Es gibt/bzw. gab verschiedene Versuche, die hannoversche (Rock)Szene im Internet umfassend zu dokumentieren/präsentieren. Der umfangreichste Versuch war https://german-rockhistory-hannover.de, der aber offenbar kürzlich sang- und klanglos gelöscht wurde, nachdem einer der beiden Betreiber, Manfred Ilsemann, Anfang Juni 2022 verstorben war. Das Projekt war eigentlich gut gemeint, litt aber unter der eher statischen technischen Ausführung, war kein Wiki (so dass eine Mitarbeit immer über den Filter der Betreiber gelaufen wäre, was ich inhaltlich nicht bewerten will, aber eben zusätzlichen zeitlichen Aufwand erzeugt hätte). Auch gab es keinen festen Rahmen für die einzelnen Seiteninhalte (z.B. Existenz der Band von bis, Mitglieder, Veröffentlichungen), ebenso wie mit anderen Informationsquellen wie Wikipedia, discogs/Musiksammler, Bandseiten usw. umzugehen wäre. Soll z.B. bei Existenz solcher Quellen (die ja auch wieder verschwinden können) auf ein eigenes Angebot von Informationen verzichtet werden? (Es gab neben der Menü-Auswahl "Städte" auch einen Menüpunkt "Bundesländer", darunter die Seite "DDR", wo interessanterweise alle gelisteten Band mit ihren Wikipedia-Einträger verlinkt waren anstatt eigene Unterseiten anzulegen.) Vollständig war die Liste eh nicht - und was heißt Vollständigkeit überhaupt, gehören dazu auch Gruppen, die nie aus dem Übungsraum herausgekommen, nie aufgetreten sind oder einen Tonträger veröffentlicht haben - u.a. Traum'er Leben, Mystic Eyes, Rocks Off, Hungry Eyes, Cliff Cenneth & The Lights und Gitta and the Shouters fehlen, zudem führten zahlreiche durchaus bekannte Bandnamen auf inhaltslose Unterseiten. Das ist eben das Problem, wenn sich Einzelkämpfer auf den Weg machen, ich erinnere mich auch nicht dass das Projekt je in der hannoverschen Presse Erwähnung fand. (Ich hätte ja ein Wiki aufgesetzt und möglichst viele interessierte Menschen zum Mitmachen eingeladen.)
Ebenfalls ein*e Einzelkämpfer*in steckt offenbar hinter "Nobbys Rockszene Hannover", wo aber offenbar allgemein der Musikgeschmack des/der Betreiber*in präsentiert wird, hannoversche Kapellen tauchen vermischt mit nationalen und internationalen Acts auf. Die Inhalte der Kategorien sind nicht immer schlüssig abgrenzbar und das grundsätzliche Problem eines Blog ist eben, dass veraltete neben aktuellen Informationen auftauchen oder über verschiedene Einträge verstreut sind und das ganze durch Labels vernünftig erschließbar zu machen ist ein Thema für sich.
Und dann gibt es noch die Baustelle oder besser gesagt Ruine "Hannopedia", die ich vor 8 Jahren entdeckt habe. Damals hing noch kein Schild "Die Seite befindet sich im Aufbau" über dem Inhaltsverzeichnis, aber immerhin haben die Betreiber noch nicht aufgegeben. Allzu viel Hoffnung sollte mensch aber nicht in das Projekt stecken, der Abschnitt "Musik" kennt nur die Unterabschnitte "Jazz", "Clubs, diverse Ausrichtungen", "Diskotheken", "Live Indoor" und "Live Outdoor", natürlich alle ohne Inhalte. Hannover UNESCO City of Skiffle und Dixieland, der Fluch des Mike Gehrke...
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