katastrophe. Zwar betont der Autor wiederholt, dass er anderer Meinung als Krämer ist, aber damit verleiht er diesem den Status eines ernstzunehmenden Gesprächspartners, der berechtigt wäre an der politischen Willensbildung teilzunehmen. Dabei strotzen die Aussagen Krämers nur so von Lügen und Verdrehungen. So werden im Verfassungsschutzbericht 2009 - der von 2010 ist noch gar nicht erschienen - von den 4.734 linken Straftaten mit extremistischem Hintergrund nur 1.115 als Gewalttaten eingestuft, im Gegensatz zu 891 rechten Straftaten mit extremistischem Hintergrund. Unter diesen sind aber 738 Körperverletzungen der Rechten im Gegensatz zu 502 auf linker Seite. Es hat auch keinen Volksentscheid in der Schweiz über die Todesstrafe für Mörder, Sexualstraftäter und Pädophile gegeben. Tatsächlich wurde die Initiative im August 2010 zurückgenommen. Im Übrigen ist die Todesstrafe in der Schweizer Verfassung ausdrücklich verboten. Warum der Autor diese behaupteten Fakten nicht nachrecherchiert hat ist mir unbegreiflich.
Dass es deutsche Gefängnisse mit 70 bis 80 Prozent nichtdeutschen Insassen geben soll ist so nicht nachvollziehbar, denn laut Statistik beträgt der Anteil ausländischer oder staatenloser Strafgefangener in deutschen Gefängnissen insgesamt 22%, bei Freiheitsstrafen 22,4%, bei Jugendstrafen 20,6% und bei Sicherungsverwahrung 3,2% - bei 8,2% Bevölkerungsanteil. Wenn ich allerdings annehme, dass es sich bei den Strafgefangenen, die vor der Inhaftierung einen Wohnsitz im Ausland hatten, um keine Deutschen handelt, dann reduzieren sich die Prozentwert in obiger Reihenfolge auf 20,5%, 20,7%, 20,3% und 2,8%. Das ist meilenweit von den von Krämer behaupteten Zahlen entfernt. Dabei ist noch nicht mal berücksichtigt, weswegen Ausländer in deutschen Gefängnissen einsitzen, möglicherweise sind in den Zahlen auch Abschiebehäftlinge enthalten, ein Haftgrund, der bei Deutschen gar nicht eintreten kann und somit zu einer weiteren Verzerrung der Prozentzahlen beiträgt.
Andererseits ist bekannt, dass es wegen oft fehlgeschlagener Integration eine erhöhte Kriminalität unter russisch-stämmigen Jugendlichen gibt, die aber alle - Helmut Kohl sei Dank - die deutsche Staatsangehörigkeit haben. Und wo wir gerade bei dem Thema Integration sind, das Idealbild der Integration ist ja für die deutsche Politik und Ausländerbürokratie immer noch die Unterwerfung unter die nicht existierende deutsche Leitkultur, nur ihre Küche dürfen die Fremden noch behalten, weil immer nur Eisbein mit Sauerkraut ist ja auf die Dauer fade. Wenn Krämer zur Definition von "deutsch" immer noch am Abstammungsprinzip festhält und daher dem derzeitigen Vorsitzenden der FDP und Bundeswirtschaftsminister das Deutschsein abspricht, so ist er in guter Gesellschaft mit zahlreichen CDU- und CSU-Politikern, obwohl ja das bereits genannte Problem mit russisch-stämmigen Jugendlichen unzweifelhaft belegt, dass nicht gemeinsame Abstammung, sondern gemeinsame Sprache und Werte die Integration fördern. Und tatsächlich ist es nicht die angeblich fehlende Integrationsbereitschaft der "Fremden", sondern die fehlende Bereitschaft der "Deutschen", sich mit den "Fremden" über die ökonomische Ausbeutung hinaus zu beschäftigen, die die derzeitigen Probleme hauptsächlich verursacht hat. Und natürlich müsste Herr Krämer auch mal seine eigene Abstammung offenlegen, z.B. über einen "Ariernachweis". Das könnte sehr interessant werden, denn der Name Krämer hat seinen Ursprung im Beruf des Krämers, einer Bezeichnung für Kleinhändler und Hausierer, und das waren früher ja zumeist die einzigen Tätigkeiten, die Juden erlaubt waren.
Auch eine Aussage wie "Dank wissenschaftlicher Erkenntnisse der Genetik, der Soziobiologie und der Verhaltensforschung wissen wir, dass z.B. Schwarze, Asiaten und Europäer ja nicht einfach nur verschieden aussehen, sondern ganz andere biologische und charakterliche Eigenarten mitbringen - eben jene, die ihnen das Überleben in ihrem natürlichen Lebensraum sichern. Dies ist eine wertfreie Feststellung und leicht nachzuvollziehen" kann man nicht unkommentiert stehen lassen. Wenn Krämer selbst sagt, dass man das leicht nachvollziehen könne sollte man ihn zumindest auffordern, die konkreten Quellen dafür zu benennen, was ja bei einem Interview per E-Mail kein allzu großes Problem sein dürfte - ich tippe darauf, dass er das entweder nicht kann oder die sich angeblichen Belege dann leicht widerlegen lassen. Im übrigen, wenn man den Gedankengang von Krämer weiterdenkt, könnte man zu dem Schluss kommen, das zum einen die Apartheid in Südafrika ein Verbrechen gegen die Natur war, weil eben England und die Niederlande der natürliche Lebensraum von Engländern und Buren sind und nicht Südafrika, zum anderen die Anerkennung des Existenzrechts Israels eine biologische Notwendigkeit ist, denn schließlich ist Israel der natürliche Lebensraum der Juden und die Vertreibung durch die Römer vor 2000 Jahren natürlich nichts an den genetischen Grundlagen den Judentums ändert. Beides ist natürlich kompletter Blödsinn und aus rechter Sicht nicht akzeptabel, aber damit kann Krämer mit seinen eigenen Waffen erlegt werden. Tut der Autor aber nicht, sondern lässt den Blödsinn unkommentiert stehen.
Es ist an dieser Stelle nicht meine Absicht - und meine Aufgabe schon gar nicht, schließlich ist das nicht mein Artikel und mein Magazin - jede einzelne Behauptung von Krämer zu widerlegen, aber ich denke, die Beispiele zeigen, dass das sehr einfach möglich ist - vielleicht nicht direkt im Interview, aber man hätte ohne weiteres die Aussagen Krämers nachrecherchieren und einen zweiten Termin zur Klärung machen können, und bei einem Interview per E-Mail wäre das ja noch einfacher. Antwortet er dann auf die Kritik nicht, wäre es ein leichtes, das im Text dann auch zu dokumentieren und somit seine Feigheit zu entlarven.
Auch einem Anfänger in Sachen Journalismus muss klar sein, dass ein Interview mit einem rechten Propagandisten eine gefährliche Gradwanderung Gratwanderung ist. Diese Gradwanderung Gratwanderung ist hier klar misslungen und daran ändern auch Beteuerungen, dass man sich "nachdrücklich dagegen" verwahre, "auch nur in die Nähe pro-faschistischer Positionen gerückt zu werden", nichts.
kreidler
kreidler am 26.6.2011 bei den theaterformen hannover
inzwischen habe ich das konzept der konzertreihe kapiert, immer abwechselnd elektronik und nicht-elektronik. daher heute elektronik ganz ohne gesang, aber leider dermaßen öde und melodielos, dass ich anfing über das muster des kopfsteinpflasters auf dem boden vor der bühne zu philosophieren. rechts ein herr mit schurrbart hinter einem apple-laptop, links ein raucher mit weiteren gerätschaften, in der mitte ein schlagzeuger, der die sequenzerfolgen begleitete, ohne je die dynamik eines klaus dinger zu erreichen, und ein gitarrist/bassist, der wie das fünfte rad am wagen wirkte, weil seine beiträge kaum auffielen. insgesamt 4 schwarz gekleidete figuren, die es mit den robotern von kraftwerk hätten aufnehmen können, wenn nicht das andächtig lauschende publikum noch bewegungsloser gewesen wäre. wie gesagt, monoton, melodielos, öde, ein verschwendeter abend. (angeblich soll die kreidler-cd gut zum autofahren sein und vielleicht hätten ein paare nette filmchen oder eine diashow dem ereignis gut getan.)
inzwischen habe ich das konzept der konzertreihe kapiert, immer abwechselnd elektronik und nicht-elektronik. daher heute elektronik ganz ohne gesang, aber leider dermaßen öde und melodielos, dass ich anfing über das muster des kopfsteinpflasters auf dem boden vor der bühne zu philosophieren. rechts ein herr mit schurrbart hinter einem apple-laptop, links ein raucher mit weiteren gerätschaften, in der mitte ein schlagzeuger, der die sequenzerfolgen begleitete, ohne je die dynamik eines klaus dinger zu erreichen, und ein gitarrist/bassist, der wie das fünfte rad am wagen wirkte, weil seine beiträge kaum auffielen. insgesamt 4 schwarz gekleidete figuren, die es mit den robotern von kraftwerk hätten aufnehmen können, wenn nicht das andächtig lauschende publikum noch bewegungsloser gewesen wäre. wie gesagt, monoton, melodielos, öde, ein verschwendeter abend. (angeblich soll die kreidler-cd gut zum autofahren sein und vielleicht hätten ein paare nette filmchen oder eine diashow dem ereignis gut getan.)
26.6.11
die aeronauten
die aeronauten am 25.6.2011 bei den theaterformen hannover
und wieder das totale kontrastprogramm, nicht nur vom publikum, aber es war ja schließlich samstag abend und das bisschen luftfeuchtigkeit hält einem nicht davon ab, der beat- und soulparty der schweizer aeronauten zu lauschen und kräftig mitzuwippen. guz ist ganz klar die zentrale figur auf der bühne, auch wenn er sich inzwischen ein nicht ganz kleines bäuchlein zugelegt hat, doch auch trompete und saxophon bekamen ihre zahlreichen spots und wurden entsprechend abgefeiert, während bass und schlagzeug ein solides rückgrat lieferten und sich der gitarrist dezent zurückhielt. partystimmung und mehrere zugaben, auch wenn man das textlich veraltete "hey ozonloch" (wer singt denn heute noch über george dabbelju bush) besser in der kiste gelassen hätte. so wurde dann doch deutlich, das die texte nicht die emotionale tiefe einer frau rösinger erreichen, sondern sich eher auf kneipenphilosophenniveau bewegen.
und wieder das totale kontrastprogramm, nicht nur vom publikum, aber es war ja schließlich samstag abend und das bisschen luftfeuchtigkeit hält einem nicht davon ab, der beat- und soulparty der schweizer aeronauten zu lauschen und kräftig mitzuwippen. guz ist ganz klar die zentrale figur auf der bühne, auch wenn er sich inzwischen ein nicht ganz kleines bäuchlein zugelegt hat, doch auch trompete und saxophon bekamen ihre zahlreichen spots und wurden entsprechend abgefeiert, während bass und schlagzeug ein solides rückgrat lieferten und sich der gitarrist dezent zurückhielt. partystimmung und mehrere zugaben, auch wenn man das textlich veraltete "hey ozonloch" (wer singt denn heute noch über george dabbelju bush) besser in der kiste gelassen hätte. so wurde dann doch deutlich, das die texte nicht die emotionale tiefe einer frau rösinger erreichen, sondern sich eher auf kneipenphilosophenniveau bewegen.
25.6.11
stella
stella am 24.6.2011 bei den theaterformen hannover
ich bin nicht wirklich mit der musik von stella vertraut, aber das was elena lange mit den beiden hamburger musik-vielarbeitern thies mynther und mense reents auf die beine gestellt hat war um meilen besser als das jeans team. musikalisch war das klar am sound der 1980er jahre ausgerichtet wie er z.b. von heaven 17 bekannt sein dürfte. textlich scheint es auch deutlich niveauvoller zu sein, soweit ich das an hand der englischen texte beurteilen konnte, denn vieles war japanisch. frau lange, die aussah, als käme sie gerade von einem business-meeting (achtziger jahre eben), wechselte sich mit mynther und reents an gesang und verschiedenen elektronischen gerätschaften ab und sogar eine improvisation bauten sie in ihren set ein. sehr gelungen und mehrere verdiente zugaben.
ich bin nicht wirklich mit der musik von stella vertraut, aber das was elena lange mit den beiden hamburger musik-vielarbeitern thies mynther und mense reents auf die beine gestellt hat war um meilen besser als das jeans team. musikalisch war das klar am sound der 1980er jahre ausgerichtet wie er z.b. von heaven 17 bekannt sein dürfte. textlich scheint es auch deutlich niveauvoller zu sein, soweit ich das an hand der englischen texte beurteilen konnte, denn vieles war japanisch. frau lange, die aussah, als käme sie gerade von einem business-meeting (achtziger jahre eben), wechselte sich mit mynther und reents an gesang und verschiedenen elektronischen gerätschaften ab und sogar eine improvisation bauten sie in ihren set ein. sehr gelungen und mehrere verdiente zugaben.
23.6.11
christiane rösinger
kontraste setzen, das hört sich nach einem guten setting an. heute abend waren die texte wichtiger als die musik. frau rösinger lies uns teilhaben an ihren vielfältigen erfahrungen in sachen rzb (romantische zweierbeziehungen), spartanisch begleitet an klavier bzw. gitarre. zur auflockerung gab es dazu ein paar alte lieder von den lassie singers und britta und ganz viel applaus, zu recht.
22.6.11
jeans team
17.6.11
my horny song
hör zu, ist das nicht witzig, mein liebstes lied
die verse und auch der refrain vergisst man nie
ah ah mausi, was findest du, ist es nicht wunderbar
komm machen wir es mit
mein geilstes lied
eine tolle melodie
schlager sind doch noch immer die besten songs
oh yeah ich weiß genau noch was jetzt kommt
auh mausi, eisen bricht, unsere liebe nicht
komm machen wir es mit
mein geilstes lied
eine tolle melodie
vergisst man nie
heute sind viele musiker rockstars
damals gab es nur heino und das wars
der junge kommt bald wieder mit einem hit
dann machen wir es mit
mein geilstes lied
eine tolle melodie
vergisst man nie
dann machen wir es mit
mein geilstes lied
eine tolle melodie
vergisst man nie
13.6.11
9.6.11
Vor 2 Tagen auf der südlichen Halbkugel
Namibia just south of Windhoek this morning! The effects of Global Warming!
Quelle: privat
Sie auch: blog.afrikascout.de/schnee-in-namibia/, www.az.com.na/lokales/schnee-regen-und-eisige-klte.128220.php
Quelle: privat
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5.6.11
Gesellschaft mit beschränkter Hoffnung
Logischerweise ist die Sau längst durchs Dorf getrieben worden, Stéphane Hessel mit "Empört Euch" wahrscheinlich fast schon wieder vergessen, genauso wie Frau Heisig, aber leider nicht Herr Sarrazin. Und ist die Sau durch Dorf getrieben, bzw. in den Feuilletons und Talkshows durchgenudelt worden, interessiert es keinen mehr, was jemand über das Buch denkt. Wer es zu spät liest, den bestraft das Desinteresse. Auch so kann man politische Diskussionen abwürgen. Ich möchte nicht wissen, wie viele nicht zu Ende gelesene Exemplare von "Deutschland schafft sich ab" in deutschen Wohnzimmern verstauben. Trotzdem ein paar Worte zu Hessels Büchlein, dass mir neulich im öffentlichen Bücherschrank begegnete - und wahrscheinlich demnächst auch dort wieder landen wird. Ich verstehe die deutsche Aufregung über ein Buch, das sich an die französische Jugend wendet, nicht. Sicher, die paar allgemeinen Anklagen gegen das Finanzkapital, die französische Regierungspolitik und die israelische Politik gegenüber Gaza finden sich in den paar Seiten, doch im Kern fordert Hessel die Jugend auf, sich selbst etwas zu suchen, worüber sie sich empören kann. Zumeist aber schreibt der 93jährige darüber, was die Antriebsfedern seiner eigenenEmpörung sind, bzw. waren, und da liegt meines Erachtens die Unübertragbarkeit seines Aufrufs auf die deutschen Verhältnisse. Denn was ist die Grundlage seines Denkens? Es ist die Erfahrung der französischen Résistance und seine Beteiligung an der Entstehung der "Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte" der Vereinten Nationen. Es ist eine positive geschichtliche Erfahrung, die von vielen Franzosen geteilt wird - man könnte es vielleicht auch Leitkultur nennen - wie auch die französische Revolution oder auch die amerikanische Unabhängigkeitserklärung, die zur Grundlage eines gemeinsamen Wertesystems wurde und von der aus die aktuelle Politik immer wieder neu zur Rechtfertigung ihres Handelns gezwungen werden kann. Es ist genau dieses Element, welches in Deutschland fehlt. Die gemeinsamen geschichtlichen Erfahrungen der Deutschen endeten alle in einer Katastrophe, namentlich 1. und 2. Weltkrieg - vorher gab es ja kein Deutschland, sondern nur eine Ansammlung von Kleinstaaten. Alle kollektiven Erfahrungen der Deutschen sind eher negativ besetzt, wie auch die gescheiterte Revolution von 1848. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde jeglicher geistige Aufbruch von Adenauers "Keine Experimente"-Politik erstickt. Die 1968er hatten nicht genug gesellschaftlichen Rückhalt, bzw. sie waren vereint in einem gemeinsamen Gegner, hatten aber keine gemeinsame moralische Grundlage. Nach dem Scheitern von Willi Brandt kam Helmut Schmid mit seinem "Wer Visionen hat soll zum Arzt gehen" und zerbröselte das, was noch an Hoffnungsresten übrig war. Heute hat keine politische Partei mehr irgendeine Vorstellung, wohin sich Deutschland entwickeln könnte, es ist alles nur ein tägliches Durchgewurschtel. Das erklärt auch den stetigen Vertrauensverlust in ihr politisches Handeln. Das Wort "Leitkultur" ist nur eine Blase ohne Inhalt. Eine tatsächliche Leitkultur, also gemeinsame moralische und historisch gewachsene Prinzipien, auf die sich alle Deutschen beziehen könnten, gibt es nicht und der sogenannte "Verfassungspatriotismus" ist nur eine konstruierte Ersatzhandlung, zudem mit dem Konstruktionsfehler, dass er von oben versucht wurde aufzuoktruieren, zudem auf ewig verknüpft mit der sogenannten FDGO, die ja nur eine sehr einseitige Auslegung der im Grundgesetz angelegten Optionen ist und zudem ein Kampfbegriff gegen jede Kritik von links. Zudem besagt der Begriff der Grundordnung ja schon, dass es hier im wesentlichen um formelle Regelungen, nicht aber um inhaltliche Werte geht. Der bekannte Satz von Oskar Lafontaine, dass "Pflichtgefühl, Berechenbarkeit, Machbarkeit, Standhaftigkeit Sekundärtugenden" seien, "womit man auch ein KZ betreiben" könne, legt den Finger in offene Wunde. Bei einer Leitkultur geht nicht um die Form, es geht um den Inhalt. Einen gemeinsamen Inhalt, eine kollektive Idee von Deutschland, die gibt es jedoch nicht. Es ist diese mangelnde Souveränität, diese ethische Unsicherheit, die Ängste gegenüber allen Fremden verursacht und dazu führt, Integration von Ausländern zu behaupten, aber tatsächlich Unterwerfung und Aufgabe jeglicher eigener Identität zu fordern. Und selbst dann gibt es keine Anerkennung als Gleichberechtigte wie die Geschichte den deutschen Judentums zeigt. Es gibt keinen positiven deutschen Grundkonsens, nur negative Abgrenzung. Und für die braucht es ständig neue Feinde, früher die Juden, heute den Islam. Und deshalb können sich die Deutschen nicht gegen ihre Politiker empören, weil es keine gemeinsame moralische Grundlage dafür gibt. Deshalb ist "Empört Euch" von Stéphane Hessel Buch nutzlos für Deutschland.
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