Implicit Biases ist so schnell nicht beizukommen
Der Begriff Bias bezeichnet eine kognitive Verzerrung, eine Voreingenommenheit, die Wahrnehmung und Verhalten beeinflusst. Ein Implicit Bias bedeutet, dass die Wahrnehmung durch nicht notwendigerweise bewusstes Kategoriendenken beeinflusst wird. Die Autorinnen Jessica Röhner und Astrid Schütz weisen in ihrem Beitrag in Forschung & Lehre darauf hin, dass Implicit Biases gerade bei der Personalauswahl – auch an Hochschulen – zum Tragen kommen.
Und so schnell wird sich daran nichts ändern, denn Metaanalysen mit Daten von über 23.000 Proband:innen zeigen eine erschreckende Stabilität. Es zeigte sich, dass von insgesamt 18 Interventionen lediglich neun zur Reduzierung des Biases führten. Allerdings war dieser Effekt nach wenigen Tagen nicht mehr sichtbar – die Werte waren wieder auf Ausgangsniveau. Eine mögliche Erklärung ist, dass die Kommunikation und Berichterstattung über Personen verschiedener ethnischer Herkunft und Nationalität im Alltag so verzerrt sind, dass die Effekte der Interventionen nur von kurzer Dauer sind. Sie werden schnell wieder verlernt.
Quelle: Forschung & Lehre
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