31.5.11

es war einmal...


Ich sehe kein Licht, ich sehe keine Hoffnung! - Dank an Olli für dieses prähistorische Souvenir!

26.5.11

virenzimmer


Gestern nach dem Abendessen hatte ich eine Magenverstimmung. Ich dachte, ich müßte sterben. Nachher las ich ein Kapitel der Hyperion-Gesänge und vergaß das ganze wieder. Tatsächlich war heute morgen auch kein Blut im Stuhl. Ich hab dann auch bei Aldi wieder 2 Bündel Radieschen mitgenommen. Gewarnt wird ja nur vor Gurken, Tomaten und Salat (aber während ich dies schreibe fühlt sich mein Magen wieder komisch an).

And now for somethimg completely different:

Ich lese gerade "Musikzimmer" von Diedrich Diederichsen. Das letzte Buch von ihm, das ich las - war es "Freiheit macht arm"? Ich weiß es nicht mehr - war eine Qual. Das erinnert mich an eine Geschichte über Rudi Dutschke und Fritz Teufel (oder war es Rainer Langhans?) und deren Leseverhalten. Während Dutschke die Bücher tagelang durcharbeitete, Sätze mehrmals las, bis er sie verstand, und Anmerkungen an den Rand schrieb, las Teufel sie in einem Tag durch, um dann angeben zu können, was er alles schon gelesen habe. Ich bin ja lesemäßig mehr der Teufel-Typ, aber bei Diederichsen muß man offenbar zum Dutschke werden. Doch "Musikzimmer" läßt sich ziemlich leicht lesen, und inspiriert ab und zu zu eigenen Gedanken, die dann leider wegen mangelnder Niederschrift gleich wieder verpuffen. Warum ich das Ganze erzähle? Auf Seite 128 schreibt D.D., "Baby's Heartbeat" auf der Lennon/Ono-LP "Unfinished Music No.2" sei der authentische Herzschlag von Sean Ono Lennon. Das ist falsch. Die LP erschien am 9.5.1969, Sean Ono Lennon wurde aber erst am 9.10.1975 geboren. "Baby's Heartbeat" wurde im November 1968 im Queen Charlotte's Hospital in London aufgenommen, wo sich Yoko Ono wegen Komplikationen während ihrer Schwangerschaft aufhielt (auch das Cover-Foto entstand dort und illustriert schön den Songtitel "No Bed for Beatle John"). Kurz darauf erlitt Yoko eine Fehlgeburt. Yoko gab zusammen mit John dem toten Jungen den Namen "John Ono Lennon II". Dem Andenken an das tote Kind ist das Stück "Two Minutes Silence" auf der gleichen LP gewidmet. (Im übrigen hat D.D. eine weitere Version des Stille-Themas im Repertoire von Lennon übersehen, die "Nutopian International Anthem", aber die lag vielleicht außerhalb des konzeptionellen Rahmens dieser Kolumne.)

23.5.11

theaterformen 2011


Das Theaterformen-Festival ist diesen Sommer wieder in Hannover und hat erneut im Begleitprogramm Gratiskonzerte im Innenhof zwischen Schauspiel- und Künstlerhaus, diesmal sogar mehr als vor 2 Jahren, wo ich schöne Auftritte von den Sternen, Stereo Total und Super 700 sah. Das Programm liest sich jedenfalls vielversprechend, wobei Andreas Dorau sicher der Höhepunkt sein dürfte. Ist der eigentlich jemals vorher in Hannover aufgetreten?
22.6. JEANS TEAM
23.6. CHRISTIANE RÖSINGER
24.6. STELLA
25.6. DIE AERONAUTEN
26.6. KREIDLER
27.6. DEAD BROTHERS
28.6. BARBARA MORGENSTERN
29.6. TOUCHY MOB
30.6. SCHOOL OF ZUVERSICHT
1.7. JOCHEN DISTELMEYER
2.7. ANDREAS DORAU

14.5.11

statt Lena


...there are some records i'd like to own but never want to listen to...

Dank an Olli für den Hinweis auf diese musikalische Groteske. Mehr Cover von Platten mit Menschen mit echten Problemen findet ihr hier.

9.5.11

Poesiealbum









Bremen/Pirna-Copitz 1972-1976, Helga, Tante Dora, Oma, Opa, Tante Elfriede, Base Margitta, Base Christine, Tante Else, Onkel Rolf, Hildegard, Edeltraut (gefunden im Bücherschrank Hannover-Marktkirche)

4.5.11

Hein Heilig R.I.P.

Allmählich kommt man in das Alter, wo man öfter an den Tod denkt. Vor kurzem erreichte mich die Nachricht, dass Hein Heilig gestorben ist. Hein war unter anderem Schlagzeuger bei den Geteilten Köpfen, Boskops, Morbid Outburst und Preussens Gloria. Aber seit über 10 Jahren saß er nach einem Schlaganfall im Rollstuhl, gerüchteweise war Ursache eine mit den falschen Zutaten verschnittene Prise Kokain, ein Umstand, der auch die Karriere der Band Numbfire zerstörte. Hein betrieb dann eine Webseite mit alten Fotos der Hannover-Szene, die aber auch schon lange wieder aus dem Netz verschwunden ist. Später hat er kräftig zum Foto-Archiv von Karl Nagel beigetragen. Jetzt ist er quasi im Schlaf gestorben, vermutlich an Herzversagen.
Dass das hannoversche Szene-Unikum Alice Dee schon seit 6 Jahren tot ist habe ich auch erst vor ein paar Tagen dem Blog von Hollow Skai entnommen. Alice Dee, der eher dem Umfeld der 39 Clocks zurechnen war und mit Lou Reed und De Sade kokettierte, ist mir für verschiedene denkwürdige Auftritte unter Alkohol- oder sonstigem Einfluß in Erinnerung, so als er mit E.K.T. von Der Moderne Man in Streit geriet und behauptete, dessen Gitarre sei seine eigene, die er nach einem Konzert in der Werkstatt Odem vergessen habe. Alice Dee war Sänger bei Rosa, von denen „De Sade war hart“ auf dem ersten NoFun-Sampler von 1980 dokumentiert ist. Er spielte später in anderen Bands und hat eine Single mit Room 101 rausgebracht, erschienen auf Swamp Room, dem ehemaligen Label von Jürgen Gleue. Auch von Alice Dee gab es eine Webseite zu seiner Band Room 101, aber diese ist ebenfalls schon lange verschollen und in keinem Internetarchiv mehr zu finden. Letztes Jahr starben zudem Face, der erste Bassist der hannoverschen Gossenpunkband Blitzkrieg, sowie Percy, Schlagzeuger bei der Nachfolgeband Boskops. Von Face weiß ich, dass er nicht Bass spielen konnte und im Knast saß, weil er mit 2 anderen Punks 1979 in Kindergärten eingebrochen war. Später soll er dann psychisch abgestürzt sein und angeblich auch sein Zimmer angezündet haben. Vor etlichen Jahren begegnete ich ihm in der Kantine vom Arbeitsamt mit Vollbart und langem Mantel und er sah aus, als ob er auf der Straße leben würde. Kein Lebensstil, der ein langes Leben garantiert. Live fast die young...